Bielefeld. Eigentlich hätte Christian Thönes bei der Präsentation der Bilanz für das Jahr 2021 allen Grund für einen strahlenden Auftritt gehabt. Die von Vorstandschef Thönes geführte DMG Mori AG in Bielefeld verbuchte nach dem coronabedingt schlechten „Ausnahmejahr“ 2020 mit einem 32-prozentigen Umsatzeinbruch nun in allen Belangen zweistellige Zuwächse. Der Nettogewinn legte gar um 64 Prozent zu. Doch dem Chef des Werkzeugmaschinen-Herstellers war nicht nach einem Triumphzug zumute.
Thönes stellte zunächst den Krieg in der Ukraine und das dadurch verursachte Leid in den Vordergrund: „Wir verurteilen den Krieg der russischen Regierung gegen die Ukraine aufs Schärfste“, sagte er bei einer online abgehaltenen Pressekonferenz. Nach der Invasion Ende Februar habe sein Unternehmen umgehend alle Vertriebs- und Serviceaktivitäten in Russland sowie die Produktion in der konzerneigenen Fabrik in Ulyanovsk gestoppt. Als Produzent von sogenannten „Dual-Use-Gütern“, die für zivile und militärische Zwecke (also etwa Maschinen auch für die Waffenherstellung) eingesetzt werden können, sei DMG Mori ohnehin auch von den westlichen Sanktionen betroffen.