OWL Bis zu 150 Millionen Euro: OWL hat Chance auf bislang größte Fördersumme

Düsseldorf/Bielefeld. Ostwestfalen-Lippe hat die Chance auf die wohl größte Fördersumme seiner Geschichte. Das NRW-Landeskabinett hat OWL als eine von drei Regionen für die Regionalen 2022 und 2025 ausgewählt. Das bedeutet ein Potenzial an Fördergeldern in dreistelliger Millionenhöhe. &bdquo;Das ist ein grandioser Erfolg für die Region", sagt Herbert Weber, Geschäftsführer der OWL GmbH, die das Bewerbungskonzept zusammengestellt hat. Das Motto lautet &bdquo;Wir gestalten das neue Urbanland" und zielt auf eine bessere Verbindung von städtischen und ländlichen Räumen ab. &bdquo;In OWL haben wir starke, gut entwickelte Städte und zugleich ländliche Gegenden, die vor großen Herausforderungen wie dem demografischen Wandel stehen", erklärt Weber. Die Idee sei, in Zukunft eine neue, bessere Stadt-Land-Beziehung zu schaffen. Dafür aber brauche es viele Projekte in den Bereichen Verkehr, Bau, Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung. Mittel sind zweckgebunden an einzelne Projekte Nun kam der Zuschlag für eine der beiden Regionalen, wobei noch unklar ist, ob OWL 2022 oder 2025 in den Genuss der Gelder kommt. Die Mittel fließen allerdings nicht im Gießkannenprinzip in die Region, sondern sind zweckgebunden an einzelne Projekte. Kommunen, Verbünde, Organisationen, Unternehmen und andere können sich mit ihren Projekten um die Landesgelder bewerben. Sie müssen ihren Plan zunächst einem regionalen Gremium unter Führung der OWL GmbH präsentieren. &bdquo;Wenn dieser Kreis befindet, dass das Projekt in das Konzept der Regionale passt, können die Projektträger direkt bei den zuständigen Landesministerien Mittel beantragen", erklärt Weber. Die Entscheidung obliegt zwar letztlich Düsseldorf, doch &bdquo;eine Zustimmung durch das regionale Gremium erhöht die Chancen drastisch", so Weber. Ideen für Projekte gibt es viele. Die Palette reicht von Bürgertaxis über Breitbandausbau und intensive interkommunale Zusammenarbeit bis zur Entwicklung von Konversionsflächen. Den Gesamtrahmen möglicher Fördermittel schätzt Weber auf 100 bis 150 Millionen Euro – vorausgesetzt, es gibt passende Projekte. Ungefähr den gleichen Betrag müssen die Projektträger selbst aufbringen. Sieben Bewerber waren um die Regionalen ins Rennen gegangen. OWL hat neben dem Bergischen Land und Südwestfalen den Zuschlag erhalten. &bdquo;Ein Riesenerfolg für die Region", findet auch Rainer Brinkmann, Fraktionsvorsitzender der SPD im Regionalrat. Die Entscheidung sei partei- und interessenübergreifend gefallen. Das könnte 2022 oder 2025 durchaus eine Rolle spielen. Niemand weiß, welche Parteien dann, wenn die Gelder in den Landeshaushalt eingeplant werden, die Regierung stellt. Kommentar Ein große ChanceFördermittel von mindestens 100 Millionen Euro für Ostwestfalen-Lippe stellt die Landesregierung für das Programm &bdquo;Regionalen" zur Verfügung. Um die Dimensionen klar zu machen: Das ist etwa doppelt so viel wie die Förderung, die Düsseldorf für das Technologieprojekt &bdquo;Its OWL" bereitstellt – und das, darüber sind sich alle Beteiligten einig, ist ein Leuchtturmprojekt, das weit über die Grenzen der Region ausstrahlt. Mit 100 Millionen Euro lässt sich also einiges bewirken – in Städtebau, Umweltschutz, Bildung, Kultur, Wirtschaftsentwicklung. Noch ist nicht festgelegt, für welche Projekte das Geld ausgegeben wird, noch steht nicht einmal fest, wann genau das Geld fließt. Aber auch wenn fünf bis acht Jahre lang erscheinen – viel Zeit bleibt nicht, wenn es gilt, viele Beteiligte mit unterschiedlichen Interessen unter einen Hut zu bringen. Bielefeld und die Kreise Gütersloh, Herford, Paderborn, Lippe, Höxter und Minden-Lübbecke müssen an einem Strang ziehen, Grabenkämpfe vermeiden und wirklich die Region Ostwestfalen-Lippe als Ganzes in den Fokus nehmen. Eine Region, die stark ist und viel zu bieten hat, in der es aber auch strukturschwache Gebiete gibt, die nicht weiter abgehängt werden dürfen. Wenn das Geld dafür eingesetzt wird, die Entwicklung von Stadt und ländlichem Raum tatsächlich gleichmäßiger voranzutreiben, wird diese Region weiter an Attraktivität gewinnen. Dafür bedarf es einer gemeinsamen Anstrengung. Für OWL wäre es ein Armutszeugnis, wenn diese seit Jahren erhoffte Chance nicht genutzt würde. Kontakt zum Autor