Wirtschaft NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin im Interview

Bielefeld. Die Erfahrungen mit chinesischen Investoren sind gut, sagt NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin; besser jedenfalls als jene mit Investoren aus anderen Ländern. Dass Sigmar Gabriel als Kanzlerkandidat antreten muss, stehe außer frage. Das sagt Duin. . . zum Trump-Triumph&bdquo;Ich bleibe optimistisch, dass es so viele stabilisierende Faktoren gibt, dass es in der Handelspolitik und in der Außenpolitik nicht so kommt, wie Trump es will. Andernfalls muss einem das große Sorgen machen. Nordrhein-Westfalen ist ein stark exportorientiertes Land. Das heißt, Einschränkungen im Welthandel würden NRW besonders treffen. Trump hat jetzt Gelegenheit, sich bis zur Amtseinführung zu justieren. Und wir müssen gesprächsbereit sein." zum Wirtschaftswachstum&bdquo;Die NRW-Wirtschaft wuchs im ersten Halbjahr um 2,1 Prozent. Das ist nahe am Bundesschnitt von 2,3 Prozent. Wir wachsen stark bei Dienstleistungen und haben eine Schwäche bei der Industrie, insbesondere im Maschinenbau. Dafür gibt es zweistellige Wachstumsraten im Logistikbereich, und dem Handwerk geht es so gut wie nie. NRW steht im Ländervergleich nicht mehr auf Platz 16, sondern auf Platz 8. Das ist noch kein Grund zum Jubeln, aber die Tendenz stimmt." zur Bedeutung Chinas&bdquo;China hat einen großen Aufholprozess in Richtung Industrie 4.0 gestartet. Die Autobranche ist weiter ein riesiger Wachstumsmarkt für deutsche Hersteller. Wir müssen aber auch Gespräche mit chinesischen Investoren führen. Beispiel: Der drittgrößte Hersteller von Getrieben für Windenergieanlagen kommt aus China. NGC hat jüngst seine Europazentrale im Duisburger Hafen errichtet. Noch produziert das Unternehmen gar nicht in Europa. Aber wenn es dazu kommt, dann doch bitte bei uns." zu China-Investoren&bdquo;Komischerweise heult niemand auf, wenn Tesla-Chef Elon Musk einen rheinland-pfälzischen Maschinenbauer aufkauft. Dabei will auch der nur das Know-how. Die Ergebnisse eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeigen, dass die Erfahrungen mit chinesischen Investoren gut sind. Probleme gibt es mit anderen Investoren. Reden müssen wir mit China zum Beispiel darüber, dass deutsche Unternehmen sich nur an Joint-Ventures beteiligen dürfen. Daher ist es gut, dass Vizekanzler Sigmar Gabriel diesen Punkt bei seiner jüngsten Reise deutlich angesprochen hat." zu It's OWL&bdquo;Wir haben uns schon vor einem Dreivierteljahr zum ersten Mal zu diesem Thema getroffen. Daraus ist im Landtag ein parteiübergreifender Beschluss geworden, die Förderung fortzusetzen. Wenn also nicht nach der Wahl AfD und Linke eine Regierung bilden, dann läuft das. Its OWL ist eines der innovativsten Projekte. Das muss eine Blaupause sein für andere Vorhaben. Wir müssen jetzt gucken, welche Töpfe angezapft werden können, um das Projekt weiter zu finanzieren. Es geht ab 2018 um eine zweistellige Millionensumme, abhängig von den Projektanträgen." zum Bundespräsidenten&bdquo;Frank-Walter Steinmeier ist ein hervorragender Kandidat. Wenn man sich nicht auf ihn verständigen kann, ist das nicht souverän. Im Übrigen ist die SPD bisher die einzige Partei, die jemanden vorgeschlagen hat. In Zeiten wie diesen ist es sinnvoll, einen Kandidaten zu haben, der sich in der Welt auskennt. Und ich sehe nicht, wo noch ein Konsenskandidat vom Himmel fallen soll." zum Kanzlerkandidaten&bdquo;Ich bin der festen Überzeugung, dass Sigmar Gabriel Kanzlerkandidat werden muss. Er ist schon lange SPD-Chef und das in schwierigen Zeiten. Er hält uns regierungsfähig, wir sind nicht zur Kopie der Linkspartei geworden." zu Hannelore Kraft&bdquo;Sie ist fokussiert, sie gibt Gas. Und sie lässt sich nicht vom Letzten beeindrucken, der den Raum verlassen hat." zur NRW-Wahl&bdquo;Ich gehe davon aus, dass die SPD die stärkste Kraft wird. Die Grünen werden deutlich die dritte Kraft hinter der CDU. Wenn fünf Parteien in den Landtag einziehen, ist eine rot-grüne Mehrheit wieder denkbar. Und ich sehe in der NRW-CDU niemanden, der geneigt ist, mit den Grünen zu regieren."

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