Arminia Bielefeld

Jeff Saibene: Wollen am Sonntag im eigenen Stadion Vierter werden

Im letzten Saisonspiel wollen die Bielefelder den vierten Tabellenplatz verteidigen. Beim 0:1 auf St. Pauli lassen die Gäste die gewohnte Zielstrebigkeit in der Offensive vermissen

Nicht zufrieden: DSC-Trainer Jeff Saibene kritisierte die Offensivleistung seiner Mannschaft. | © Wolfgang Rudolf

Peter Burkamp
07.05.2018 | 07.05.2018, 10:42

Hamburg. Auf dem Kiez war die Hölle los. Fans und Spieler des FC St. Pauli feierten ausgelassen den Klassenerhalt. Die Profis von Arminia Bielefeld saßen bedröppelt auf dem Rasen. Doch die Enttäuschung wich rasch dem neuen Ziel: „Wir wollen am Sonntag im eigenen Stadion Vierter werden. Das wäre fantastisch, und darauf werden wir hinarbeiten", sagte Jeff Saibene.

Mit enormer Wucht waren die Gastgeber in das Spiel gestartet. Angetrieben von ihren Fans, die schon vor dem Anpfiff für eine tolle Atmosphäre gesorgt hatten, drängten sie mit dem Anstoß nach vorn. Der erste Torabschluss folgte nach 13 Sekunden – ein Schuss von Lasse Sobiech aus 16 Metern. Die Bielefelder Abwehr stand in der Anfangsphase unter Druck. Erst nach etwa zehn Minuten beruhigten die Arminen das Spiel. St. Pauli ließ dem DSC nun mehr Raum. Allerdings fiel den Gästen wenig ein, um die gut postierte Abwehr der Hamburger in Bedrängnis zu bringen.

Mitte der Halbzeit machte Andreas Voglsammer durch einen Schuss (zur Ecke) und einen Kopfball (abgewehrt) auf sich aufmerksam. Auf der anderen Seite vergab Johannes Flum eine gute Möglichkeit. Die 1:0-Führung der Gastgeber resultierte aus einer schönen Einzelaktion von Yiyoung Park, der tatkräftig von den Arminen unterstützt wurde. Park setzte sich auf der linken Seite gegen Henri Weigelt durch und schoss dann aus spitzem Winkel aufs Tor. Stefan Ortega rechnete wohl mit einer Hereingabe und musste den Ball innen passieren lassen. Die Pausenführung der Gastgeber war nicht unverdient, da Arminia in der Offensive wenig effektiv agierte.

„Wir hatten zwar viel Ballbesitz, aber wir hatten heute nicht die Qualität. Es gab zu viele Fehlpässe, und wir waren nicht konzentriert genug", kritisierte DSC-Coach Jeff Saibene. Nach der Pause wurde es ein wenig besser. Mit der Hereinnahme von Patrick Weihrauch und Christoph Hemlein für die enttäuschenden Roberto Massimo und Konstantin Kerschbaumer agierten die Arminen etwas druckvoller. Durch viele Ungenauigkeiten raubten sich die Gäste jedoch selbst die Möglichkeit auf den Ausgleich.

„In den letzten 30 Metern vor dem gegnerischen Tor waren wir zu ungefährlich", fasste Saibene zusammen. Ganz chancenlos waren die Arminen im zweiten Durchgang allerdings nicht. Andreas Voglsammers Schuss parierte Paulis Torwart Robin Himmelreich (70.), Manuel Prietls Distanzschuss verfehlte wenig später knapp das Ziel.

Um eine klare Torchance brachte Schiedsrichter Markus Schmidt die Arminen. „Es war ein klares Handspiel", meinte Sport-Geschäftsführer Samir Arabi zu der Szene in der 58. Spielminute als Jan-Philipp Kalla den Ball per Ellenbogen ins Aus beförderte. „Wir waren heute aber auch nicht gut", wollte Arabi den Unparteiischen nicht als Grund für die Niederlage anführen. So hielt sich die Enttäuschung bei allen Bielefeldern in Grenzen. „Wir haben schon bitterere Niederlagen hinnehmen müssen", meinte Saibene. Der DSC-Trainer, Spieler und Funktionäre waren froh, nicht wie viele andere Klubs noch zittern zu müssen: „Ich kann nachfühlen, wie sich mein Kollege Markus Kauczinski gefühlt hat."