BIELEFELD Großbrand bei Bielefelder Recyclingfirma: Feuerwehrleute legten das Feuer

Bielefeld (nw/jr). Überraschender Erfolg der Polizei: Die mutmaßlichen Brandstifter des Kriehme-Großbrands in Bielefeld-Oldentrup sind gefasst. Zwei der drei Festgenommen haben die Brandstiftung auf dem Gelände des Recycling-Unternehmens Kriehme sogar bereits gestanden, wie Polizeisprecherin Sonja Rehmert bestätigte. Das Schockierende: Zwei der Männer sind ausgerechnet Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, hieß es jetzt in einer Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei. Bei den Festgenommenen handelt es sich um ein Brüderpaar, 22 und 24 Jahre alt, sowie einen 23-jähriges Mitglied der Löschabteilung Sieker. Auch der 22-Jährige gehörte seit 2007 dieser ehrenamtlichen Löschabteilung an. Die beiden Feuerwehrmitglieder zeigten sich geständig und bestätigten, dass sie zu Dritt das Feuer bei Kriehme gelegt hatten. Auch das Feuer in einem leerstehenden Haus Am Wiehagen ging laut Polizei auf ihre Kappe. Feuerwehrchef Rainer Kleibrink sprach von einer Katastrophe für die Bielefelder Feuerwehr: "Damit werden das gute Ansehen der Feuerwehr in Bielefeld und das hohe Engagement der ehrenamtlichen Kräfte stark beschädigt."Gegen die jungen Männer hatte die Polizei schon 2009 wegen Brandstiftung ermittelt. Damals konnte man ihnen aber die Beteiligung an einer Brandserie nicht nachweisen. Verdeckte Ermittlungen einer im Juli eigens eingerichteten Ermittlungskommission konnten sie jetzt aber als Täter identifizieren. Der Großbrand hatte insgesamt 400 Einsatzkräfte der Feuerwehr über drei Tage lang in Atem gehalten (nw-news.de berichtete). Nun werde geprüft, ob die drei Beschuldigten noch für weitere Brände in der Stadt verantwortlich sind, heißt es von der Staatsanwaltschaft Bielefeld. Speziell im direkten Umfeld der Müll-Aufbereitungsfirma hatte es in den vergangenen Wochen immer wieder Brandstiftungen gegeben.Der 24-Jährige legte kein Geständnis ab. Gegen die beiden Brüder wurde Untersuchungshaft wegen Brandstiftung angeordnet. Da sich der 23-Jährige sehr kooperativ zeigte, entschied die Staatsanwaltschaft, ihn auf freiem Fuß zu belassen.Bis zuletzt war nicht eindeutig geklärt, ob das Feuer Am Strebkamp überhaupt durch Brandstiftung gelegt worden sei. Ein Sachverständigen-Gutachten steht noch aus, die Kripo ermittelte in alle Richtungen. Lediglich die Beobachtung, dass es offenbar zwei Brandherde auf dem Gelände gegeben hatte, war ein Hinweis in Richtung der Täter.