1:0-Sieg gegen Union Arminia-Einzelkritik: Kunze sticht hervor, Ramos wie ein alter Hase

Bielefeld. Ein 0:0 oder 1:1 wäre wohl das gerechteste Ergebnis des Samstagnachmittags gewesen. Doch kümmerte das bei Arminia Bielefeld irgendjemanden? Natürlich nicht: Der knappe, hart erkämpfte 1:0-Sieg über den 1.FC Union Berlin war schließlich alles andere als ein Zufallsprodukt. Die Reaktion auf die Niederlage in Sinsheim war eine, die sich sehen lassen konnte - was auch die individuelle Bewertung der Spieler unterstreicht. Stefan Ortega Moreno: Vor der Pause hatte Ortega Moreno nur eine wichtige Szene, in der gegen Becker das Risiko richtig einschätzte und rechtzeitig aus dem Tor eilte (15.). Später rettete er mit dem "Ortega-Spagat" gegen Awoniyi und ließ sich auch von Behrens' Kopfball die Weiße Weste nicht verderben. Dem bei ihm inflationär genannten Zusatz des "starken Fußballers" wurde er gerecht, als sein Abschlag zum Ausgangspunkt des ersten Treffers wurde. Insgesamt ein sicherer Rückhalt.Note: 2,5 Cédric Brunner: Souveränes, unkompliziertes Spiel: Brunner hatte aber auch weniger zu tun auf der rechten Defensivseite. Die Duelle, die gefährliche Momente hätten ergeben können, holte er sich überwiegend. Zudem war er nah dran an seinem ersten Bundesligator. Sein strammer Schuss wurde vom eigenen Mitspieler Janni Serra noch abgefälscht.Note: 3 Guilherme Ramos: Dass der Portugiese Stammspieler Pieper verdrängte, war ein beachtliches Signal. Es folgte eine Partie ohne die ganz großen Highlights, aber mit - einen kleinen Stolperer ausgenommen - angenehm abgeklärter Defensivarbeit. Das belegen auch die Statistiken mit 88 Prozent angekommener Pässe und 80 Prozent gewonnener Zweikämpfe. In dieser Form muss die Nominierung von Ramos keine Eintagsfliege gewesen sein. Note: 2,5 Joakim Nilsson: Viel Licht und ein bisschen Schatten bei Nilsson: Er klärte stark beim ersten Konter von Union (13.), zwei Minuten darauf legte er Becker den Ball mit einem Stockfehler vor, hatte da Glück. Insgesamt waren die aufmerksamen Szenen in der Mehrzahl, auch nach dem Seitenwechsel war der Schwede immer wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Note: 3 Jacob Laursen: Ein unauffälliges Spiel des Dänen, über dessen Seite Unions Sheraldo Becker immer mal wieder durchbrach. War auch offensiv kaum zu sehen. Das ist nicht genug, um mehr zu sein als eine Übergangslösung, während Andrés Andrade noch verletzt fehlt und George Bello noch nicht vollständig akklimatisiert ist. Ging nach 64 Minuten vom Platz. Note: 4 Fabian Kunze: Für Castro in die Startelf gekommen, war Kunze sofort im Spiel - und das nicht nur aufgrund seiner guten Zweikampfführung, die etwa gegen Michel (17.) Schlimmeres verhinderte. Er war viel und oft am Ball, behandelte diesen mit überraschend hochwertiger Technik und zog so einige Fouls in der gegnerischen Hälfte. Als Stabilisator der Auffälligste im zentralen Mittelfeld, wobei sich Kunze im eigenen Ballbesitz auch zwischen die Innenverteidiger fallen ließ. Note: 2,5 Sebastian Vasiliadis: Nicht ganz so auffallend wie Nebenmann Kunze, doch gegenüber der Hoffenheim-Partie zeigte sich Vasiliadis im Timing verbessert. Muss in der gegnerischen Hälfte noch schneller Entscheidungen finden und an der Passschärfe arbeiten. Note: 3,5 Patrick Wimmer: Schon in den ersten zehn Minuten wurde klar, warum er der Unterschiedsspieler bei Arminia ist. Sein ansatzloser Pfostenschuss (11.) mit dem schwachen linken Fuß war bereits die vierte Aktion des 20-Jährigen, zwischenzeitlich liefen zwei Drittel aller Offensivszenen des DSC über Wimmers rechte Offensivseite. Die Vorlage für Okugawas Führung war sein zehnter Assist in dieser Saison. Dass dem Flügelflitzer dazwischen nicht alles gelang, mochten ihm die 9.500 Arminia-Fans im Stadion gerne verzeihen. Note: 2,5 Alessandro Schöpf: Solides Spiel von Schöpf, mit dem Sahnehäubchen, im Vorfeld des 1:0 den Ball stark behauptet und anschließend den vorletzten Pass gespielt zu haben. Auch hatte Schöpf als konditionsstarker Pressingspieler wichtigen Anteil daran, den knappen Vorsprung bis zum Schluss zu bewahren. Luthes tolle Parade verhinderte sein erstes Tor vor heimischem Publikum in der 81. Minute. Note: 3 Masaya Okugawa: Vor der Pause war es der formschwache Okugawa, der gegenüber Wimmer abfiel. Danach zeigte er sich ganz wie der Januar-Okugawa, als er nach 53 Minuten im ungedeckten Raum lauerte und zum 1:0 abschloss wie ein Vollblutstürmer. Im Anschluss daran war er wiederum kaum zu sehen. Egal - den wichtigsten Dienst hatte der 25-Jährige ja erledigt. Note: 3 Janni Serra Gegenspieler Baumgartl nahm ihn am Boden sowie insbesondere vor Luftduellen an eine ganz enge Leine - nicht immer legal, aber stets nervig für Serra, der kaum Freiräume fand, aber den folgenschwersten Zweikampf vor dem Tor zum 1:0 gewann. Die bessere von zwei Chancen hatte er Sekunden vor der obligatorischen Auswechslung nach gut einer Stunde, als er in einen Brunner-Schuss sprintete und den komplizierten Abschluss knapp vorbei legte. Note: 3,5 Eingewechselt wurden Nathan de Medina (für Laursen) und Fabian Klos (für Serra) in der 64. Minute, Florian Krüger (für Wimmer) in der 80. sowie Gonzalo Castro (für Okugawa) in der 84. Minute. Alle durften sich bis in die Nachspielzeit hinein darin versuchen, Zeit von der Uhr zu nehmen, was auch gelang. Krüger vergab noch eine Gelegenheit, endlich das überfällige erste Saisontor zu erzielen. Doch noch soll es nicht sein.Bildgalerie: Arminia - Union Berlin 1:0 (0:0)

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