„Bello, Bello!“ - Arminia-Publikum feiert US-Youngster vor dem Debüt

Bielefeld. Personenkult kennen sie in den Vereinigten Staaten zu Genüge. Nicht die erfolgreichsten Klubs, sondern die Ausnahmesportler haben die größte Fanbasis. Ganz so groß ist der Status von George Bello bei Arminia Bielefeld zwar noch nicht. Doch über seinem wechselhaften 19-Minuten-Debüt beim 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach stand die lautstarke Begeisterung etlicher DSC-Fans, den ersten US-Amerikaner in der bald 117-jährigen Vereinsgeschichte im schwarz-weiß-blauen Dress zu sehen. &bdquo;Bello, Bello, Bello!“, schallte es von den Tribünen, als der 20-Jährige sein Aufwärmprogramm startete. Bello erwiderte die Rufe, winkte in die Menge. Noch eindrücklicher war der Moment seiner Einwechslung: Da stand der junge Linksverteidiger neben dem einen Kopf größeren DSC-Rekordstürmer und Fanliebling Fabian Klos an der Seitenlinie. Doch Talent Bello war es, der sich den frenetischen Applaus abholte – zum Erstaunen auch mancher Stadionbesucher, die kaum anders konnten, als in den warmen Jubel für den Wintertransfers einzustimmen. "Ein bisschen Draufgänger" Sportlich fiel Bello sogleich auf, jedoch nicht nur zum Positiven. Sekunden nach der Einwechslung hatte er vor den Augen seiner aus US-Bundesstaat Georgia zum Spiel angereisten Familie den ersten spektakulären Defensivzweikampf zu bestreiten und wurde wuchtig abgeräumt. Später spielte der emsig arbeitende, aber etwas nervöse Bello einen schweren Fehlpass, Teamkollege Guilherme Ramos besserte aus.Die zuweilen wilde Gangart will ihm sein Coach künftig nicht nehmen, sie soll allerdings gezielter eingesetzt werden. &bdquo;Ein bisschen Draufgänger“ sei sein neuer Außenverteidiger, sagte Trainer Frank Kramer, &bdquo;und das tut uns gut.“ Für einen &bdquo;Kaltstart“, wie Kramer den Bello-Einstand betitelte, sei er zufrieden. &bdquo;Man hat sofort gesehen, dass George lebt, dass er der Mannschaft helfen will.“Bello selbst versprühte nicht nur auf dem Platz Optimismus, sondern auch bei den anschließenden Interviews. &bdquo;Wir haben die erste Halbzeit dominiert und hätten die drei Punkte verdient gehabt“, schätzte der US-Nationalspieler da die DSC-Leistung ein.&bdquo;Für mich ist ein Traum wahrgeworden, ich habe dem Team etwas helfen können. Ich kann kaum abwarten, meine Familie zu sehen“, sagte Bello weiter. Die wartete da schon geduldig auf der Tribüne. Bello steuert auf die Startelf zu, muss aber noch lernen Nicht nur in der Schüco-Arena, sondern auch Tausende Kilometer entfernt verfolgten unterdessen etliche Fußballbegeisterte die Premiere des Arminia-Wintertransfers. Sein ehemaliger Verein Atlanta United postete etwa: &bdquo;Die ganze Stadt steht hinter dir“ und gratulierte Bello. In sozialen Medien herrschte ebenso überraschend reges Interesse, dank Bello, am frühen Morgen amerikanischer Zeit, den Abstiegskampf in der deutschen Bundesliga zu verfolgen.Nicht fern liegt der Gedanke, mit Bello auch das eigene internationale Marketing ein wenig anzukurbeln. In der Atlanta-Journal Constitution, der größten Tageszeitung Atlantas, war nach dem Spielerwechsel eine seitengroße Werbeanzeige geschaltet worden. Erste US-Anfragen nach Trikots musste der DSC vergangene Woche noch vertrösten – auf den internationalen Versand musste sich der Klub erst vorbereiten. Dem Hype um George Bello schadete das nicht. Und da sich Andrés Andrade am Samstag noch stark humpelnd über die Westtribüne bewegte sowie Nathan de Medina, sein Ersatz, keinen guten Tag erwischte, ist ein Startelfeinsatz am Sonntag (17.30 Uhr) in Hoffenheim für Bello möglich. &bdquo;Er muss unsere Abläufe zu 100 Prozent verinnerlichen“, fordert Trainer Kramer dafür. In Bielefeld und auf der anderen Seite des Atlantik werden viele Leute darauf schauen, ob Bello den nächsten Schritt macht.

Euphorie um Winterzugang „Bello, Bello!“ - Arminia-Publikum feiert US-Youngster vor dem Debüt

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