Energiekrise Das ändert sich an Hochschulen in OWL für Studierende im Wintersemester

Düsseldorf/Paderborn. Angesichts kräftig gestiegener Kosten stehen auch die Hochschulen vor der Herausforderung, Energie zu sparen. Dabei sei es laut Wissenschaftsministerin Ina Brandes oberste Priorität, dass das Wintersemester in Präsenz stattfinden kann - dafür haben sich die Universitäten freiwillig dazu verpflichtet, in diesem Winter ihren Gasverbrauch um mindestens 20 Prozent zu reduzieren. Auch die Unis in Bielefeld und Paderborn haben dafür bereits Maßnahmen getroffen. In diesen Tagen starten die Studierenden an den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen ins Wintersemester 2022/2023. "Hochschulen sind Orte der Begegnung, des persönlichen Austauschs und des gemeinsamen Lernens", sagte Wirtschaftsministerin Ina Brandes während einer Landespressekonferenz. Es sei ein Zeichen der Solidarität, dass sie den Gasverbrauch freiwillig um mindestens 20 Prozent senken. Der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz der Kunst- und Musikhochschulen, Thomas Grosse, ergänzte: &bdquo;Gleichzeitig ist das Bewusstsein für einen angemessenen Umgang mit knapper werdenden Energieressourcen ausgeprägt, und die Hochschulen werden intensiv danach streben, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden.“ Zudem verwies er auch auf die erschwerten Studienbedingungen für internationale Studierende aufgrund der steigenden Lebenshaltungskosten. Die Universität in Paderborn hatte bereits angekündigt, beleuchtete Schriftzüge und Logos abzuschalten. Außerdem sollen Außen- und Innenbeleuchtung reduziert werden. Sicherheitsrelevante Beleuchtung sei davon nicht betroffen. Zudem sollen die Raumtemperaturen gesenkt- und bei Klimatisierung angehoben werden. So werden Büroräume, Seminarräume, Hörsäle und die Bibliothek auf etwa 19 beheizt, Nebenräume, Flure und Treppenhäuser hingegen auf 15 oder 12 Grad. Die Nutzung mobiler Heizlüfter, Heizdecken und Ähnliches sei untersagt, der Betrieb sämtlicher Anlagen (unter anderem Heizung, Lüftung, Kühlung) werde überprüft und optimiert. Uni-Bibliothek in Bielefeld schließt früher Außerdem bittet die Universitätsleitung ihre Studierenden, im Alltag zu sparen. Sie sollen beispielsweise auf nicht notwendige Geräte verzichten, den Standby-Modus von technischen Geräten vermeiden, das Licht ausschalten sowie Fenster- und Türen geschlossen halten und nur stoßlüften. Bei Abwesenheiten sollten Thermostatventile in den Büros heruntergedreht werden. Auch die Universität in Bielefeld kündigte bereits Energiesparmaßnahmen für den Winter an. Büros, Seminarräume und Hörsäle sollen demnach auf 19 Grad beheizt werden. Die Unihalle, Flure und das Schwimmbad sollen nicht beheizt werden. An Werktagen sei die Bibliothek bereits ab 22 Uhr geschlossen. Des Weiteren soll ein Aufzug außer Betrieb genommen werden und die Intervalle der Beleuchtung von Fluren verkürzt werden. Wo es möglich ist, soll deshalb ein Bewegungsmelder installiert werden. Das Wintersemester solle dabei planmäßig in Präsenz stattfinden. Die Uni Bielefeld wolle zeitnah online ein Informationsportal zur Verfügung stellen. Die ersten Maßnahmen zum Energiesparen seien bereits am 1. September in Kraft getreten. Die Uni geht derzeit noch nicht davon aus, dass sich mit diesen Sparmaßnahmen das 20-Prozent-Ziel erreichen lässt. "Wir prüfen aktuell weitere Schritte und bereiten sie vor. Auch die Option, Gebäude oder Gebäudeteile wie Büroflächen außer Betrieb zu nehmen, wird zurzeit modelliert", teilte Pressereferentin der Universität Bielefeld, Julia Bömer, mit. Corona ist für die Hochschulen weiterhin ein großes Thema. Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz der Universitäten, Johannes Wessels, sagte in Richtung der Studienanfänger, wie wichtig Maske und Impfung seien. Dadurch sei es bei Präsenzveranstaltungen zu keinen großen Ausbrüchen gekommen. Weniger Studierende als im Vorjahr Nach bisherigen Schätzungen der Hochschulen sind im Wintersemester 2022/2023 etwa 745.000 Studierende eingeschrieben. Dies sei ein leichter Rückgang von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, erklärte das Wissenschaftsministerium. Die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger liegt demnach bei rund 87.000 und damit um 2,6 Prozent niedriger als im Vorjahr.

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