Warnstreik hat begonnen Auswirkungen für Airport Paderborn/Lippstadt durch Verdi-Streik

Massive IT-Probleme bei der Lufthansa und ein Hackerangriff in NRW haben in dieser Woche bereits für Chaos auf den Flughäfen gesorgt. Nun wartet auf Zehntausende Reisende schon die nächste Hiobsbotschaft. Am Freitag kommt es an mehreren deutschen Flughäfen zu Streiks - auch NRW und OWL sind betroffen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat Beschäftigte an sieben deutschen Flughäfen dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Direkt betroffen sind Frankfurt/Main, München, Stuttgart, Hamburg, Dortmund, Hannover und Bremen. Der Verdi-Streik hat auch Auswirkungen auf den Flughafen Paderborn/Lippstadt. Während die Verbindungen von und nach München gestrichen werden mussten, da der Airport München seinen regulären Flugbetrieb einstellen muss - die Lufthansa informiert die betroffenen Passagiere - gibt es auch etliche zusätzliche Flugbewegungen. Acht zusätzliche Flüge ab Paderborn So wird es acht zusätzliche Landungen am OWL-Airport geben, wie Sprecher Matthias Hack am Freitag mitteilte. Zunächst war noch von neun zusätzlichen Flügen die Rede gewesen. Die Umleitungen betreffen verschiedene Ziele, angefangen von Osteuropa über die Kanaren und Hurghada bis hin zu Palma de Mallorca. "Wir haben alle Vorkehrungen getroffen, um eine reibungslose Organisation der zusätzlichen Flüge zu ermöglichen. Die Fluggäste werden von den beteiligten Fluggesellschaften informiert", sagt Flughafen-Geschäftsführer Roland Hüser. Wer keinen der vom Dortmunder Flughafen nach Paderborn oder zu anderen Airports umgeleiteten Flüge erwischt hat, muss nach Alternativen suchen. Wie Verdi mitteilte, wird der Streik in Dortmund am frühen Freitagmorgen um 3 Uhr beginnen und erst am Samstag um 3 Uhr enden. Für Freitag waren nach Angaben des Flughafens regulär 18 Starts und 19 Landungen geplant. Reisende sollten sich bei ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter über den Status ihres gebuchten Fluges informieren und nach Möglichkeit gar nicht erst zum Flughafen kommen, wie eine Flughafen-Sprecherin mitteilte. Festgefahrene Tarifverhandlungen Hintergrund der Warnstreiks sind Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen, den die Gewerkschaft nun auf die Flughäfen ausweitet. Auch dort arbeiten öffentlich Bedienstete - beispielsweise bei der Sicherheitskontrolle. Gleichzeitig führt Verdi auch noch Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste sowie der Luftsicherheit. Um alle drei Tarifkonflikte soll es bei dem Streik gehen. "Die Beschäftigten machen gemeinsam Druck auf die jeweiligen Arbeitgeber, weil in den bisherigen Verhandlungen keine Ergebnisse erzielt werden konnten", sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle. Die Gewerkschaft stehe im öffentlichen Dienst ohne Angebot vor der zweiten Verhandlungsrunde und fordere die Arbeitgeber auf, am 22. und 23. Februar ein "verhandlungsfähiges Angebot" vorzulegen, so Behle. Bis zu diesem Datum hat die Gewerkschaft weitere Warnstreiks unter anderem in Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen angekündigt. Bereits in den vergangenen Tagen sorgten Streiks im öffentlichen Dienst für geschlossene Kitas, Verwaltungen oder Verzögerungen und Ausfälle im Nahverkehr. Das fordern die Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro monatlich, fordern Verdi und der Beamtenbund dbb für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Laufzeit soll bei zwölf Monaten liegen. Bislang haben die Arbeitgeber diese Forderungen allerdings zurückgewiesen. Christine Behle verwies auf den gravierenden Arbeitskräftemangel im öffentlichen Dienst. Alleine bei der Berufsfeuerwehr in den Kommunen seien rund 5.000 Stellen nicht besetzt, auch in Kitas und Jugendämtern fehle es an Personal. "Überall im öffentlichen Dienst fehlen Beschäftigte", so Behle. "Mehr Geld, mehr Beschäftigte, weniger Arbeitsdruck - das alles kann den stark gebeutelten öffentlichen Dienst wieder attraktiver machen und diese Stütze der Gesellschaft sichern", so die Gewerkschafterin. Im "Handelsblatt" hatte Behle davor gewarnt, dass es &bdquo;dringend besser Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im Luftverkehr“ brauche, sonst drohe der nächste Chaossommer. Auf wenig Verständnis stößt der angekündigte Warnstreik am hingegen bei der Luftverkehrswirtschaft. "Die für Freitag angekündigten flächendeckenden Streiks an mehreren Flughäfen in Deutschland haben mit dem Instrument des Warnstreiks nichts mehr zu tun", sagte Jost Lammers, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL). "Hiermit überspannt Verdi den Bogen völlig und trägt den Tarifkonflikt auf dem Rücken der Passagiere aus", so Lammers weiter. "Der Tarifkonflikt muss am Verhandlungstisch und nicht in den Terminals auf Kosten der Fluggäste geklärt werden." Mit Material der dpa

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