Vlotho. Martin Kannegiesser, Expräsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall und Unternehmer in Vlotho, hat mit seiner Firma einen ebenso großen wie prestigeträchtigen Auftrag an Land gezogen. Die Herbert Kannegiesser GmbH, Spezialist für Großwäschereitechnik, sorgt bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi für frische Wäsche. Der Vertrag mit den russischen Partnern wird in der kommenden Woche unterzeichnet.
Kannegiesser baut im Wintersportort am Schwarzen Meer für zehn Millionen Euro einen komplett neuen Wäschereibetrieb für eine Tageskapazität von 100 Tonnen. "Das entspricht etwa der Versorgung von 25.000 Hotelbetten", erklärt Kannegiesser. Nach den Olympischen Spielen soll der Betrieb weiter für Hotel- und Eisenbahnwäsche genutzt werden, heißt es. Das Segment Eisenbahnwäsche habe in Russland einen hohen Stellenwert.
Eigentümer und Betreiber der Wäscherei wird das russische Unternehmen Master Cleaning, das bereits neun ähnliche Unternehmen in Russland führt. Laut Kannegiesser, der den Vertrag gemeinsam mit den Hauptaktionären und Vorstandsvorsitzenden von Master Cleaning, Evgeny Glinin und Alexander Utkin, unterschreiben will, entspricht der Betrieb dem "neuesten Stand der Technik". Die meisten Betriebe der Master-Cleaning-Gruppe sind bereits mit Kannegiesser-Technik ausgestattet. "Wir kommen gut miteinander aus und mögen uns", sagt Martin Kannegiesser über seinen Kunden für die neue Olympia-Wäscherei.
Zweiter Olympia-Auftrag
Das Projekt schließt Wartungs-, Betreuungs- und Servicevereinbarungen ein. "Kannegiesser gewährleistet diese in Russland gemeinsam mit unserem Vertriebspartner Koblenz und der gemeinsam betriebenen Einheit Kannegiesser Rossia in Moskau", erklärt der Unternehmenschef.
Der Vlothoer Unternehmer ist auch deshalb besonders stolz auf den Auftrag, weil es schon sein zweiter Olympia-Auftritt ist. Bereits 1980 hatte Kannegiesser die Olympia-Wäscherei in Moskau als damals weltweit modernsten Betrieb der Branche eingerichtet. Kannegiesser legt nach eigenen Angaben als Weltmarktführer in diesem Marktsegment mit einem Jahresumsatz von rund 270 Millionen Euro Wert auf hohe Produktivität und Minimierung des Verbrauchs von Energie und Wasser. "Damit haben wir eine technische Führungsposition."
Mächtige Familienunternehmen, kreative Start-ups, solides Handwerk – all das zeichnet Ostwestfalen-Lippe aus. Jeden Freitagmorgen neu versorgen wir Sie in unserem Wirtschaftsnewsletter mit den wichtigsten Informationen aus unserer starken Region. Damit Sie mitreden können.