2. Bundesliga Gegentor-Serie: Arminia Bielefeld wartet seit Februar auf ein Zu-Null-Spiel

Bielefeld. Der erste Schritt ist gemacht: Mit einem hart erkämpften, aber glücklichen Punkt in Heidenheim hat Arminia Bielefeld beim Debüt von Cheftrainer Daniel Scherning die eigene Talfahrt vorerst gebremst. Dass vom 38-Jährigen keine Wunderheilung des DSC zu erwarten ist, war beim 1:1-Remis auf der Ostalb ebenso klar sichtbar. Auch nach 16 Spielen wartet Arminia weiter auf ein Zu-Null-Spiel. Im Februar dieses Jahres war das letztmals der Fall. Damals gewann man in der Bundesliga mit 1:0 gegen Union Berlin. Zwar gelang es dem Team, erstmals in dieser Saison weniger als zwei Gegentreffer hinnehmen zu müssen, doch die erhoffte "weiße Weste" war auch am Sonntag schnell Geschichte. Hatten zuletzt noch die Innenverteidiger Frederik Jäkel und Oliver Hüsing mit schweren Patzern zu vermeidbaren Rückständen beigetragen, war es in Heidenheim Torwart Stefano Kapino, der sich nach nur drei Minuten einen Blackout leistete. Der Grieche zeigte wieder einmal ein Spiel mit Licht und viel Schatten. Neben dem verschuldeten Gegentreffer offenbarte er Schwächen in der Spieleröffnung. Zwar reagierte der 28-Jährige einige Male stark auf der Linie, doch der erhoffte, sichere Rückhalt ist er entgegen Arminias Hoffnungen bislang nicht. Auch Kapinos Vorderleute machten beim frühen 0:1 durch Tim Kleindienst keine gute Figur und ließen sich von der einstudierten Freistoßvariante der Gastgeber überrumpeln. Im Zentrum ließ schließlich Jäkel den Torschützen in seinem Rücken entwischen. Auf die Entstehung des Gegentreffers reagierte Scherning angefressen: "Wir haben klar darauf hingewiesen, dass Heidenheim immer wieder versucht, diesen zweiten Bereich lang zu attackieren und dann ins Zentrum reinzuspielen, um auf den zweiten Ball präsent zu sein." Woraus er urteilte: "Das Tor darf so natürlich nicht fallen." Ramos und Andrade als Alternativen zu Jäkel Dass er bei seiner Premiere trotz Alternativen auf die unter Vorgänger Uli Forte unglücklich agierende Viererkette zurückgriff, war überraschend. Zwar rechtfertigten die Defensivakteure Schernings Vertrauen abseits des Gegentores mit ordentlichen ersten 45 Minuten, doch in der zweiten Halbzeit verfiel die Hintermannschaft - so wie das gesamte Team - in alte Muster. Das Duo aus Hüsing und Jäkel geriet ordentlich ins Schwimmen und die Hausherren bekamen gute Gelegenheiten im Minutentakt. "Heidenheim kam sehr stark aus der Kabine und hatte viele richtig gute Möglichkeiten, weil wir mit den Ketten nicht mehr so eng beisammen waren und nicht mehr den Mut hatten beim Rausschieben", analysierte Scherning. "Der Zugriff in der Box war nicht mehr da." Jäkel sah zudem eine unnötige Gelb-Rote Karte. Eine Entscheidung von Schiedsrichter Nicolas Winter, die Daniel Scherning ärgerte. "Freddy foult zweimal und bekommt beide Male Gelb. Gerade die erste Karte ist für mich keine" monierte der 38-Jährige. "In Summe ist das nicht gut." Trotz allem Unverständnis wird Scherning seine Abwehr mit Blick auf das Kellerduell gegen Eintracht Braunschweig (Freitag, 18.30 Uhr) umstellen müssen. Neben Hüsing, der Arminia in Heidenheim in Abwesenheit von Fabian Klos als Kapitän anführte, dürfte mit Bastian Oczipka ein zweiter Routinier gesetzt sein. Die ersten Alternativen für Jäkels Position sind Andrés Andrade und Guilherme Ramos, die auf ihre Bewährungschance warten. Die beiden machten in Heidenheim in der Schlussphase einen guten Job, räumten während ihrer Kurzeinsätze alles weg, was auf dem Boden und in der Luft in den Sechzehner kam. Dies erkannte auch Scherning an: "Die Wechsel haben noch mal Qualität in der Box gebracht." Zudem hat Neuzugang Lukas Klünter nach seinem Debüt für Arminia den Anspruch, anstelle des bisher unauffälligen Silvan Sidler als Rechtsverteidiger zu starten. Wie auch immer die Besetzung am Freitagabend aussehen wird - ein Spiel ohne Gegentor würde den Weg zum anvisierten ersten Saisonsieg deutlich verkürzen.

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