Viele Enttäuschungen 0:2 gegen Hoffenheim: Arminias Profis in der Einzelkritik

Sinsheim. Ein schwacher Team-Auftritt endete am Sonntag in einer klareren Niederlage, als sie das bloße Ergebnis aussagte. Drum nehmen sich die individuellen Bewertungen des 0:2 in Hoffenheim auch nicht viel: Vom Sturm bis in die Defensive erreichte kein Armine aus der Startformation Normalform - so lässt sich gegen einen gut aufgelegten Konkurrenten nicht punkten. Immerhin ein Hoffnungsschimmer kam von der Ersatzbank. Stefan Ortega Moreno Sein erster wichtiger Ballkontakt ging buchstäblich nach hinten los: Hübners Latten-Kopfball lenkte sich Ortega Moreno selbst ins Tor - unglücklich, aber schwer vermeidbar. Glück hatte er bei Dabburs Kopfball-Bogenlampe an die Latte (42.). Dafür parierte er mehrfach stark, seine beste Aktion hatte er gegen Baumgartner kurz vor der Pause. Note: 3 Cédric Brunner Brunners Rettungsversuch beim ersten Hoffenheimer Tor kam erst nach der Torlinie. Das musste er sich nicht vorwerfen, wohl aber bekamen er und sein neuer Vordermann Okugawa Gegenspieler Raum und seine Flanken nicht verhindert - die eigenen Flanken des Schweizers landeten dagegen nicht beim Mitspieler. Note: 4,5 Amos Pieper Nach krankheitsbedingtem Ausfall in der Vorwoche kehrte Pieper in die Startelf zurück. Doch die Pause tat dem sonst so sicheren Innenverteidiger-Duo Pieper/Nilsson nicht gut. Der 24-Jährige verpasste oder verlor die Zweikämpfe vor den Gegentoren, war auch sonst wacklig gegen die selbstbewusst marschierenden TSG-Stürmer. Nach einem Zusammenprall mit Unruheherd Rutter ging es in der 57. Minute vorzeitig vom Feld.Note: 4,5 Joakim Nilsson Ein Angebot aus der amerikanischen MLS soll dem Schweden vorliegen - hatte ihn das ins Nachdenken gebracht? Am Sonntag war Nilsson weit entfernt von seiner Bestform, verlor reihenweise Kopfballduelle, vor dem 0:1 sprang er gar nicht erst hoch. Beim zweiten Gegentor ließen ihn auch die Mitspieler im Stich. Spät im Spiel, als Hoffenheim etliche Konter verspielte, wurde er ein wenig sicherer.Note: 4,5 Jacob Laursen Für Laursen war es der erste Startelfeinsatz seit dem Gastspiel bei Hertha vor zwei Monaten, es wurde ein ähnlich undankbarer Abend. Laursen brachte anfangs Vasiliadis in die Bredouille, wenn er auf- oder eingerückt war und die linke Seite offen hinterließ. Danach fristete er ein Schattendasein ohne schwere Patzer, aber auch ohne nennenswerten Einfluss aufs Spiel. Beim 0:2 kam er zu spät. Er hatten gegen den pfeilschnellen Ihlas Bebou seine Probleme.Note: 4,5 Sebastian Vasiliadis Dreimal sah Sebastian Vasiliadis gegen Ihlas Bebou ganz alt aus: Mal hatte er ihn nicht im Blick (4.), dann wurde er ausgetanzt (16.) und schließlich lief der Sechser orientierungslos durch den Sechzehner, wurde dann vom Hoffenheimer abgekocht (44.). Es beschrieb einen Abend, an dem der 24-Jährige längst nicht bei 100 Prozent war und selten das passende Timing fand. Neben einem defensivstarken Partner macht er sich besser.Note: 5 Alessandro Schöpf Der Österreicher verhinderte früh mit seinem Rücken das 0:1 (4.) von Samassekou, musste danach in einigen Zweikämpfen einstecken. Insgesamt war es auch für Schöpf ein durchwachsener Tag mit wenigen Lichtblicken wie der Vorarbeit vor der Serra-Chance (34.). Der Nationalspieler wirkte im Defensivverhalten teilweise zu lethargisch.Note: 4,5 Masaya Okugawa Okugawa fungierte auf Rechtsaußen als Ersatz des gesperrten Wimmer. Eine für den Japaner undankbare Aufgabe, da dieser gerne mit Wimmer harmoniert und eine andere Körpersprache mitbringt. So lief das Spiel an ihm völlig vorbei. Undankbar war auch, dass er sich vor der Flanke zum 0:1 alleine gegen zwei TSG-Akteure behaupten musste. Ging mit nur 21 Ballberührungen nach 75 Minuten vom Feld.Note: 5 Gonzalo Castro Die gute Nachricht: Castro hat sich die Kondition für 90 Minuten Bundesliga erarbeitet. Doch all seine Erfahrung aus 15 Karriere-Begegnungen mit Hoffenheim (34 Punkte) nützte Arminia wenig. Gerade bei den wenigen ruhenden Bällen konnte der 35-Jährige seinem Ruf als Hoffnungsträger noch nicht gerecht werden. Nach der Pause ließ die Kraft dann allmählich nach, er war kaum in das Offensivspiel miteingebunden.Note: 4,5 Florian Krüger Geburtstagskind Krüger hatte mit einem Sololauf die erste von wenigen DSC-Chancen, auch danach war ihm anzumerken, dass er alles versucht. Er war vor dem Seitenwechsel der Fleißigste der Arminen-Vorderleute, danach aber kaum mehr zu sehen und wurde früh für Hack ausgewechselt.Note: 4 Janni Serra Ein unglücklicher Moment, als er bei einer Konterchance zögerte und schließlich den Ball herschenkte, sowie eine vergebene Topchance vor Baumann, bei der Serra aber zuvor Florian Grillitsch auch klar mit dem Arm am Kopf getroffen hatte, blieben die auffälligsten Szenen vor der Pause. Dafür gewann er einige Defensivkopfbälle für seine Kollegen, in seiner Kernkompetenz hatte Serra aber bis zur obligatorischen Auswechslung nach gut einer Stunde wenige Aktionen. Note: 4,5 Guilherme Ramos Etwas mehr als eine halbe Stunde Spielzeit erhielt der portugiesische Verteidiger als Pieper-Ersatz, rettete dabei mehrfach stark, ohne die überforderten Defensivkollegen damit nachhaltig stabilisieren zu können. Immerhin Ramos selbst durfte aber weiter Selbstvertrauen tanken und rüttelt damit an den Stammplätzen der Etablierten. Note: 3 Zudem eingewechselt wurden George Bello, Robin Hack und Fabian Klos in einem Dreifach-Austausch nach 62 Minuten - Bello legte Hack in der auffälligsten Szene beider einen Kopfball auf, überzeugte auch mit einer starken Balleroberung. Als fünfter neuer Spieler kam Bryan Lasme für Okugawa, der Baumann per Direktabnahme prüfte (84.). Es war eine der ganz wenigen Chancen des DSC an diesem frustrierenden Abend.

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