Unglück in der Ostsee Vier Tote befürchtet - abgestürztes Kleinflugzeug flog auch über OWL

Bielefeld. Der Flug der Cessna 551 sorgte am Wochenende für große Aufregung. Nachdem die Maschine im südspanischen Jerez startete, wurden nach "Bild"-Angaben Druckprobleme gemeldet. Kurze Zeit später brach der Kontakt zum Piloten ab. Der Geisterflieger durchquerte, begleitet von Eurofightern der Luftwaffe, den deutschen Luftraum und stürzte schlussendlich in der Ostsee vor der lettischen Küste ab. Flugdaten zeigen: Die Cessna 551 flog auch über OWL. Das Flugzeug, das eigentlich in Köln landen sollte, flog zunächst weiter in Richtung Norden über die Autobahn 45 südöstlich von Lüdenscheid und überquerte den Möhnesee. Danach erreichte der Geisterflieger OWL: Die Cessna 551 flog über Delbrück und Hövelhof im Kreis Paderborn, überquerte den Truppenübungsplatz nahe Augustdorf und die Stadt Detmold. Via Dörentrup nahe Lemgo und Extertal im Kreis Lippe verließ das Privatflugzeug OWL in Richtung Hessisch Oldendorf in Niedersachsen an der Weser. Leider müssen wir bestätigen, dass am heutigen frühen Abend ein #Kleinflugzeugzeug, das - aus #Spanien kommend - den dt. #Luftraum durchflog, in der #Ostsee vor abstürzte. Unsere #Eurofighter #Alarmrotte|n aus Neuburg, Laage und Ämari begleiteten die Maschine vorher. Such- Team Luftwaffe (@Team_Luftwaffe) September 4, 2022 Der weitere Reiseverlauf zeigt, dass der Geisterflieger über Hannover und Rügen die Ostsee erreichte und schließlich vor Ventspils an der lettischen Küste im Meer versank. Bei dem Piloten soll es sich nach Angaben der "Rheinischen Post" um den Kölner Unternehmer und Karnevalisten Peter Griesemann handeln. Mit an Bord sei seine Familie sowie der Freund seiner Tochter gewesen. Christoph Kuckelkorn, Präsident des Kölner Festkomitees, zeigte sich gegenüber der "Rheinischen Post" fassungslos. Griesemann habe die Blauen Funken als langjähriger Präsident in ein neues Zeitalter geführt. A Cessna 551 that was flying from Jerez was supposed to land in Cologne but the pilot didn't answer ATC calls and the aircraft contiued to fly on autopilot in a straight line before it lost altitude and crashed into Baltic sea close to the Latvian coast https://t.co/iIVNoMNksW pic.twitter.com/klQQosArTg Flightradar24 (@flightradar24) September 4, 2022 Ursache für Geisterflug nicht abschließend geklärt Laut der lettischen Nachrichtenagentur Leta wird derzeit noch nach den Passagieren in einem sechs mal sechs Kilometer großen Gebiet gesucht. Die Ostsee sei an dieser Stelle etwa 60 Meter tief. Zum Einsatzort sei auch eine Passagierfähre des Unternehmens Stena Line umgeleitet worden, um für mögliche Rettungseinsätze zur Verfügung zu stehen. Seehubschrauber aus Litauen und Schweden seien ebenfalls im Einsatz. Die Küstenwache hat bereits Ölspuren auf dem Wasser und kleinere Trümmerteile entdeckt, wie die schwedische maritime Rettungsbehörde nach dpa-Informationen bekannt gab. Aufgrund dessen gebe es für die Insassen des Flugzeuges wenig Hoffnung. Das Wrack solle nun in die lettische Hafenstadt Ventspils gebracht werden. Warum das Privatflugzeug als Geisterflieger unterwegs war, ist derzeit noch nicht abschließend geklärt. Nach dpa-Informationen war der Pilot ersten Erkenntnissen zufolge bewusstlos geworden. Nach Einschätzung von Hans Kjäll, Experte für Luftsicherheit, könnten die Druckprobleme dazu geführt haben, dass die Passagiere das Bewusstsein verloren hätten. Gerade in Höhen, in denen derartige Kleinflugzeuge unterwegs seien, könne dies schnell passieren. Das Flugzeug sei auf einer Höhe von etwa 11.000 Metern geflogen, dort sei der Luftdruck niedrig.

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