Corona erschwert Verhandlungen Arminias Abwehrreihe im Vertragspoker - Arabi: "Überlegen genau"

Bielefeld. Allmählich bricht die Zeit an, in denen sich Fußballprofis mit auslaufenden Verträgen doch regelmäßiger nach den Optionen für die kommende Saison erkundigen. Bei Arminia hat ein Defensiv-Quartett die besten Bewerbungsschreiben aufgesetzt: Stefan Ortega Moreno knüpfte abseits eines Fehlers nahtlos an die Topform der Vorsaison an, vor ihm sind Rechtsverteidiger Cédric Brunner sowie das Innenverteidiger-Duo Amos Pieper und Joakim Nilsson in der bewährten Viererkette Schlüsselspieler im Abstiegskampf. Sie alle würde Arminia Bielefeld, namentlich Sport-Geschäftsführer Samir Arabi, gerne über die Saison hinaus an sich binden. "Dass sie alle Leistungsträger sind und wir versuchen, mit ihnen zu verlängern, ist klar", sagte der 42-Jährige am Donnerstag. "Aber die wirtschaftliche Vernunft steht erstmal im Vordergrund. Da werden wir noch ein bisschen Zeit brauchen." "Die Jungs haben den Anspruch, Bundesliga zu spielen" Auf Spielerseite ist die Geduld verschieden ausgeprägt. Nilsson etwa äußerte kürzlich den Wunsch, weiter in der Bundesliga zu spielen, über seine Zukunft mache er sich noch keine großen Gedanken. Brunner sagte im Kicker, der Verein sei noch nicht auf ihn zugekommen. Ortega Moreno erbat sich über den Sommer 2021 hinweg Zeit, dass er sich generell auch andere Arbeitgeber vorstellen kann, ist hinlänglich bekannt. Wie Ortega Moreno schloss auch Pieper eine Verlängerung nie gänzlich aus. Er ist mit 23 Jahren aber der Jüngste und damit Vielversprechendste aus dem Viererpack - und wäre als freier Spieler ein Schnäppchen auf dem Markt. "Die Jungs haben alle für sich den Anspruch, in der Bundesliga zu spielen", fasste Arabi zusammen. Auf Arminias Seite steht dem die wirtschaftliche Unsicherheit gegenüber. "Wir wissen noch nicht, in welcher Liga wir spielen werden", sagte Arabi. Allein das macht rund 20 Millionen Euro aus. Ebenso frisst die Pandemie Löcher in den Etat, die neuen Zuschauerbeschränkungen kosten den DSC hunderttausende Euro pro Heimspiel. Spielraum für Gehaltserhöhungen bei Arminia begrenzt Dennoch werde Arminia Bielefeld "zu gegebener Zeit" versuchen, die Defensivakteure von Verlängerungen zu überzeugen, kündigte Arabi an. Aufgrund der unklaren Finanzlage "ist es in der jetzigen Situation sicherlich nicht so einfach, zusammenzukommen", ergänzte der Sportchef. Einstellen müssten sich die Spieler zudem auf allenfalls kleine Gehaltssprünge. "Wir können die Verträge bei Arminia nicht immer weiter schrauben", sagte Arabi. Stattdessen gilt: "Wir sind demütig und überlegen genau, was wir ausgeben können." Das gilt auch für Backup Fabian Kunze und Stürmer Fabian Klos, der an diesem Donnerstag seinen 34. Geburtstag feierte und das Sextett der auslaufenden Verträge komplettiert. Dazu kommen die Leihspieler Lennart Czyborra, Edimilson Fernandes und Andrés Andrade - mindestens für Letzteren will der DSC im Sommer die Kaufoption ziehen.

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