TV-Geld: So viel steht für DSC Arminia Bielefeld auf dem Spiel

Bielefeld. 34,4 Millionen Euro hat Arminia Bielefeld in dieser Saison aus dem Topf für nationale (31,1 Mio.) und internationale (3,3 Mio.) Übertragungsrechte eingenommen. Es ist die mit großem Abstand wichtigste Einnahmequelle des Klubs, sie allein deckt etwa die Gehaltskosten für den Lizenzspielerkader ab. Umso wichtiger ist schon jetzt die TV-Geld-Kalkulation für das kommende Jahr: Womit darf der DSC bei einem Klassenerhalt rechnen, wie groß wären die Einbußen bei einem Abstieg? Die komplexe Fernsehgeld-Tabelle enthält für Erst- und Zweitligisten nach wie vor an alle gleichverteilte sowie leistungsbasierte Komponenten. Den 18 Bundesligisten waren in dieser Saison etwa 24,7 Mio. Euro unabhängig von ihrem Abschneiden aus nationalen Einnahmen sicher, dieser Betrag steigt zur Saison 2022/23 auf 25,8 Mio. Euro. Dazu kommen 3,3 Mio. Euro (2022/23: 3,8 Mio. Euro) aus internationalen Töpfen - mehr gibt es nur bei mindestens einer Teilnahme an Europapokal-Wettbewerben in den vergangenen zehn Jahren. Hier ist folglich wenig Spielraum für die Arminia.Aufsteiger Werder und Schalke würden Arminia Millionen kosten Etwas anders sieht es auf nationaler Ebene aus. Hier wird nach einer bundesliga-internen Fünfjahrestabelle sowie einem zehnjährigen Pendant, in dem alle 36 Profiklubs gelistet sind, weiter differenziert. Allerdings ist die Lage des DSC in dieser Saison recht festgefahren: Augsburg, Stuttgart, Hertha und alle weiteren "Schwergewichte" sind in diesen Klassements nach oben enteilt. Maßgeblich deshalb, weil sie alle schon länger in der Bundesliga spielen. Bochum und der designierte Wiederabsteiger Fürth sind wiederum klar unter Arminia angesiedelt. Die Auswirkungen für Arminia hängen im Klassenerhaltsfall vielmehr maßgeblich von externen Ergebnissen ab: Prominente Aufsteiger, namentlich Werder Bremen und Schalke 04, würden den DSC im Geldranking um jeweils 1,6 Mio. Euro zurückwerfen. In jeder Hinsicht würde man sich in Bielefeld dann darüber freuen, sollten der FC St. Pauli und Darmstadt 98 den Sprung schaffen.Im allerbesten - und unwahrscheinlichen - Szenario würde die Arminia nicht nur den direkten Ligaverbleib schaffen, sondern auch noch ein dritter, in den Mehrjahresrankings unterhalb der Blauen angesiedelter Klub per Relegation aufsteigen. Und damit wohl noch ein zweites Erstliga-Dickschiff wie Stuttgart, Hertha oder Augsburg eine Etage tiefer schicken. Arminia erhielte dann nochmals 1,6 Mio. Euro mehr. Insgesamt beläuft sich der maximal erreichbare Betrag bei eigenem Klassenerhalt auf rund 40 Mio. Euro, mindestens würden die Bielefelder etwas mehr als 35 Mio. von Sky, DAZN und Co. erlösen. 45 Prozent weniger im Abstiegsfall Und sollte Arminia Bielefeld absteigen? Dann müsste drastisch gespart werden. In der 2. Bundesliga gibt es in der Saison 2022/23 nur 7,7 Mio. Euro als gleichverteilte Basissumme, internationale Einnahmen von 460.000 Euro sind darin schon inkludiert. Dazu kämen je nach Mitabsteiger für die Arminen noch 10 bis 11,5 Mio. Euro aus den leistungsbasierten Töpfen. Dies ergäbe eine Gesamtsumme von 18 bis 19 Mio. Euro - umgerechnet etwa 45 Prozent weniger als in der noch laufenden Bundesliga-Saison. Handfeste Gründe unter anderem dafür, warum Arminia Bielefeld bei seinen Leistungsträgern mit auslaufenden Verträgen nur bei einem Klassenerhalt gewisse Chancen auf eine Verlängerung besitzt.Pläne für den Abstieg hat Arminia Bielefeld in der Hinterhand. "Wir sind so aufgestellt, dass im Worst Case nicht alles auseinanderbricht", hatte Finanz-Geschäftsführer Markus Rejek im vergangenen Herbst noch gesagt. Dafür spricht, dass laut Rejeks Aussage die im vergangenen Sommer gekauften Spieler auch Zweitligaverträge besitzen. Ob es wiederum bei manchem Ausstiegsklauseln für den Abstiegsfall gibt, ist nicht bekannt. Die Berechnungen basieren auf Daten des privaten Projekts fernsehgelder.de.

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