Bielefeld. Der Valentinstag steht vor der Tür. Er ist einer der wichtigsten Geschäftstage für Floristen und Blumengroßhändler. Doch in diesem Jahr kommen für die ohnehin von der Corona-Pandemie gebeutelte Branche noch weitere Herausforderungen hinzu. Trotzdem soll am 14. Februar kein Kunde leer ausgehen.
"Es kommt aktuell vieles zusammen", sagt Nicola Fink, Sprecherin des Fachverbandes Deutscher Floristen. Die vergangenen zwei Pandemie-Jahre haben die Floristik-Unternehmerinnen und -Unternehmer bereits viel Kraft gekostet, nun erschweren gestiegene Energiekosten zusätzlich das Geschäft. "Ein Großteil der in Deutschland vermarkteten Schnittblumen stammt nach wie vor aus den Niederlanden", sagt Fink. Auch dort seien Strom- und Gaspreise gestiegen.
Knappes Blumenangebot auf dem Markt
"Viele der niederländischen Gärtnereien lasten ihre Gewächshäuser wegen der hohen Energiepreise nicht voll aus", sagt Fink. Und einige Gärtner haben das Geschäft bereits aufgegeben, weil die Unterhaltungskosten für ihre Gewächshäuser nicht mehr zu leisten waren. Die Folge: ein knappes Blumenangebot auf dem Markt - gerade bei den besonders beliebten Blüten.
Davon betroffen seien aktuell nicht nur rote Rosen, die zum Valentinstag üblicherweise besonders nachgefragt sind, sondern unter anderem auch Tulpen. Europaweit gebe es laut Fink eine enorme Tulpen-Nachfrage. Dass die Blumenpreise im Supermarkt sich dabei von den Preisen im Blumenfachhandel unterscheiden, liege unter anderem an langfristig geschlossenen Verträgen, wie Fink erklärt. "Im Gegensatz zu Supermärkten, die langfristige Lieferverträge für Blumen haben, kaufen Floristen die Blumen zu tagesaktuellen Preisen."
Preissteigerungen um ein Dreifaches
Diese sind zudem nicht nur durch gestiegene Energiekosten höher als sonst. Da inzwischen viele Blumen auch aus China, Kolumbien oder Afrika nach Deutschland kommen, ist die Floristik-Branche zusätzlich von teuren Frachtkosten betroffen, wie einige Blumengroßhändler aus der Region berichten.
Auch hier ist die Folge ein verknapptes Blumenangebot. Schon Wochen vor dem Valentinstag würden einige Schnittblumen daher deutlich teurer gehandelt als vorher. Preissteigerungen um ein Dreifaches seien bei den besonders gefragten Blumen Realität. So werde eine rote Rose, deren Einkaufspreis sonst bei rund 80 Cent liege, derzeit für 2,50 Euro oder gar 3 Euro gehandelt.
Doch auch wenn es auf dem Blumenmarkt derzeit zu Engpässen kommt, können Verbraucher unbesorgt sein, sagt Fink. "Die Floristen sind kreative Profis, die auch für den Valentinstag genug Alternativen bereithalten und anbieten." Der Verband appelliere daher an die Verbraucher, für den Valentinstags-Strauß nicht nur rote Rosen in Erwägung zu ziehen, sondern beispielsweise auch Chrysanthemen, Pfingstrosen, Hyazinthen oder andere Frühblüher.
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