Fabian Klos: So tritt eine Ikone ab

Er wartete nicht auf eine Vereinsmitteilung, sondern nahm die Kommunikation über seinen Abschied selbst in die Hand: Wer Fabian Klos kennt, hätte nichts Anderes von ihm erwartet. Auch das zeichnet einen Leader aus. Über zehn der elf Jahre war er absoluter Leistungsträger in Ostwestfalen, ein Star an einem Standort, der so gar nicht zur unnötigen Überhöhung Einzelner passt. Klos tickte aber nie so. Sicher war er nie ein Kind von Traurigkeit, hat sich auch charakterlich entwickeln müssen. Er war und ist aber immer einer von ihnen, den Fans, die ihn im Stadion stets als &bdquo;Fußballgott“ verehren. Einer ohne Schickimicki und Allüren, sondern mit Ecken und Kanten, ganz atypisch zur Branche. Gerade im klinisch reinen Millionengeschäft Bundesliga, in dem die Fußballer manches Mal austauschbar wirken, war er zuletzt ein angenehmer und medial gefragter Gegenpol. Keiner, der als Lückenfüller gehen will Dass einer, der sich diese Rolle als Alphatier schon in grauen Drittligazeiten hart erarbeitet hat, nicht im Schatten aufstrebender internationaler Talente als Lückenfüller von der Bühne treten möchte, liegt auf der Hand. Klos tritt selbstbestimmt ab, ehe ihn die sportliche Realität verschlingt. Diesen Schritt kann ihm keiner verübeln, erst recht nicht beim Verein, dem so die unangenehme Aufgabe erspart bleibt, womöglich selbst eine sportlich nachvollziehbare Trennung kommunizieren zu müssen. Welchen Verlust Arminia damit nichtsdestotrotz schon bald auffangen muss, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzuschätzen. Denn der Wert seiner Identifikation für das Gesamtgebilde wird erst an dem Tag bemessen, an dem Fabian Klos fehlt und andere in die gigantischen Abdrücke treten müssen.

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