Bielefeld (frz). Von der ehemaligen Führungsriege waren am Dienstagabend bei der Jahreshauptversammlung des DSC Arminia Bielefeld nur wenige anwesend. Einer von ihnen war Ex-Verwaltungsratschef Alexander Geilhaupt, der im lockeren Freizeitdress interessiert die Ausführungen der neuen Macher verfolgte.
Die Wortbeiträge, so scheint es, müssen Geilhaupt mächtig inspiriert haben. Am Tag danach widmete er dieser Versammlung auf seiner Homepage eine ausführliche Bewertung. Unter der Überschrift "Ausverkauf, die Letzte!" ließ Geilhaupt kaum ein gutes Haar an den neuen Entscheidungsträgern.
Die Initiatoren der Sanierungsmaßnahmen, Ex-Geschäftsführer Ralf Schnitzmeier sowie die Mitglieder des damaligen Aufsichtsrates, seien überhaupt nicht mehr erwähnt worden, bedauerte Geilhaupt.
Seine Behauptung, die Stadion-Ausgliederung hätte längst umgesetzt werden können, wird die Zahl seiner Freunde in Bielefeld nicht gerade vergrößern. Gleiches gilt wohl auch für seine Bewertung der Kapitalerhöhung. "Die Eigenständigkeit des DSC werde auf lange Sicht verscherbelt."
Zweitliga-Lizenz könnte beantragt werden
Geschäftsführer Marcus Uhlig beantwortete gestern noch einmal Nachfragen zum Thema Lizenzantrag. Geilhaupt hatte sich über die Sprachlosigkeit von Schatzmeister Hermann Richter auf die Frage eines Mitgliedes gewundert, ob denn Arminia die Lizenz für die Zweite Liga beantragen würde und das Darlehen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) in Höhe von 1,25 Millionen Euro aus dem Sicherungsfonds vom 19. April 2011 zurückzahlen könne.
Uhlig: "Wir lassen uns nicht verrückt machen. Sollte Anfang Februar im sportlichen Bereich die 2. Liga in Reichweite liegen, werden wir bis zum 1. März auch einen Lizenzantrag für die 2. Liga stellen. Alles andere wäre fahrlässig." Die mögliche Rückzahlung aus dem Sicherungsfonds müsse bis zum 1. Juni 2012 erfolgen, erklärt Uhlig, der vor zu großen Erwartungen warnt. "Es gibt keinen Grund, in grenzenlose Euphorie zu verfallen. Wir sind gut beraten, so weiter zu machen, wie wir die letzten elf Spiele bestritten haben, also nur von Spiel zu Spiel zu denken."