Nichts passt zusammen Als Team überfordert: Arminia Bielefeld in der Einzelkritik

Mainz. Nur 25 Sekunden lang kam Arminia Bielefeld bei Mainz 05 für einen Punktgewinn in Frage - danach stand angesichts der Spielverhältnisse einzig noch die Höhe des Sieges zur Debatte. Jeder in Reihen des DSC hatte seinen Anteil an einem Tag zum Vergessen. Trainer Frank Kramer nannte es sogar "ungenügend", eine Note, die wir nur im absoluten Ausnahmefall ziehen. Unser Zeugnis fällt daher zumindest geringfügig besser aus.Stefan Ortega Moreno: Kassierte das früheste Gegentor seit langer Zeit, womöglich gar das schnellste seiner Karriere. Nicht nur aufgrund der Technikpanne des "Hawk-Eye" im Glück, dass er bei Niakhatés Kopfball im Nachfassen rettete, den hätte er sich fast selbst hineingelegt. Dazu dreimal binnen 13 Minuten gegen Mainzer Strafstöße gefordert - durchschnittlich hält ein Torwart vielleicht einen, Ortega Moreno hatte nur beim ersten Mal die Ecke, aber nie den Ball. Von allen der ärmste Spieler auf dem Platz. Note: 4 Nathan de Medina: Ohne schwere Fehler, aber auch ohne Qualitäten, einem Spiel den Stempel aufdrücken zu können. Im Angriffsspiel kaum zu sehen gewesen. Unauffällig. Verursachte aber keinen Strafstoß. Note: 4,5 Amos Pieper: Kumpel Jonathan Burkardt nutzte schon im Hinspiel einen Fehler gnadenlos, beim frühen 1:0 kam Pieper als letzter möglicher Verhinderer auch nicht mehr in den Zweikampf. Sicherer in den Kopfbällen, hatte viele Ballkontakte und beteiligte sich etwas seltener an den zuweilen bundesliga-untauglich geführten Duellen der Kollegen.Note: 4,5 Andrés Andrade: Kleinere Konzentrationsschwächen zogen sich durch das ganze Spiel, in die Riege der Enttäuschungen fügte sich der Panamaer kurz vor seinen wichtigen WM-Playoffspielen aber erst mit dem zweiten verursachten Strafstoß des Tages ein. Gewann auch nur 50 Prozent seiner Zweikämpfe. Passte zum Gesamtauftritt. Note: 5 George Bello: In Dortmund waren die Defensivprobleme des Linksverteidigers in Ansätzen erkennbar, in Mainz wurden sie schonungslos offengelegt. Bello hatte offenbar die Anweisung, sich hoch zu postieren und kam so schon beim 0:1 nicht mehr in die Spielsituation, auch danach attackierte Mainz immer wieder über seine Seite und profitierte von vielfach falscher Positionierung. Er muss rasch dazulernen - oder anders eingesetzt werden, aber nicht in einer Viererkette. Mainz hat die Schwachstelle erkannt und ausgenutzt. Note: 5 Sebastian Vasiliadis: Seit Wochen ist Vasiliadis nicht in Bestform. In Mainz wurde er nach wenigen Augenblicken von Widmer abgehängt, was mit dem 0:1 Folgen hatte. Auch danach liefen einige Mainzer Angriffe an ihm vorbei, 25 Prozent Zweikampf- und 40 Prozent Passquote führten zur Auswechslung in der Halbzeit. Manuel Prietl übernahm.Note: 5 Alessandro Schöpf: Schon in der ersten Hälfte handelte sich Schöpf Ballverluste ein, in der zweiten fehlte dann jedes ordnende Element in einer heillos überforderten Mannschaft. Übersah kurz vor der Hälfe den startenden Bryan Lasme, der bei einem Pass frei auf das Tor gelaufen wäre. Note: 5 Patrick Wimmer: Das übliche Spiel in dieser Saison: Wimmer zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Auch da, wo es nicht viel zu holen gab, wie am Samstag in Mainz - da hatte der 20-Jährige die einzige Großchance der ersten Halbzeit (43.), verfehlte minimal. Die Körpersprache - er reklamierte sehr viel - passte wiederum nicht, und viel zu sehen war von ihm abseits dieser Gelegenheit nicht. Note: 4,5 Masaya Okugawa: Bis auf einen Abschluss, der über das Tor ging, verschenkte der Japaner sein Potenzial. Weit entfernt ist die Phase, als Großchancen und Tore wie von selbst vor die Füße zu fallen schienen. Insgesamt nur 28 Ballkontakte. Note: 5 Robin Hack: Die zweite Bewährungschance nach einem durchwachsenen Spiel in Dortmund begann für den Linksaußen mit einem katastrophalen direkten Freistoß. Danach musste er immer wieder defensiver stehen als gedacht, weil George Bello unheimlich weit vorne unterwegs war. Läuft er mit dem Ball auf den gegnerischen Sechzehner zu, lässt sich das erfolgreiche Tackling des Gegners mittlerweile fast vorher prognostizieren.Note: 5 Bryan Lasme: Lasmes Einsatz dauerte nur eine Halbzeit, und die war - trotz einer Torschussvorlage auf Wimmer kurz vor der Pause - keine gute. Ob Abseitspositionen, technische Unsauberheiten oder schlicht unkluges Stellungsspiel, der Franzose war kaum eingebunden und wurde durch Fabian Klos ersetzt.Note: 4,5 Fabian Klos: Kam zur Pause und legte kurz darauf gleich eine Großchance vor, allerdings mit einem verunglückten Kopfball auf den Fuß vom Mainzer Onisiwo. Selbst ihm war danach anzumerken, dass er nicht an ein Wunder glaubte. Und dann tut es bei Arminia in der Regel auch kein anderer. Note: 5 Manuel Prietl: Schön, den nominellen Kapitän mal wieder auf dem Rasen zu sehen nach seinen gesundheitlichen Problemen. Vielleicht lag es auch an fehlendem Spielrhythmus, dass er den Gastgebern viel zu plump einen Strafstoß schenkte, der zur Vorentscheidung führte. Danach folgte sogar noch ein zweites Foul im gegnerischen Sechzehner. Das darf dem erfahrenen Österreicher nicht passieren. Ein rabenschwarzes Comeback für Prietl. Note: 5 Dazu wurde in der 72. Minute Florian Krüger für Masaya Okugawa eingewechselt. Konnte in seinen 18 Minuten Einsatzzeit auch nichts mehr bewirken. Was beim Stand von 0:2 aber auch nicht unbedingt einfach ist.

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