Scheffau. „In meinem Kopf ging die ganze Kaskade sofort los: Der Mann hat keinen Vertrag, er wird bald Vater, die Fans rufen im Stadion noch seinen Namen. Als wir ins Krankenhaus gefahren sind, tat mir Fabian als Mensch einfach nur leid.“ So erinnert sich Arminia Bielefelds Mannschaftsarzt Stefan Budde an den 2. April, an die Nachspielzeit der Partie gegen den VfB Stuttgart, als sich Fabian Klos zum zweiten Mal in seinem Leben Stirn- und Augenhöhle brach. Seitdem steht das Arminia-Ärzteteam stets in engem Kontakt mit Klos während dessen Rekonvaleszenz, die mit dem Testspiel-Comeback Anfang der Woche als vorerst abgeschlossen verbucht werden kann.Bei aller Sorge, die es kurz nach dem Schreckmoment gab: Klos habe sofort gewusst, dass die alte Verletzung wieder aufgebrochen sei, erinnert sich Budde. Und die sei eben, auch wenn die Szene emotional besonders aufgeladen war, „neben der begleitenden Gehirnerschütterung vor allem eine knöcherne gewesen“, sagt der Teamdoktor. Untersuchungen ergaben dann jenen eingedrückten Knochen am Gesichtsschädel. „Der kann bei einem Aufprall im falschen Winkel schnell brechen.“ Genau das passierte, als ihn sein damaliger Teamkollege Alessandro Schöpf von schräg unten heftig traf.Es folgte eine Operation, die wie bereits 2013 der Bielefelder Gesichtschirurg Martin Zerfowski in enger Abstimmung mit Arminias Ärzten durchführte. Wieder wurden Klos mehrere Metallplatten eingesetzt. Schnell wuchs die Zuversicht beim Rekordtorjäger, wieder auf dem Platz stehen zu wollen. Und ebenso fix war klar: Die Maske bleibt bis auf Weiteres auf.
Mannschaftsarzt
Arminia-Doc Budde über Klos: "Wir fühlen uns so sicher, wie er es tut"
Stefan Budde betreute DSC-Torjäger Fabian Klos, als dieser sich erneut den Gesichtsschädel brach. Er spricht über die Maske - und das Thema Kopfverletzungen.

30.06.2022 , 17:30 Uhr
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