Arminia-Einzelkritik: Andrade lernt dazu - Krügers genialer Moment

Bielefeld. Die Reaktion von den Rängen war eine verhaltene, zufrieden war mit dem 2:2-Remis von Arminia Bielefeld gegen die SpVgg Greuther Fürth kaum jemand. Aus der Mannschaft überzeugte keiner restlos - zu viele ließen sich von einer schwer erklärbaren Nervosität anstecken. Die Bewertung. Stefan Ortega Moreno:Ein Abend, der für den Schlussmann nicht lange in Erinnerung bleiben dürfte. Schüsse wie das 1:1 von Leweling hält er mit seinen Reflexen regelmäßig - tut er es nicht, ist das aber auch kein Fehler. Parierte einen direkten Freistoß von Tillman stark und zeichnete sich sonst kaum aus. Im Spiel mit dem Ball eröffnete er fast immer lang und hoch, eine schnelle Ausführung ging beinahe böse schief.Note: 3,5 Cédric Brunner:Brunner stand wie auf der anderen Seite Andrade höher als sonst, was sein defensives Stellungsspiel bei Fürther Gegenstößen forderte. Obgleich er das 1:0 mit dem linken Fuß einleitete, hatte der Schweizer schon bessere Tage. Zu viele Schnitzer unterliefen ihm in der Vorwärtsbewegung, dazu öffnete sich mehrfach die Schnittstelle zwischen ihm und Pieper.Note: 4 Amos Pieper:Einige, meist folgenschwere Fehler ziehen sich durch die bisherige Saison Piepers, der vor dem 1:1-Ausgleich reihte sich ein. Da hatte er (nicht zum einzigen Mal) bis in die gegnerische Hälfte nachgeschoben, dort aber den Ball hergeschenkt. So musste er anschließend zusehen, wie sich Fürth belohnte. Note: 4,5 Joakim Nilsson:War aufgrund der zumeist weiten Spieleröffnung relativ selten am Ball, gewann nur 44 Prozent seiner Zweikämpfe und hielt sich beim ersten Gegentor zurück, wo er Andrade vielleicht noch hätte unterstützen können.Note: 4 Andrés Andrade:Unglücklicher Tag für den Panamaer, der viel dazulernte. Mit Ball stürmte ihm der antrittsschnellere Jamie Leweling beim 1:1 davon, beim 1:2 orientierte er sich zentral und öffnete damit auf seiner Seite Seguin alle Zeit der Welt für eine Flanke. Auch sonst von Leweling am Limit gefordert: Andrade sollte die linke Seite beackern, vielleicht aber war er - im Nachhinein betrachtet - etwas zu offensiv ausgerichtet. Seine Hereingaben fanden keinen Abnehmer, landeten in den Händen von Fürths Keeper Burchert. Note: 5 Sebastian Vasiliadis:Es ist noch nicht das Jahr des Sommerneuzugangs aus Paderborn, der als defensivstärkster Sechser gerade in gegnerischen Umschaltmomenten viel Arbeit zu verrichten hat. Selbst ist er nicht frei von Ballverlusten und Fehlpässen. Die frühe Gelbe Karte musste er hingegen ziehen, verwarnt aber kann er längst nicht mehr so aggressiv in die Zweikämpfe gehen, ist einer Stärke beraubt. Lief seinen Gegenspielern desöfteren nur hinterher.Note: 4 Alessandro Schöpf:Wie der gesamte DSC hatte auch Schöpf bessere Phasen, in denen er Angriffe in der gegnerischen Hälfte mit Querpässen initiierte, so unter anderem Krügers Chance auf das 2:0 vorlegte. Aber trotz seiner Erfahrung ist der Österreicher auch einer, der bei Gegenwind schnell aus dem Spielrhythmus fällt, weniger souverän wird in seinen Aktionen und plötzlich einfache Bälle verliert. Gonzalo Castro drückt auf die Tube, der Kampf ums zentrale Mittelfeld ist entbrannt.Note: 4 Patrick Wimmer:Drei Torschüsse und vier Torschussvorlagen - an Aktivität mangelte es Wimmer laut Statistikbogen nicht. Allerdings traf er, wie häufiger geschehen in den vergangenen Spielen, nicht immer die richtige Entscheidung, vielleicht wissen die Gegner mittlerweile auch besser über seine intensive Spielart Bescheid. Hatte sich nach 63 Minuten verausgabt und ging dann vom Feld. Oftmals sah er den besser postierten Bryan Lasme nicht. Note: 4 Masaya Okugawa:Das vierte Tor im vierten aufeinanderfolgenden Spiel: Der Lauf des Masaya Okugawa (sieben Saisontore) geht weiter. Allerdings war der Führungstreffer, einmal mehr bedingt durch einen präzisen Abschluss, schon das Highlight des Tages - danach fanden wenige Pässe den Weg zum Mitspieler.Note: 3 Florian KrügerTechnisch höchst anspruchsvoll war seine Torvorlage für Okugawa. Darüber hinaus wuselte Krüger rund um den gegnerischen Sechzehner, wie er es gerne tut, sucht die Aktionen, in denen er Bälle schnell ablegen oder selbst verwerten kann. Kam außerdem diesmal einmal gefährlich zum Abschluss. Die meisten Zuspiele schlugen jedoch fehl.Note: 3,5 Bryan Lasme:Der Zielspieler verbrachte einen unauffälligen Tag ohne eigenen Torabschluss, kam auch selten in die entsprechende Position. In den Kopfballduellen zog er zumeist den Kürzeren. Lasme, Klos, Serra? Es ist ein enges Rennen um die Startplätze, in dem sich auch während Klos' Abwesenheit keiner einen entscheidenden Vorteil verschaffen konnte.Note: 4,5 Eingewechselt wurden Manuel Prietl (63./Vasiliadis), der sein Comeback nach Corona-Erkrankung gab, sowie Robin Hack (63./Wimmer), der mit seinem grenzwertigen Schubser vor dem 2:2 seinen kleinen Anteil am Punktgewinn hatte. Gonzalo Castro (75./Schöpf) tat, was ein Leader tun muss, und traf traumhaft mit dem vermeintlich schwächeren linken Fuß, Janni Serra (75./Krüger) konnte dagegen keine Akzente mehr setzen. Guilherme Ramos (83./Brunner) improvisierte als Rechtsverteidiger - und leitete tatsächlich mit einer weiten Flanke die Aktion zum Ausgleichstor ein.

Noten zum Fürth-2:2 Arminia-Einzelkritik: Andrade lernt dazu - Krügers genialer Moment

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