DSC-Noten Wolfsburg-Einzelkritik: Arminia fällt durch

Wolfsburg. Schon wieder enttäuscht Arminia Bielefeld in einem Auswärtsspiel. Ein erneutes frühes Gegentor, die schlimme Szene mit Cédric Brunner und allgemeine Lethargie befeuern einen phlegmatischen, orientierungslosen Auftritt so gut wie aller Feldspieler. In dieser Saisonphase muss der DSC mehr denn je um seine Versetzung bangen. Die Benotung der Akteure. Stefan Ortega Moreno: Ortega Moreno wurden von Beginn an die Hände warmgeschossen. Beim 0:1 hatte er die Finger dran, es reichte nicht zur Parade. Kurz darauf lenkte er Winds Schuss noch an die Latte, auch danach wehrte sich der Schlussmann nach Kräften. Es war ein aussichtsloser Kampf. Abseits des Platzes hervorzuheben: Der Torwart ging nach Abpfiff als Erster zu den Ultras in die Kurve, diskutierte lange. Note: 4 Cédric Brunner: Über Brunners Seite ging Arminia in Rückstand, eine Situation, in der aber kollektiv der Zugriff fehlte. Nach 27 Minuten dann der Schockmoment: Brunner prallte in der Luft mit Gegenspieler Jonas Wind zusammen, es erinnerte schrecklich an die Situation von Fabian Klos sieben Tage zuvor. Brunner war sofort bewusstlos, prallte mit dem Kopf auf den Boden, wurde mit Halskrause vom Feld getragen. Danach spielte das Sportliche, so schwer die Lage für Arminia auch war, eine viel geringere Rolle. Immerhin gab es von der Arminia bereits vorsichtige Entwarnung.Note: 4,5 Amos Pieper: Auf ihn und Nilsson rollten die in anderen Spielzonen zugelassenen Angriffe immer wieder zu, es war für sie undankbar, dagegen zu arbeiten. Doch auch die wichtigen Zweikämpfe endeten für Pieper selten gut, er hatte kaum Aktionen, die ihm Selbstvertrauen gaben. Note: 5 Joakim Nilsson: Für den Schweden gilt Ähnliches wie für Pieper. Beide waren anwesend, aber ohne erkennbaren Einfluss, ohne stabilisierende Momente in Wolfsburgs Drangphase. Er hob das Abseits vor dem ersten Gegentor auf, weil er einen Meter tiefer stand als Nebenmann Pieper. Note: 5 Andrés Andrade: Fand überhaupt nicht in die Partie, wurde von Gegenspieler Wind ausgetanzt wie ein Amateurspieler - Wolfsburg sah die Schwachstelle beim Panamaer und bespielte sie unerbittlich. Ein Wunder, dass aus den etlichen Angriffswellen über ihn kein Tor für Wolfsburg fiel. Frank Kramer wechselte ihn nach 24 Minuten und vielen Stockfehlern aus, es war ein ganz bitterer Tag.Note: 5,5 Manuel Prietl: Begleitete Max Kruse nur vor dem 0:1 - die Freiheit nutzte der Wolfsburger, um die Führung einzuleiten. Auch danach schaffte er es nicht, aus teils hochstehender Grundformation noch das Zentrum zu schließen, sodass der VfL darüber etliche Male seine Flügelspieler in Szene setzen konnte. Ganz ist Prietl noch nicht der Alte, vielleicht fehlte ihm aber auch ein robusterer Partner - Fabian Kunze? - an seiner Seite.Note: 5 Alessandro Schöpf: Spielte auch mit, hatte aber kaum Einfluss aufs Spiel und wirkte gegen den Ball stets weit weg von den entscheidenden Duellen. Er musste nach 56 Minuten beim Stand von 0:4 runter, obgleich er einer der konditionsstärksten Arminen ist - auch das sagt einiges über die Leistung aus.Note: 5 Patrick Wimmer: Wechselt er im Sommer nach Wolfsburg? Vielleicht ist dieses Interesse an seiner Person nicht nur förderlich. Der VfL hatte ihn sich jedenfalls ausgeguckt, behandelte Wimmer immer wieder mit Härte. Es funktionierte, Wimmer war ziemlich abgemeldet und schaffte nur ganz selten Raumgewinne. Auch der Österreicher erhielt mit der Auswechslung nach 56 Minuten einen kleinen Denkzettel.Note: 5 Florian Krüger: Musste am Ende verletzt raus, sodass Arminia zu zehnt das Spiel beendete. Zuvor hatte er zwar als Zehner große Bewegungsfreiheit auf dem Feld, aber keine großen Szenen und einige Ballverluste. Verursachte den Freistoß vor dem 0:3.Note: 5 Robin Hack: Hack ist unter allen DSC-Stürmern der Einzige ohne Fahrschein, sein erstes Saisontor lag ihm nach zwei Minuten schon auf dem Fuß. Doch wieder nichts, Wolfsburgs Keeper Casteels parierte stark. Hatte danach jede Menge Ballkontakte, zeigte sich bemüht und spielte zum Schluss unter Schmerzen. Dies als Hoffnungsschimmer zu bezeichnen, wäre aber zu viel des Guten. Note: 4,5 Janni Serra: Serra legte Hack seine frühe Chance auf, hatte dann irgendwann in der zweiten Halbzeit, als das Spiel lange gelaufen war, noch einen Abschluss aus der Distanz. Dazwischen viel Leerlauf, wenige Zweikämpfe und - damit war der 24-Jährige aber nicht allein - keine gute Körpersprache. Musste ebenfalls nach 56 Minuten runter.Note: 5 Jacob Laursen: Laursen hatte eine offenstehende linke Seite zu stabilisieren, was mit mäßigem Erfolg gelang - im Spielaufbau zeigte der Däne Schwächen. Diese Position bleibt Arminias große Baustelle, sofern sich kein Spieler findet, der kontinuierlich zumindest unteres Erstliga-Niveau abliefern kann.Note: 5 Nathan de Medina: Musste für den abtransportierten Brunner als Ersatz-Rechtsverteidiger agieren. Beim 0:2 sah er unglücklich aus, verlängerte eine Ecke des Gegners perfekt an den langen Pfosten, wie es Arminias Fans doch lieber bei ihren eigenen Standardsituationen sehen würden. Note: 5 Masaya Okugawa: Der Japaner spielte für Wimmer vorrangig auf der rechten Offensivseite, brachte aber keinen nennenswerten Impuls - das Spiel war längst durch. Note: 4,5 Fabian Kunze: Es wurde nicht alles besser mit Kunzes Hereinnahme, etwas sicherer aber doch. Ob Wolfsburg, das den Fuß in jener Spielphase vom Gas nahm, sich gegen einen Kunze in der Startaufstellung schwerer getan hätte? Es bleibt hypothetisch, aber nicht völlig abwegig.Note: 4 Bryan Lasme: Ersetzte Serra ganz vorne, hatte in 35 Minuten nur fünf Ballkontakte. Für ihn wie für Okugawa und Kunze galten aber auch mildernde Umstände: Schwerer konnte die Ausgangslage ja kaum sein, beim Rest des Teams hingen die Köpfe infolge des 0:4-Rückstandes knapp über der Grasnarbe. Note: 4,5

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