Delta-Variante in Salzufler Altenheim ausgebrochen

Bad Salzuflen. Die Altenheime schienen nach dem Impfmarathon Anfang des Jahres relativ geschützt vor dem Coronavirus. Dass diese Sicherheit trügen kann, zeigt ein akuter Fall in Bad Salzuflen: Im Altenzentrum Bethesda sind aktuell elf Bewohnerinnen und Bewohner sowie zwei Angestellte mit der Delta-Variante infiziert. Diese Zahlen nennt Dr. Claudia Schröder, Pressesprecherin des Bielefelder Johanneswerks, auf Anfrage. Das Johanneswerk betreibt in ganz NRW insgesamt 35 Alteneinrichtungen. &bdquo;Nirgendwo haben wir eine vergleichbare Situation wie in Bad Salzuflen", sagt Schröder. Großteil der Verläufe ist mild Nach Angaben von Internist Dr. Afif Hamoda ist die Delta-Variante des Virus möglicherweise durch einen Russland-Besuch nach Bad Salzuflen gekommen. Die Verläufe bei den meisten Infizierten seien zum Glück mild. Eine Seniorin müsse jedoch im Krankenhaus behandelt werden, und auch einer weiteren gehe es nicht gut. Hamoda hatte die Bewohner des Altenzentrums im Februar geimpft. Von denen, die sich jetzt infiziert haben, besaßen die meisten den vollen Impfschutz."Ich bin sehr beunruhigt" &bdquo;Darüber bin ich sehr beunruhigt", sagt Hamoda. Er schließt aus den Erfahrungen in Bethesda, dass die Schutzwirkung auch nach zwei Impfungen bei älteren Patienten möglicherweise nach einigen Monaten nachlässt. &bdquo;Mein Bruder ist Arzt in Israel. Dort plant man bereits die flächendeckende dritte Impfung. Möglicherweise sollte man das bei uns auch tun", so Hamoda. Auch befürchtet er, dass selbst Geimpfte eine Infektion mit der Delta-Variante übertragen könnten. In den anderen Salzufler Altenheimen gebe es zum Glück keine vergleichbare Situation, sagt der Internist. 80 Senioren in Quarantäne Das Johanneswerk hat auf den Ausbruch der Delta-Variante reagiert und zwei Wohngruppen mit insgesamt 80 Seniorinnen und Senioren im Haus Bethesda unter Quarantäne gestellt. Besuche von Verwandten seien weiter erlaubt. &bdquo;Aber wir raten dazu, die Treffen zu verschieben", sagt Pressesprecherin Schröder. Bethesda zählt insgesamt 180 Bewohner. Im vergangenen Spätherbst und Winter hatte es in dem Altenzentrum bereits ein größeres Infektionsgeschehen gegeben. Damals starben auch einige Menschen im Heim am Coronavirus. Impfstoff hatte es zum damaligen Zeitpunkt noch nicht gegeben.

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