Sicher Weihnachten feiern Welche Corona-Regeln gelten für die Weihnachtsgottesdienste?

Der Gottesdienst an Heiligabend ist für viele Menschen eine feste Tradition. Auch in Corona-Zeiten spielen viele mit dem Gedanken, die Veranstaltungen zum Weihnachtsfest in den Kirchen zu besuchen. Doch ist das in diesem Jahr für alle machbar? Gilt die 2G-Regel und sind Ungeimpfte damit womöglich ausgeschlossen? Oder herrscht die 3G-Regel und ungeimpfte Menschen können mit einem entsprechenden Testnachweis auch kommen? Nach den letzten Bund-Länder-Beschlüssen und der neuesten Corona-Schutzverordnung vom 9. Dezember sind ungeimpfte Menschen in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens weitgehend ausgeschlossen. Doch was bedeutet das für Kirchen? Hier heißt es: &bdquo;Die Kirchen und Religionsgemeinschaften stellen für Versammlungen zur Religionsausübung eigene Regelungen auf, die ein dieser Verordnung vergleichbares Schutzniveau sicherstellen." Grundsätzlich ist der Regel-Spielraum für Gemeinden also offen gehalten; sie müssen sich am Niveau der Coronaschutzverordnung orientieren. Die relativ vage Aussage lässt also Interpretationsmöglichkeiten zu, denn schließlich gibt es auch jetzt noch Lebensbereiche, in denen eine 3G-Regel greift – beispielsweise am Arbeitsplatz und in Bussen und Bahnen. Angesichts der hohen Inzidenzen und Hospitalisierungsraten empfiehlt die Evangelische Kirche von Westfalen aber ihren Gemeinden, die 2G-Regel für die Weihnachtsgottesdienste anzuwenden, "auf Abstände zu achten und während des gesamten Gottesdienstes das Tragen von FFP2-Masken vorzusehen", wie es auf der Internetseite heißt. Die Landeskirche verweist außerdem darauf, dass Gottesdienste an Heiligabend und an den Weihnachtsfeiertagen erfahrungsgemäß stark besucht sind und deshalb der Zugang an den Nachweis einer Immunisierung gebunden werden sollte. &bdquo;Nicht immunisierte Menschen werden gebeten, sich zum eigenen Schutz vor einer Infektion mit möglicherweise schwerem Krankheitsverlauf nicht der Gefahr einer Menschenansammlung auszusetzen." Für andere Gottesdienste hingegen werde zusätzlich zum Masketragen und Abstandhalten die 3G-Regel empfohlen. Das sagt die katholische Kirche Auch bei den katholischen Kirchen laufen die Planungen für die Weihnachtsgottesdienste. &bdquo;Die Bistümer haben sich darauf verständigt, dass die Pfarreien 2G oder 3G für die Weihnachtsgottesdienste einfordern, bei denen eine hohe Nachfrage zu erwarten ist", sagte Antonius Hamers, Leiter des Katholischen Büros NRW, gegenüber der Rheinischen Post. Zusätzlich sollen in Randzeiten auch Gottesdienste ohne diese Regeln angeboten werden. Es würden die üblichen Regeln wie Abstand und Maske greifen. Das Erzbistum Paderborn plant größere Gottesdienste wie die Christmette an Heiligabend um 22 Uhr beispielsweise mit der 3G-Regel, wie aktuell im Terminkalender einzusehen ist. Wie in vielen anderen Gemeinden – auch in der Evangelischen Kirche – spätestens seit der Corona-Pandemie üblich, wird bei den Veranstaltungen auch ein Livestream angeboten, über den Interessierte auch alles von zuhause aus mitverfolgen können. Das sagt ein Immunologe Immunologe Harald Renz kritisiert, dass in manchen Gottesdiensten nicht einmal 3G geplant sei. Er halte dies für unverantwortlich und könne es nicht nachvollziehen. &bdquo;Eine gute Durchlüftung, viel Abstand, Maskenpflicht und mindestens 2G sind die wichtigsten Maßnahmen", erklärte er. Der Immunologe hatte im Auftrag des Bundesministeriums für Forschung und Bildung im Frühjahr untersucht, ob die Teilnahme an Gottesdiensten das Risiko einer Corona-Infektion erhöht. &bdquo;Bei strengen Sicherheitsvorkehrungen geht von Gottesdiensten keine nennenswerte Ansteckungsgefahr aus", resümierte er. Renz' Empfehlung: Ob 2G oder 2G plus gelte, sollten die Gemeinden abhängig vom Pandemiegeschehen in einzelnen Regionen entscheiden.

Mehr zum Thema