Das war Arminia 2021 (1): Zwischen Bayern-Wahnsinn und Neuhaus' Aus

Bielefeld. Trainertausch, Klassenerhalt, ein zweites Jahr im Abstiegskampf: Das Fußballjahr 2021 war für Arminia Bielefeld ein turbulentes. Lehnen Sie sich zwischen den Feiertagen einfach zurück und schmökern in unserem Jahresrückblick, der in vier Teilen die wichtigsten Spiele und Ereignisse Revue passieren lässt. Den Anfang machen die Monate Januar bis März. Herthas Schwäche eiskalt ausgenutzt Ungewohnt früh starten die DSC-Kicker am 2. Januar in das Fußballjahr 2021, es setzt eine eine völlig verdiente 0:1-Niederlage gegen Mönchengladbach. Knapp eine Woche später dominiert Arminia dann erschreckend schwache Herthaner beinahe über die gesamten 90 Minuten. Nach etwas mehr als einer Stunde erlöst Reinhold Yabo die Ostwestfalen mit seinem ersten und letzten Bundesliga-Treffer. Durch den Erfolg verlässt Arminia den Relegationsplatz. Am 16. Spieltag holen die Blauen beim zähen 0:0-Remis in Hoffenheim einen weiteren Zähler.) Zum Abschluss der Hinrunde feiern die Arminen dann im Duell der Aufsteiger gegen Stuttgart ihren höchsten Saisonsieg, ein klares 3:0. Die bis dato auswärtsstärkste Mannschaft der Liga verzweifelt an Keeper Stefan Ortega Moreno, der Weltklassetaten wie die Fußabwehr gegen Sasa Kalajdzic zeigt. Dank des Sieges beenden die Blauen ihre erste Bundesliga-Hinrunde seit zwölf Jahren mit zehn Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Plötzlich geht nichts mehr Nach drei Partien ohne Gegentor kommt der DSC zum Rückrundenauftakt mit einem 1:5 gegen Frankfurt gehörig unter die Räder. Drei Treffer innerhalb von acht Minuten bringen die überlegenen Gäste schon in der ersten Hälfte auf die Siegerstraße. Acht Tage später setzt es für Arminia beim direkten Abstiegskonkurrenten 1. FC Köln eine 1:3 (0:2)-Pleite. Die Ostwestfalen enttäuschen auf ganzer Linie und rutschen Ende Januar auf Relegationsrang 16 ab. Immerhin: Zwei ganz späte Wintertransfers machen etwas Mut. Michel Vlap (RSC Anderlecht) und Masaya Okugawa (RB Salzburg) werden bis zum Saisonende ausgeliehen, sollen die schwächste Offensive der Liga verstärken. Die Bayern aufs Glatteis geführt Gerne hätte sich der DSC rasch revanchiert, doch am 7. Februar geht gar nichts: 30 Zentimeter Schnee bedecken das ganze Stadtgebiet, alle Räumaktionen helfen nichts: Das Heimspiel gegen Werder Bremen muss ausfallen. Inmitten der sich anbahnenden Krise setzt die Arminia dann das dickstmögliche Ausrufezeichen: Gegen den Rekordmeister gelingt den Blauen eine kleine Sensation. Nach Treffern von Vlap und Amos Pieper führen die Arminen im Schneetreiben von München zur Pause mit 2:0, die Bayern stürmen danach wütend an und schaffen ein 3:3-Remis. Vier Tage später verfliegt die Euphorie bei der deutlichen 0:3-Heimpleite gegen starke Wolfsburger aber schon wieder. Neuhaus' letzter Akt Eine Halbzeit lang darf der DSC beim BVB Ende Februar 2021 von einem Punktgewinn träumen, doch letztlich setzt sich die höhere Qualität der Hausherren durch: Das nächste 0:3 steht auf der Anzeigetafel. Arminia bleibt damit auch im fünften Spiel der Rückrunde sieglos, was die Chefetage zu einer unpopulären Maßnahme zwingt. Aufstiegstrainer Uwe Neuhaus muss zwei Tage nach der Niederlage seinen Posten räumen. Das Verhältnis zwischen ihm und Sportchef Samir Arabi galt schon länger als angespannt. Nur einen Tag später wird der 48-jährige Frank Kramer neuer Trainer der Arminia. Damit ist klar, was Arabi kurz darauf selbst bestätigt: Der Klub hatte diesen Tausch schon länger geplant. Es gibt immense negative Reaktionen der Fans, Kramer steht fünf Jahre nach seinem letzten Engagement bei einem Profifußballklub gleich zwischen den Fronten. Bitterer Abend gegen biedere Bremer Das Debüt von Kramer verläuft weitestgehend ereignislos. Dank des 0:0-Unentschiedens gegen Union Berlin erobert der DSC aber den Relegationsplatz von Mainz 05 zurück, die immer besser in die Saison finden. Vier Tage später steigt in der Schüco-Arena das Nachholspiel gegen Werder Bremen. Arminia dominiert die Gäste in der ersten Halbzeit nach Belieben, versäumt allerdings das Toreschießen. Nach dem Wechsel gibt es dafür die Quittung und die Blauen gehen mit einer 0:2-Niederlage vom Platz - der ersten unter Neu-Trainer Kramer. Bremen glaubt anschließend, der Klassenerhalt wäre schon gesichert - aber diese Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt... Zwei Japaner machen Leverkusen mürbe Dass Arminia vor der Partie bei der Werkself erstmals auf einen direkten Abstiegsplatz abrutscht, sehen die Pessimisten im Umfeld des Klubs jedenfalls als Vorboten des sicheren Abstiegs. Sie sollten eines Besseren belehrt werden: Arminia zeigt sich gegen den haushohen Favoriten mit reifer Spielanlage und unheimlicher Effizienz. Die Treffer von Ritsu Doan und Masaya Okugawa reichen für den 2:1-Sieg und Sprung auf Rang 15. Fünf Tage später zeigt sich das Team im Duell mit dem Spitzenteam aus Leipzig ebenfalls leidenschaftlich und diszipliniert, muss sich aufgrund des Treffers von Dani Olmo allerdings mit 0:1 (0:0) geschlagen geben. Dennoch geht der DSC mit einer ordentlichen Ausgangslage in den Saisonendspurt.

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