Arbeitskampf in der Luftfahrt Streiks bei Eurowings am Donnerstag - Airport Paderborn nicht betroffen

Paderborn/Bielefeld. Noch ist die erste Herbstferienwoche in Nordrhein-Westfalen nicht beendet, da mischt ein Streikaufruf die Luftfahrt mächtig auf. Für Donnerstag, 6. Oktober, hat die Pilotengewerkschaft Cockpit die Kabinencrews, die bei der Fluggesellschaft Eurowings beschäftigt sind, zum Ausstand aufgerufen. Die Airline selbst kündigte an, etwa die Hälfte der geplanten rund 500 Flüge trotz des Ausstandes abwickeln zu wollen. Weitere Informationen für die betroffenen Fluggäste sollen folgen. Der Flughafen Paderborn/Lippstadt teilte auf Anfrage dieser Redaktion mit, dass die Flugverbindungen dort nicht ausfallen. "Wir sind vom Thema Eurowings-Streik nicht betroffen", sagte dessen Sprecher Matthias Hack. Ab Paderborn Lippstadt gebe es zwölfmal die Woche Flugverbindungen nach Palma de Mallorca. Doch diese würden von der Airline Eurowings Europe abgewickelt, die von dem Streikaufruf nicht erfasst werde. Der OWL-Airport erwartet für die Herbstferien rund 30.000 Flugreisende. An anderen Airports sieht die Lage anders aus, wie etwa in Düsseldorf oder Köln/Bonn. Düsseldorf verzeichnete am Donnerstagmorgen neun annullierte Flüge, unter anderem nach Zürich, Athen, London und München. In Köln/Bonn wurden acht gestrichene Flüge aufgelistet, etwa nach Berlin, Wien, Palma de Mallorca und Hamburg. An beiden Flughäfen starteten aber auch Flüge das Unternehmens. Nach früheren Angaben des Flughafens dürften allein in Düsseldorf, dem größten Standort von Eurowings, an diesem Donnerstag 118 Flüge ausfallen. Weitere 60 sollen stattfinden. In Köln/Bonn wurden 61 der geplanten 90 Flüge gestrichen. In Düsseldorf werden für die Herbstferien rund 1,1 Millionen Passagiere erwartet; 8.000 Starts und Landungen sollen in dieser Ferienzeit insgesamt abgewickelt werden. "Auswirkungen für Fluggäste möglichst gering halten" Die Airline betonte, dass nur die Airline Eurowings Deutschland, nicht aber die Schwester Eurowings Europe vom Streikaufruf betroffen sei. Eurowings unternehme alles, um die Auswirkungen der Streikmaßnahmen "für die Fluggäste so gering wie möglich zu halten", wie die Airline mitteilte. Um möglichst viele Flüge trotz des Streiks anbieten zu können, wolle man auf Personal anderer Unternehmen der Lufthansa-Group zurückgreifen. Fluggäste werden gebeten, sich "fortlaufend über den Status ihres Fluges zu informieren". Flüge, die von Streikauswirkungen betroffen seien, können laut Eurowings kostenlos storniert oder umgebucht werden. Umbuchungen für den Streiktag können zudem über das Callcenter von Eurowings vorgenommen werden. Matthias Baier, Vorstand der Gewerkschaft Cockpit, unterstrich noch einmal die Notwendigkeit, dass es im Interesse der Crewbesatzungen von Eurowings zu deutlichen Verbesserungen der Arbeitsbedingungen kommen müsse. Die Arbeitszeit werde von der Airline "immer bis ans Maximum ausgereizt", so Baier im Gespräch mit dieser Redaktion. "Es ist Zeit, dass sich was tut" Doch ein solches Vorgehen sei in diesen sicherheitsrelevanten Berufen nicht angemessen. Ruhezeiten müssten dringend erhöht werden. "Es ist Zeit, dass sich was tut", sagte Baier. Deshalb hätten auch 97,7 Prozent der organisierten Mitarbeitenden für den Streik gestimmt. Insgesamt gebe es bei Eurowings rund 800 Pilotinnen und Piloten. Der Organisationsgrad sei "sehr gut". Es reiche nicht aus, den Beschäftigten statt substanzieller Verbesserungen ein zweites Sakko für die Uniform anzubieten, wie es in der Vergangenheit geschehen sei. Die Chefetage der Airline zeigte sich über die Forderungen und den anberaumten Streik verärgert. Kai Duve, Finanz- und Personalchef bei Eurowings, bezeichnete die Forderungen der Gewerkschaft Cockpit als "maßlos". Die Umsetzung der Forderungen würden laut Duve auch 20 Prozent der Flüge unmöglich machen "und damit die Zukunftsfähigkeit des Flugbetriebs und seiner Mitarbeitenden gefährden", wird der Finanzchef vom Branchendienst Aero Telegraph zitiert.

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