Bielefeld. Es war ein besonderer Moment, als sich Fabian Klos und Andreas Voglsammer nach Abpfiff erst innig umarmten, dann den schwarz-weiß-blauen und den roten Dress tauschten. Jahrelang waren sie bei Arminia Bielefeld gesetzt, legten sich etliche Treffer gegenseitig auf. Im vergangenen Sommer ging dann erst "Vogi" gen Berlin, in wenigen Monaten zieht "Klosi" nach - Ziel noch unklar.
Der 19. Februar 2022 geht als der Tag in die Geschichte ein, an dem die beiden zum letzten Mal zusammen in der Schüco-Arena auf dem Platz standen. Doch die Rahmenbedingungen waren diesem Anlass nur teilweise würdig. Denn als Voglsammer, der bei Union Berlin in dieser Saison zumeist die Joker-Rolle innehat, kurz nach der Bielefelder 1:0-Führung eingewechselt wurde, da mischten sich in den wohlwollenden Applaus auch Pfiffe.
Ein etablierter Reflex. Fans haben gekränkt zu sein, wenn ein Leistungsträger geht, dies scheint ein ungeschriebener Habitus im Profifußball. Doch war es notwendig? Auch unter den DSC-Anhängern selbst entstanden lebhafte Diskussionen, ob Voglsammer nach 49 Toren und 163 Spielen für die Arminia trotz des von ihm forcierten Abgangs im Sommer nicht einen netteren Empfang verdient gehabt hätte.