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Brinkmeier-Deal sorgt für Unruhe

Belegschaft gegen Produktionsverlagerung

VON HARTMUT BRAUN
28.08.2013 | Stand 28.08.2013, 12:16 Uhr
Brinkmeier-Deal 

sorgt für Unruhe - © Wirtschaft
Brinkmeier-Deal
sorgt für Unruhe | © Wirtschaft

Rödinghausen. Die vom Inhaber vorbereitete Verlagerung der Produktion des Küchenherstellers Brinkmeier zum Alno-Konzern in Pfullendorf sorgt für Empörung. "Wir werden kämpfen", kündigte der Betriebsratschef Uwe Büttner an.

Am Dienstag hatte Horst Overbeck (70), langjähriger Wegbegleiter von Alno-Chef Max Müller und seit April Brinkmeier-Inhaber, die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für das seit 98 Jahren bestehende Rödinghauser Unternehmen (120 Mitarbeiter) beantragt. Overbeck, der über seine Castor Holding Ltd mit Sitz in der Karibik auf den Grand Turk & Caicos Islands agiert, ließ zeitgleich verkünden, dass Alno für Brinkmeier in die Bresche springen und Aufträge nebst Kundendienst für die Küchenstudios des Einkaufsverbands VME übernehmen werde. VME-Geschäftsführer Frank Stratmann bestätigte eine entsprechende Zusage von Alno.

Horst Overbeck übernahm Brinkmeier-Küchen, stellte einen Insolvenzantrag und verkündete die Übernahme der Produktion durch den Alno-Konzern. - © FOTO: TITTEL
Horst Overbeck übernahm Brinkmeier-Küchen, stellte einen Insolvenzantrag und verkündete die Übernahme der Produktion durch den Alno-Konzern. | © FOTO: TITTEL

Mit dem erst am Dienstag eingesetzten vorläufigen Insolvenzverwalter Frank Rüdiger Scheffler ist die Verlagerung allerdings nicht abgesprochen worden, wie dieser betont. Er kam gestern nach Rödinghausen und stellt sich heute der Belegschaft vor. Overbecks Pressemeldung habe er zur Kenntnis genommen, sagte Scheffler.

Betriebsrat und Gewerkschaft sind inzwischen davon überzeugt, dass die Übernahme von Brinkmeier durch Overbeck von Anfang an ein "abgekartetes Spiel" (Büttner) war, um die Brinkmeier-Aufträge zu Alno zu lenken und damit die Kapazitäten des schwächelnden Konzerns besser auszulasten.


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