Halle. Wer hat Nelli Graf getötet? Seit Monaten versucht eine achtköpfige Mordkommission diese Frage zu beantworten. Weder nach ihrem Verschwinden am 14. Oktober noch nach dem Fund ihrer Leiche am 9. Februar ergaben sich Hinweise, die zum Mörder der dreifachen Mutter und Ehefrau aus Halle führten. Nun setzen die Ermittler auf die Hilfe des Fernsehens: Am Mittwoch, 9. Mai (20.15 Uhr), wird der Fall in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" behandelt.
Die Münchener Produktionsfirma Securitel hat den Film abgedreht, gestern war Endabnahme. Der Aufwand sei ungewöhnlich hoch gewesen, berichtet Chefredakteurin Ina-Maria Reize-Wildemann. Drei Drehtage seien nötig gewesen, um die letzten bekannten Stunden von Nelli Graf nachzuzeichnen. Und angesichts der mysteriösen Umstände ihres Todes ist der Beitrag über die 46-Jährige, die von ihrem Peiniger geknebelt und gefesselt wurde, der ihre Augen verklebt und ihr multiple Stichverletzungen zugefügt hatte, statt der üblichen sechs bis acht Minuten sogar elf Minuten lang.
"Der öffentliche Druck wird duch XY trotz aller lokalen Medienberichte nochmal um einiges erhöht", meint Ina-Maria Reize-Wildemann und schürt damit die Hoffnung, dass es doch noch Anrufe geben könnte, die die Ermittler auf die entscheidende Spur setzen.
Die Ermittler setzen außerdem auf die Spuren-Untersuchungen des Landeskriminalamts, die noch nicht abgeschlossen sind. Sobald es da neue Anhaltspunkte gebe, werde die Mordkommission personell wieder aufgestockt.