Noch ein Akteur soll bleiben Transfers und Verlängerungen: Das ist der aktuelle Stand bei Arminia

Bielefeld. Sportlich läuft es bei Arminia Bielefeld derzeit rund. Was nicht nur innerhalb der Mannschaft die Stimmung auf Bestwerte gehievt hat: Auch von den führenden Verantwortlichen fällt in dieser Phase, in der längst am Kader der kommenden Saison geschliffen wird, etwas Druck ab. Jeder Sieg verbessert die eigene Verhandlungsposition - und es gibt ja noch jede Menge zu tun. Ein Überblick. Wintertransfers Zwei Spieler hat Arminia verpflichtet: Der mittlerweile 18-jährige Burak Ince sammelt über das Teamtraining Erfahrungen, Kadernominierungen in der Restsaison sind durchaus denkbar. Niemand beim DSC bürdet dem türkischen Mittelfeldtalent aber schon jetzt zu hohe Erwartungen auf. Gonzalo Castro (34) kam dreimal als Joker zum Einsatz, sicherte den Blauen schon einen wichtigen Punkt. Er muss nach fast acht Monaten ohne Wettkampfpraxis seine Fitnesswerte noch verbessern, um für die Startelf infrage zu kommen.Da sich der Kader stabilisiert hat, gerade die jungen Spieler mitten im nächsten Entwicklungsschritt sind, ist ein dritter Wintertransfer derzeit unwahrscheinlich. "Wir vertrauen den Jungs, die da sind, zu 100 Prozent", sagt Sport-Geschäftsführer Samir Arabi. Kategorisch ausschließen möchte er dennoch nicht, noch einmal aktiv zu werden. Sommerabgänge Masaya Okugawa (25) und Patrick Wimmer (20) haben sich zu den beliebtesten Spekulationsobjekten gemausert, was gewinnbringende Sommerabgänge beim DSC betrifft: Beide waren an jeweils acht Saisontoren beteiligt und überzeugen mit Spielintelligenz und starker Technik, was auf der Schaubühne Bundesliga niemandem entgeht. Auch wenn die Corona-Pandemie Ablösesummen drückt: Hält das Duo seine Form, wird sich Arminia mit lohnenden Angeboten im mittleren einstelligen Millionenbereich auseinandersetzen dürfen.Allein Wimmers Marktwert, derzeit vom führenden Portal noch auf vier Millionen Euro geschätzt, klettert mit jeder starken Aktion weiter in die Höhe, dazu besitzt er großes Entwicklungspotenzial. Dass er nur für kolportierte 700.000 Euro von Austria Wien kam, dem Vernehmen nach soll die Basissumme sogar noch geringer gewesen sein, macht ihn zum Schnäppchen dieses Erstligajahres. Für die Bielefelder gibt es wiederum keinen Grund, sich als leichter Verhandlungspartner zu präsentieren. "Wir haben keinen finanziellen Druck, in diesem Sommer schon Ablösesummen erzielen zu müssen", sagt Arabi dazu. Allerdings gehören Verkäufe fest zur langfristigen Strategie und öffnen auch neue Potenziale, die nächsten entwicklungsfähigen Spieler dieser Kategorie für sich zu gewinnen. Vertragsverlängerungen Anders als bei einem möglichen Ablösepoker ist Arminia bei Spielern mit auslaufenden Verträgen nicht im Fahrersitz. Frühzeitige Bekenntnisse des Stammspieler-Quartetts gab es zuletzt keine. "Es gibt nichts Neues", sagte etwa Amos Pieper (24) neulich, Stefan Ortega Moreno (29) bat darum, keine Fragen zu seiner sportlichen Zukunft zu stellen. Bei Joakim Nilsson (27) und dem zuletzt besonders überzeugenden Cédric Brunner (27) liefen zwar erste Gespräche, zeitnahe Abschlüsse sind jedoch nicht zu erwarten. Doch führt der DSC seine Erfolgsserie fort, kann er sich Hoffnungen auf Zusagen im Frühjahr machen.Klar ist die Ausgangslage: Jeder der vier möchte erstklassig bleiben. Die Chancen dafür sind in Bielefeld, wo ihnen noch dazu Führungsspieler-Rollen ziemlich sicher sind, zuletzt angestiegen. Dazu haben alle Genannten auch Argumente für bessere Bezüge in der Hinterhand. Hier ist der Spielraum für die Arminia auch in einem möglichen dritten Bundesliga-Jahr gegenüber der Konkurrenz endlich. Ob Union Berlin, Mainz oder Köln – sie alle haben eine andere Marktstellung.Kunze soll bleiben Ein anderer, dessen Zukunftsweg sich Arminia genau anschaut, ist Fabian Kunze (23). Auch der robuste Sechser ist nur bis Juni an die Bielefelder gebunden. "Er ist ein wichtiger Spieler, kommt aus der Region, ist jung und entwicklungsfähig", zählt Arabi auf. "Wir würden ihn gerne bei uns behalten." Fraglich ist die Rolle: Beim DSC wird er auch als zuverlässiger Ersatzmann geschätzt, Kunze selbst will regelmäßiger spielen.Am längsten dauert könnte die Entscheidung wie im Vorjahr bei Stürmer Fabian Klos (34). Er hat zuletzt seinen Stammplatz verloren, insgesamt ist es ruhig geworden um den werdenden Vater, der medial kaum noch in Erscheinung tritt. Klos ist aber mit fünf Torbeteiligungen immer noch drittbester DSC-Scorer. Arminias Verantwortliche werden sich genau überlegen, ob die Wucht und Erfahrung des Co-Kapitäns weiterhin wichtig oder für den künftigen Weg verzichtbar ist.

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