"Den Jungs fehlt der verdiente Gang zu uns Fans"

Vor einigen Jahren erzielte Dennis Mast gegen Wehen-Wiesbaden ein Tor mit dem Schussbein hinter dem Standbein. Das ist eher selten und wird &bdquo;Rabona“ genannt. Hat irgendwas mit Schulschwänzen zu tun und ist gelegentlich als eine arrogante Schussvariante verschrien. Weiß das irgendwer? Von den vier alten Herren vor dem TV keiner. Aber Lasse, Sohn des Gastgebers, weiß das, nachdem Patrick Wimmer auf diese Art das Sternum (Brustbein) von Alessandro Schöpf nutzt, um ein Tor zu erzielen. Ähnlich schön unser zweites Tor zu drei sooo wichtigen Punkten! Vor vielen Jahren, Arminia war das zweite Mal im Halbfinale, fuhren wir zu sechst im Kleinbus nach Frankfurt. Herrliches Sonnenwetter auf der Hinfahrt. Viele Arminen, mit aus den Fenstern hängenden Schals waren unterwegs und es war eine kribbelige, vorfreudige Stimmung. Wir trafen uns in Offenbach noch mit Uli, der aus Mönchengladbach angereist kam. In einem Dönerladen wurden wir (&bdquo;Deren Gegner sind unsere Freunde!“) aufs Herzlichste begrüßt und mit besten Siegeswünschen zum Spiel winkend und Daumen drückend verabschiedet. Hinten ließen wir nur ein Tor zu, aber vorne passierte eher wenig. Warum Thomas von Heesen damals Artur Wichniarek nicht mitnahm, habe ich nicht verstanden. Wenn ich ihn hätte fragen können, wäre seine Antwort wohl mit Bezug auf die Trainingsleistungen der Woche gewesen. Was Trainer halt so sagen... Diesbezüglich versuche ich inzwischen zu vermeiden, den Äußerungen von Frank Kramer zu lauschen. Wenn im Radio eine ältere Pressekonferenz abgespielt würde, aber der andere Verein mit einem Piepton unterlegt wäre, könnte niemand etwas bemerken. Da wünschte ich mir etwas mehr an Unverwechselbarkeit und ambitioniertere Aussagen. Dass natürlich immer nur die Trainingsbesten spielen, sollte klar sein (wenn es denn ins taktische Konzept passt). Dass der nächste Gegner natürlich sehr schwer &bdquo;zu spielen“ ist, ist auch logisch. Denn die sind ja immer der Favorit gegen uns. Das gilt aber nicht für Gegner, die tabellarisch unter uns zu finden sind, da gilt dann die Regel, dass es in der Bundesliga ausschließlich schwere Gegner gibt und im Falle eines dann nicht so erfolgreichen Spielausganges die passende Erklärung ja schon Tage zuvor auf der Pressekonferenz gegeben wurde. Ich erwarte ja nicht, dass ein Angestellter des DSC mit martialischen Worten einen Sieg gegen jeden nächsten Gegner prognostiziert. Aber ein Mehr an &bdquo;wir werden alles reinwerfen“ und unter Umständen &bdquo;wechsele ich auch mal einen Spieler nach 25 Minuten aus!“ könnten auch mal Signalwirkung haben. Auch für die Spieler. Nach einem 2:0-Auswärtssieg fehlen mir diesbezüglich aber ein wenig die Argumente. Letztendlich freue ich mir ein Loch in den Bauch, denn ein Sieg in Frankfurt war nicht unbedingt erwartbar, und er lässt uns die Option ziehen, schon frühzeitig die Zeichen auf Klassenerhalt zu stellen. Und wenn dann diese leidige Pandemie doch mal enden sollte, werden wir solche Auswärtssiege auch wieder und gebührend im Stadion feiern. Denn trotz aller Freude nach den drei Punkten in Frankfurt ist eines wohl klar: Den Jungs fehlt der verdiente Gang zu uns Fans. Und uns Fans fehlt die &bdquo;Humba“ und all das schöne Gedöns nach einem Auswärtssieg. Die Fahrt nach Frankfurt zum Pokal-Halbfinale damals war ein großartiges Erlebnis. Nur das Ergebnis passte nicht. Jetzt passte es. Und nächste Saison passt Beides. Ich freu mich drauf!

"Den Jungs fehlt der verdiente Gang zu uns Fans"

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