Arminia Bielefelds Standardkonzept trägt erste Früchte

Koblenz/Bielefeld. In der vergangenen Saison mussten die Bielefelder noch bis zum 32. Spieltag warten, in der Pokalpartie gegen Oberligist FV Engers 07 platzte schon in der 9. Minute der Knoten: ein Tor nach einem Standard. DSC-Flügelspieler Robin Hack hatte eine Ecke von links mit Schnitt vor das Tor gebracht. Dort hatte Stürmer Janni Serra viel Platz am kurzen Pfosten und köpfte ein. Der zweite Treffer durch Fabian Klos war fast eine Kopie des ersten: Hack, Ecke, Kopfball, Tor (24.). Es sind Treffer, die sich die Arminen im Training erarbeitet haben. "Wir haben Standards viel trainiert", erklärte Serra nach der Partie am Sonntag. Bei dem am Ende ungefährdeten 7:1 (2:0)-Sieg gegen den Rheinlandpokalsieger trug er sich wie sein Sturmpartner Klos noch ein weiteres Mal in die Torschützenliste ein. Bei den Standards sei wichtig gewesen, mit vielen Spielern in den gegnerischen Strafraum zu kommen. "Wir waren in der Partie vier Spieler über 1,90 Meter - diese Wucht müssen wir ausnutzen", betonte der 1,93 Meter lange Mittelstürmer. Hack: Plan voll umgesetzt Zu diesen "langen Kerls" im Strafraum gehörten auch Kapitän Klos (1,94 Meter), Abwehrchef Oliver Hüsing (1,93 Meter) und Innenverteidiger Guilherme Ramos (1,91 Meter). "Das ist für die Defensive dann schwer zu verteidigen", meinte Serra. Das stellte auch Engers-Trainer Sascha Watzlawik fest. "Als wir Bielefeld gegen Regensburg beobachtet haben, hatten sie zwei große Jungs auf dem ersten und zwei auf dem zweiten Pfosten platziert. Das wollten wir verhindern. Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass Bielefeld enorme Qualität hat", sagte der langjährige Coach des Fünftligisten auf der Pressekonferenz. Zufrieden mit der Leistung zeigte sich auch der mehrfache Vorlagengeber Hack. "Die Standards sind gut gekommen und die anderen sind passend vorne eingelaufen. Wir haben unseren Plan voll umgesetzt", berichtete der 23-Jährige, der nach einigen Chancen in der Nachspielzeit sein erstes Tor im DSC-Dress erzielte. Federführend verantwortlich für diesen Plan bei ruhenden Bällen sind im Bielefelder Trainerteam die Assistenten Kai Hesse und Sebastian Hille, wie Cheftrainer Uli Forte erklärte. "Standards sind ein Thema, das mit Kai Hesse und Sebastian Hille im Detail studiert wird", führte der Italiener aus. Forte sieht Verbesserungspotenzial Ruhende Bälle sind auch aus Sicht des 48-Jährigen sehr wichtig. "Ein Spiel auf der Kippe kann durch einen Standard in gewisse Bahnen gelenkt werden", beschrieb Forte es. Er sei froh, dass die Arbeit in Form von zwei Treffern schon die ersten Früchte getragen habe. Aber dieses Pfund wolle man beim DSC mit Blick auf die Meisterschaft noch weiter vertiefen. "Wir müssen es noch weiter verfeinern, damit wir da noch stärker werden." Auch wenn er mit der Leistung en gros einverstanden sei, sah der Fußballlehrer noch Verbesserungspotenzial. "Wir haben uns ein paar Mal in Kontern von Engers erwischen lassen", stellte er heraus. Dabei sei die Restverteidigung nicht gut organisiert gewesen. "Wir standen zwischen den Räumen und nicht an den Gegenspielern", erläuterte er. Hier müsse man in der Trainingswoche den Hebel ansetzen, da man in der Meisterschaft solche Konter nicht zulassen dürfe. "Natürlich war nicht alles perfekt, aber es war wichtig, sieben Tore zu schießen. Diesen Schwung wollen wir nach Rostock mitnehmen." In der Hansestadt sollen am Samstag (20.30 Uhr) dann auch die ersten Ligapunkte herausspringen.

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