Arminia-Taktikcheck: Die fehlende Präzision ist das große Manko

Bielefeld. Nach dem 1:1-Unentschieden gegen in der zweiten Halbzeit total harmlose Kölner bleiben die Bielefelder weiter ohne Heimsieg. Dabei machten es die Arminen dem Gegner bei dessen Führungstor in der 17. Spielminute zu leicht. Zudem agierten die Bielefelder selbst im letzten Drittel vor dem Tor des Gegners zu fehlerhaft. Beim Ausgleich durch Bryan Lasme nach erstklassiger Vorarbeit von Alessandro Schöpf und Masaya Okugawa haben die Arminen bewiesen, dass sie technisch anspruchsvoll und entschlossen im gegnerischen Strafraum wirken können. Doch derartige Kombinationen gelingen zu selten oder werden überhastet abgeschlossen. Grundordnung Die von Trainer Frank Kramer in den letzten vier Spielen gewählte 4:2:3:1-Grundordnung hat mit fünf Punkten und 4:4 Toren zur Stabilisierung der Mannschaft beigetragen. Der Kölner Trainer Steffen Baumgart hielt mit einer 4:1:3:2-Formation dagegen und hatte fünf offensiv ausgerichtete Spieler auf dem Platz. Davon war spätestens in der zweiten Halbzeit nichts mehr zu sehen. Auch das von Baumgart im Vorfeld angekündigte Offensivpressing fand kaum statt. Trotzdem könnte es für Kramer vielleicht auch eine Überlegung sein, anstatt wie am Samstag mit zwei Sechsern, künftig nur mit einem Sechser und zwei Achtern zu spielen. So könnten die Arminen über einen weiteren spielstarken Mittelfeldspieler neben Alessandro Schöpf zu mehr und besseren Kombinationen im Übergangsspiel und im letzten Drittel kommen. Doch wer könnte diese Position ausfüllen? Sicherlich ein gesunder Sebastian Vasiliadis, vielleicht auch Edimilson Fernandes. Spiel im letzten Drittel In der ersten Halbzeit besaßen die Arminen zwei erstklassige Torchancen durch Fabian Klos und die Kölner eineinhalb. Im Gegensatz zum Bielefelder Mittelstürmer verwandelte der Kölner Salih Özcan seine Torchance eiskalt. Den Siegtreffer für die Arminen hatte in der 81. Spielminute Robin Hack auf dem Fuß. Doch anstatt auf den besser postierten Bryan Lasme zu passen, donnerte der Neuzugang aus Nürnberg den Ball aus spitzem Winkel auf die verwaiste Südtribüne. Ist es mangelnde Qualität der Spieler? Im Falle von Hack, der erst in der 72. Spielminute für den starken Patrick Wimmer eingewechselt worden war, fehlte es an Abgeklärtheit und Ruhe. Er wollte als Einwechselspieler mit aller Kraft Arminia zum Sieg schießen. Und Klos, der in der 25. Spielminute nach einem glänzenden Pass hinter die letzte Kölner Reihe von Cedric Brunner frei vor Torwart Marvin Schwäbe auftauchte, hat in ähnlichen Situationen schon häufig getroffen. Trainer Kramer muss in den letzten drei Wochen der Hinserie intensiv an dem Herausspielen von Torchancen und deren fehlerfreien Abschluss arbeiten und gleichzeitig überlegen, ob nicht Manuel Prietl als einziger Sechser und zwei Achter zu einem erfolgreicheren Offensivspiel führen. Umschaltspiel Die Arminen starteten nach Ballgewinnen einige gefährliche Konter über Wimmer. Er ist mit seiner Schnelligkeit genauso ein idealer Konterspieler wie Okugawa. Leider kam in einigen vielversprechenden Spielsituationen der letzte Pass nicht an. Hier müssen die Arminen wieder zulegen. Fazit Auch wenn die Enttäuschung riesengroß ist, so können die Bielefelder die vergebenen Punkte schon am nächsten Samstag in Berlin wiederholen. Ein Dreier in Berlin, den ersten Heimsieg drei Tage später gegen den VfL Bochum und der am vergangenen Samstag graue Himmel über der Schüco-Arena hinge für die Arminen wieder voller Geigen.

1:1 gegen Köln Arminia-Taktikcheck: Die fehlende Präzision ist das große Manko

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