Bielefeld. Der Aufstiegstraum von Arminia Bielefeld lebt. Und wie er lebt: In einem spektakulären Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern erzielt Fabian Klos in letzter Sekunde den 3:2-Siegtreffer und hält die Aufstiegshoffnungen der Arminen am Leben. Die Saibene-Elf drehte ein zwischenzeitliches 0:2 - auch begünstigt durch einen Platzverweis der Gäste, die 25 Minuten in Unterzahl spielten. Kaiserslautern steht somit als erster Absteiger fest.
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Im Vergleich zum 0:0 bei Eintracht Braunschweig veränderte DSC-Trainer Jeff Saibene seine Startelf auf einer Position: Der 18-jährige Can Özkan ersetzte den gelbgesperrten Florian Dick als Rechtsverteidiger und war mit Roberto Massimo und Julian Weigelt einer von drei Nachwuchs-Spielern in der Anfangsformation.
Die Anfangsphase der Partie gehörte den Gästen, begünstigt durch mehrere Unkonzentriertheiten im Spiel der Saibene-Elf. Jenssen (8.) und Anderson (12.) sorgten für Gefahr, ehe die Arminen nach gut einer Viertelstunde die Spielkontrolle übernahmen. Den Auftakt machten eine Direktabnahme von Voglsammer nach 14 Minuten sowie ein Schuss aus der Distanz vom Tom Schütz nach 17 Minuten.
Arminia spielt nach vorne / Andersson netzt ein
Es folgten Abschlüsse im Minutentakt, die Führung schien nur eine Frage der Zeit. Doch Voglsammer (19., 23.), Massimo (21.) und Hartherz (25.) brachten den Ball nicht im Tor unter. Die dickste Chance hatte Konstantin Kerschbaumer, als er nach Doppelpass mit Klos den Ball frei vor FCK-Keeper Müller über das Gehäuse jagte (30.). Nachdem Schütz einen Freistoß knapp am Pfosten vorbeisetzte (34.), sollte es wie aus dem Nichts auf der Gegenseite klingeln.
Osawe hatte auf der linken Seite Platz, legte den Ball an Özkan vorbei und spielte ihn in den Rücken der Abwehr auf Mwene. Dessen Schuss lenkte Andersson am langen Pfosten ins Tor (37.). Unglücklich: Roberto Massimo hatte sich in der Entstehung des Tores verletzt und war liegen geblieben. Schiedsrichter Winkmann unterbrach das Spiel nicht, sodass die Gäste weiter spielten. Osawe versuchte vor der Pause mit einem Schlenzer zu erhöhen, doch diesmal war Ortega zur Stelle (45.)
In der Kabine wechselte Saibene das erste Mal und brachte Patrick Weihrauch für Can Özkan auf der Rechtsverteidiger-Position. Die zweite Halbzeit bot zunächst dasselbe Bild: Arminia spielbestimmend, Hartherz näherte sich mit einem strammen Linkschuss dem Ausgleich an (48.). Doch wieder sollte das Tor auf der Gegenseite fallen.
Osawe scheiterte zunächst an Ortega, Andersson setzte den Nachschuss jedoch unter die Latte (54.). Der DSC spielte unbeirrt weiter, kam durch Kerschbaumer (56.) und Prietl (58.) direkt zu den nächsten Möglichkeiten. Dann sollte es zu einer der spielentscheidenden Szenen kommen: Klos überwand Keeper Müller nach einem Konter, doch Rechtsverteidiger Kessel klärte auf der Linie mit der Hand. Die logische Folge: Elfmeter und Platzverweis. Klos verwandelte sicher, die Pfälzer spielten fortan in Unterzahl (63.). Die Marschroute war nun klar: Volle Offensive.
Saibene brachte Staude für Kerschbaumer, wenig später dann der Ausgleich: Weihrauch fand mit einer Flanke in der Mitte Voglsammer, der sehenswert zum 2:2 einköpfte (72.). Die 21.404 Zuschauer pushten ihre Mannschaft fortan lautstark nach vorne, die den Druck auf den Gegner nach wie vor aufrecht erhielt. Voglsammer hatte in der 74. Minute das 3:2 auf dem Fuß, doch Vucur kratze seinen Heber von der Linie.
25 Minuten Überzahl / Klos lässt die Alm beben
Vier Minuten später setzte erneut Voglsammer einen Kopfball über das Tor, Putaro einen Linkschuss knapp am langen Pfosten vorbei. Die Mannschaft von Ex-Armine Michael Frontzeck ging nun ebenfalls volles Risiko, musste sie doch gewinnen, um nicht abzusteigen. Das Mittelfeld löste sich völlig auf, jegliche Taktik verlor an Bedeutung. Es ergab sich eine verrückte Schlussphase, in der besonders von Kaiserslautern beste Möglichkeiten liegen gelassen wurden. Den Lucky Punch konnten letztlich die Arminen setzen.
Staude steckte in den Sechzehner zu Klos durch, der das Leder an Müller vorbei über die Linie bugsierte. Die Alm bebte, der Wahnsinn war perfekt. Direkt im Anschluss pfiff Schiedsrichter Winkmann ab.
Der 1. FC Kaiserslautern steht somit als erster Absteiger fest. Die Arminen liegen zumindest bis Sonntag lediglich zwei Punkte hinter dem Tabellendritten Holstein Kiel, der dann sein Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt absolviert. Mit dem VfL Bochum und Jahn Regensburg liegen zwei weitere Teams mit dem DSC punktemäßig gleich auf. Nächste Woche Sonntag geht es mit einem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli weiter.
Bielefeld:
Ortega - Özkan (46. Weihrauch), Weigelt, Salger, Hartherz - Prietl, Schütz (83. Putaro) - Massimo, Kerschbaumer (68. Staude) - Klos, Voglsammer. - Trainer: Saibene
Kaiserslautern:
Marius Müller - Kessel, Callsen-Bracker, Vucur, Abu Hanna (82. Spalvis) - Seufert (81. Altintop), Moritz - Mwene, Jenssen - Andersson, Osawe. - Trainer: Frontzeck
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)
Tore: 0:1 Andersson (37.), 0:2 Andersson (54.), 1:2 Klos (62.), 2:2 Voglsammer (70.), 3:2 Klos (90.+3)
Zuschauer: 21.404
Rote Karte: Kessel nach einem Handspiel auf der Torlinie (61.)
Gelbe Karten: Salger (6) - Mwene (10)
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