Bundesliga-Saisonfinale Welchen Platz belegt der DSC? Unsere Redaktion tippt den Abstiegskampf

Bielefeld. Mit dem FC Augsburg, Hertha BSC, VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld hoffen vier Vereine am unteren Ende der Tabelle auf einen Verbleib in der Bundesliga. Einer muss gemeinsam mit Greuther Fürth den Weg in die Zweitklassigkeit antreten, ein weiterer Klub in die Relegation. Wer schafft den Klassenerhalt, wer muss direkt absteigen und wie sind die Aussichten für Arminia? Fünf Redakteure haben für nw.de den Saisonausgang getippt. Jan Ahlers Stuttgart gegen Arminia – würde es das wieder als direktes Duell geben, dem DSC wäre alles zuzutrauen. Aber wir schreiben 2022, Ritsu Doan, Andreas Voglsammer und wohl auch Fabian Klos werden das schwarz-weiß-blaue Dress nicht mehr tragen. Und die Leipziger kommen zum Finale. Die brauchen dann noch ein Pünktchen für die CL, zumindest in meiner Tabelle. Es wird ein bitterer Bundesliga-Abschied, Arminia verliert nach einem Auswärtssieg in Bochum gegen die übermächtigen Bullen, Stuttgart holt gegen Köln irgendwie einen Punkt. Sieben Tore fehlen dann nur zur Relegation – jeder, der es mit den Blauen hält, weiß genau, wo und wann diese verschenkt wurden. Kerstin Kalkreuter Mit dem veränderten Personal an der Seitenlinie sowie wiedergefundenen Tugenden auf dem Platz schafft Arminia doch noch die Trendwende – und hält gegen alle Erwartungen die Klasse. Dem Trainerteam um Marco Kostmann und Michael Henke gelingt das Wunder. Mit hart erkämpften Siegen im Kellerduell gegen Hertha BSC und in Bochum schafft der DSC dafür die nötige Grundlage. Und der Fußballgott meint es nach dieser turbulenten Saison doch noch gut mit Arminia, da die Berliner gar keinen und die Stuttgarter nur noch einen Punkt gegen Wolfsburg holen. Die Niederlage zum Abschluss gegen Leipzig zerrt zwar an den Nerven, am Ende steht das dritte Bundesliga-Jahr. Benedikt Riemer Arminia wird dem achten Bundesliga-Abstieg gerade noch von der Schippe springen. Gegen Hertha werden Mannschaft und Fans noch einmal alles in die Waagschale werfen und mit einem knappen Sieg belohnt. Parallel holen schwache Stuttgarter gegen Wolfsburg nur einen Punkt. Da die Schwaben danach gegen Rekordmeister Bayern und euphorisierte Kölner jeweils Niederlagen einstecken müssen, reicht dem DSC ein Zähler beim ungeliebten Rivalen in Bochum, um noch auf den Relegationsplatz zu springen. Die Niederlage gegen Leipzig am letzten Spieltag ist dann nur ein kleiner Stimmungsdämpfer, ehe in zwei packenden Entscheidungsspielen der HSV bezwungen wird. Katharina Thiel Diesmal reicht es nicht. Das Schlauchboot ist auf Grund gelaufen. Die Luft ist raus. Rechnerisch ist der 15. Tabellenplatz sogar noch drin, aber der Glaube an den gerechten Fußballgott ist verschwunden. Zu oft kam der Pfiff nicht, zu oft zählte das gegnerische Tor dann doch, zu oft blieb ein Spieler mit Kopfverletzung am Boden. Vielleicht braucht Arminia Bielefeld einfach mal eine Pause vom Bundesliga-Druck, um sich mit Erfolgserlebnissen in Liga zwei wieder daran zu erinnern, dass Fußball eigentlich Spaß machen soll und kann – und zwar allen im Verein. Und sind wir uns nicht einig, dass niemand Lust auf Relegation hat? Zumal auf Platz drei der 2. Liga gerade Darmstadt 98 steht. Torsten Ziegler Auch wenn man Mondphasen und VAR-Nickerchen zugunsten von Arminia einrechnet: Es reicht nicht. Die Gegner im Kampf um den Klassenerhalt haben mehr Qualität. Augsburg profitierte ungemein von seiner Erstliga-Routine seit 2011. Wolfsburg bekam mit Kruse die Kurve. Magath weckte die Hertha auf. Und der VfB muss sich mit seinen Möglichkeiten sowieso gegen den DSC durchsetzen. Dessen Spielverderber ist das Überraschungsteam Bochum. Der DSC hat in seiner Planung die Zukunftsperspektive um entscheidende Nuancen übergewichtet, obwohl die Strategie als Ausbildungsverein stimmig ist und Klubs dieser Größe die einzige Chance bietet, sich oben zu etablieren.

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