Bielefeld/Gütersloh/Paderborn/Herford. Seit der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die erste Stufe des Notfallplans Gas aktiviert hat, sind nicht nur Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, Energie zu sparen, sondern auch die Kommunen. Als eine erste Reaktion darauf haben einige Städte und Gemeinden in der Region jetzt erklärt, dass sie die Wassertemperatur in einigen Schwimmbecken der öffentlich betriebenen Bäder senken.
"Mit Sicherheit sind Bäder in der Bundesrepublik Deutschland als große Verbraucher anzusehen, die aber nicht als zwingend notwendig zu betrachten sind", sagt Andreas Schwarze, Vorstand der Stadtwerke Bad Oeynhausen. Insgesamt beziffert er den Gas-Jahresverbrauch der Stadtwerke auf rund drei Millionen Kilowattstunden - etwa zwei Drittel davon entfallen auf den Bäderbereich. Obwohl der Energieverbrauch in den vergangenen Corona-Jahren deutlich niedriger gewesen sei.
Auch die Bielefelder Stadtwerke ziehen Konsequenzen und teilen mit, die Wassertemperatur in den Schwimmerbecken im Ishara, im Aquawede, im Sennestadt-Bad und im Familienbad Heepen zu senken. Von ursprünglich 28 Grad sei die Temperatur auf 27 Grad herabgesetzt worden. Auch wenn die Temperatur in allen anderen Schwimmbecken wie gehabt bleibe, spare die Temperatursenkung, gerechnet auf alle vier Bäder, pro Woche den jährlichen Energiebedarf einer vierköpfigen Familie ein.
Den gleichen Schritt gehen auch die Stadtwerke Gütersloh und die Stadtwerke in Paderborn. Auch dort beträgt die Wassertemperatur in den Schwimmerbecken in den Paderbädern sowie im Gütersloher Nordbad und in der Welle statt 28 Grad nur noch 27 Grad. Das Paderborner Freibad Rolandsbad wurde Anfang April dennoch wie geplant geöffnet, auch wenn das eine Menge Energie verbrauche. Doch wie Stefan Schumann, Betriebsleiter der Paderbäder, mitteilte, wurde dort die Wassertemperatur von 26 Grad sogar auf 24 Grad gesenkt.