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Der Biobauer Ulf Allhoff-Cramer kämpft für die Umwelt und will dafür VW zwingen, die CO2-Produktion zu verringern. - © Katrin Kantelberg
Der Biobauer Ulf Allhoff-Cramer kämpft für die Umwelt und will dafür VW zwingen, die CO2-Produktion zu verringern. | © Katrin Kantelberg

Klimakrise Detmolder Biobauer verklagt VW wegen mangelnden Klimaschutzes

Der Landwirt argumentiert, dass VW als zweitgrößter Autobauer der Welt mitverantwortlich ist für Schäden an seinem Hof und dem zugehörigen Wald.

04.05.2022 | Stand 04.05.2022, 12:47 Uhr

Detmold. Der Detmolder Biobauer Ulf Allhoff-Cramer klagt gegen den Weltkonzern VW. Die Umweltorganisation Greenpeace unterstützt den Landwirt dabei. Die Anwältin Roda Verheyen vertritt den Detmolder. Am 20. Mai wird die Klage vor dem Landgericht Detmold verhandelt.

Der Bauer klage auf Unterlassung der "übermäßigen" Emission von Kohlendioxid, teilte das Gericht am Mittwoch mit. Der Eigentümer eines landwirtschaftlichen Bio-Betriebes in Detmold begründet dies demnach damit, dass Volkswagen ihn in zentralen Rechtsgütern wie Eigentum, Gesundheit und dem Recht auf Erhalt treibhausgasbezogener Freiheit beinträchtige. Mit seinem hohen CO2-Ausstoß sei VW mitverantwortlich für die Schäden der Klimakrise, kritisiert der Biobauer, der ganz konkret auch auf die Verluste in seinem lippischen Betrieb und Schäden im dazu gehörigen Wald verweist.

Der VW-Konzern will beantragen, die Klage des Detmolder Landwirts abzuweisen. - © picture alliance/dpa
Der VW-Konzern will beantragen, die Klage des Detmolder Landwirts abzuweisen. | © picture alliance/dpa

Der Landwirt will laut Gericht mit seiner Klage erreichen, dass VW bis 2029 nur noch maximal 25 Prozent seiner verkauften Pkw und leichten Nutzfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren ausrüsten darf. Ab 2030 soll der Konzern gar keine Fahrzeuge mehr mit solchen Motoren bestücken dürfen. Bis dahin soll VW nach dem Willen des Klägers zudem seine CO2-Emissionen um 65 Prozent gegenüber 2018 senken müssen.

Der Konzern will Gerichtsangaben zufolge beantragen, die Klage abzuweisen. "Ein Konzern mit einem so gigantischen CO2-Ausstoß wie VW ist mitverantwortlich für die Schäden der Klimakrise", erklärte Roda Verheyen, die Anwältin des Landwirts, laut Greenpeace. Der Konzern müsse den Ausstoß an Treibhausgasen deutlich schneller senken, als bislang geplant. Sonst schade er anderen und verhalte sich damit "rechtswidrig".

Verheyen vertritt den Angaben zufolge auch einen peruanischen Bauern, der gegen den Essener Energiekonzern RWE geklagt hatte. Die Klage um die Folgen des Klimawandels wird vor dem Oberlandesgericht Hamm verhandelt. Laut Greenpeace hatten neben dem Detmolder Bio-Landwirt die Klima-Aktivistin Clara Mayer und die Greenpeace-Geschäftsführer Roland Hipp und Martin Kaiser bereits im November 2021 vor dem Landgericht Braunschweig gegen Volkswagen geklagt. Das Gericht warte jedoch noch auf eine schriftliche Stellungnahme von VW. (AFP)

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