Absicherung für den Notfall Blackout-Vorsorge: Diese Dinge gehören immer in den Vorrat

Er gilt als sehr unwahrscheinlich, aber möglich: Ein Blackout, ein anhaltender Stromausfall. Dennoch wächst vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und der daraus folgenden Energiekrise die Sorge vor solchen Notfällen. Dazu kommen Extremwetterereignisse wie 2021 in Nordrhein-Westfalen. &bdquo;Extremwetterereignisse und Stromausfälle treffen uns leider häufig unerwartet. Wir können uns und unser Umfeld aber bis zu einem gewissen Maß auf Katastrophen vorbereiten. Das fängt im eigenen Haushalt an“, sagte etwa NRW-Innenminister Herbert Reul anlässlich des Katastrophenschutztages 2022 in NRW. Doch was sollte ein Notvorrat zu Hause enthalten? Ein Überblick: Wie wahrscheinlich ist ein Blackout in Deutschland? Für die Einordnung ist wichtig, dass Experten einen Blackout in Deutschland zuletzt als unwahrscheinlich eingeordnet haben. Der Strommarktexperte Fabian Huneke vom Beratungsunternehmen Energy Brainpool zum Beispiel sagte im September der "Deutschen Presse-Agentur", dass er in diesem Winter in Deutschland keinen Blackout, also einen unkontrollierten Zusammenbruch der Elektrizitätsversorgung, befürchtet. "Möglich ist allenfalls ein sogenannter Brownout, bei dem die Übertragungsnetzbetreiber einzelne Großverbraucher oder Regionen stundenweise vom Netz nehmen müssten", sagt Huneke. Die Haushalte in Frankreich spielten dabei laut Huneke eine wichtige Rolle: "Gerade in Frankreich wird viel mit Strom geheizt." Wenn dann dort nicht genügend Atomstrom vorhanden sei, könne die Lastunterdeckung in die europäischen Nachbarmärkte herüberschwappen und auch hierzulande für Probleme sorgen, weil dann vergleichsweise viel Strom nach Frankreich fließe. Möglich ist dies durch die Koppelung der europäischen Stromnetze, die nicht nur grenzüberschreitenden Stromhandel ermöglicht, sondern in Notsituationen auch für mehr Netzstabilität sorgen kann. Welche Vorbereitungen laufen? Dennoch laufen Vorbereitungen für den Notfall. Die Polizei NRW etwa bereitet sich bereits seit einiger Zeit auf einen Blackout vor mit dem Ziel, alle internen und externen Arbeitsabläufe möglichst unbeeinflusst fortsetzen zu können, um Sicherheit und Ordnung auch unter widrigen Bedingungen aufrecht zu erhalten. Das teilte das NRW-Innenministerium Ende September auf Anfrage der "Deutschen Presse-Agentur" mit. Im April habe es dazu einen Erlass gegeben. Auch die EU-Kommission bereitet sich auf mögliche Stromausfälle und andere Notlagen innerhalb der Europäischen Union vor. &bdquo;Es ist gut möglich, dass Katastrophenhilfe auch innerhalb der EU nötig wird“, sagte der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarcic. In Deutschland sind Kreise, Bezirksregierungen und Innenministerium gemeinsam für das Krisenmanagement zuständig und mobilisieren im Ernstfall jeweils Krisenstäbe, die alle Fachverwaltungen bündeln und Gefahrenabwehrmaßnahmen koordinieren, heißt es beim NRW-Innenministerium. Doch was gehört in einen guten Notvorrat in den eigenen vier Wänden? Welche Lebensmittel braucht es - und welche Dinge darüber hinaus? Ein Überblick. Was empfiehlt der Katastrophenschutz? In einer Checkliste hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BBK) festgehalten, welche Notvorräte es braucht. Die Kurzfassung: Der Vorrat sollte immer für die Dauer von 10 Tagen mit ausreichend Lebensmitteln versorgen. Pro Person empfiehlt das Amt folgende Mengen: Getränke: 20 Liter (2 Liter pro Tag) Getreide, Nudeln, Brot, Kartoffeln: 3,5 Kilogramm Gemüse, Hülsenfrüchte: 4 Kilogramm Obst, Nüsse: 2,5 Kilogramm Haltbare Milch, Milchprodukte: 2,6 Kilogramm Fisch, Fleisch: 1,5 Kilogramm Fette, Öle: 0,36 Kilogramm Süßigkeiten, Tierfutter, Salz usw.: Nach Bedarf Wichtig: Produkte in großen Mengen auf einmal zu kaufen, kann zu Engpässen bei einigen Waren führen. Stattdessen empfiehlt das BBK, den Notvorrat über die Zeit anzulegen - und zu verbrauchen. Zwar sind viele Lebensmittel, gerade Konserven, lange haltbar. Es geht aber eher darum, die Lebensmittel ständig vorzuhalten und nach Verbrauch wieder aufzustocken. Kühl und luftdicht verschlossen gelagert sind folgende Lebensmittel praktisch unbegrenzt haltbar: Zucker, Salz, Reis, Honig, Maisstärke, Ahornsirup, Alkohol, Weißweinessig. Das Wichtigste ist aber der ausreichende Wasservorrat. Denn dieser ist - abseits von direkter Sonneneinstrahlung gelagert und luftdicht verschlossen - praktisch unbegrenzt haltbar, und die wichtigste Überlebensgrundlage. Was braucht es außer Lebensmitteln? Im Falle eines Stromausfalls empfiehlt das BBK an künstlichen Lichtquellen vor allem Taschenlampen, da Kerzen potenziell gefährlich sein können, wenn sie vergessen werden. Wer einen Gaskocher nutzen will, um Speisen aufzuwärmen, sollte immer auf gute Belüftung achten. Grills sollten nur im Freien genutzt werden. Auch ein Vorrat an Bargeld ist nicht nur wegen der aktuell hohen Inflation eine gute Idee. Denn auch Geldautomaten und elektronische Kassensysteme könnten von einem Stromausfall länger betroffen sein. Benzin für Notstromaggregate oder das Auto darf ebenfalls zuhause gelagert werden, allerdings gibt es dafür einige Regeln. Für Handys und andere Mobilgeräte sollte eine leistungsstarke Powerbank immer geladen sein. Das ist auch deshalb ein wichtiger Punkt, um sich im Notfall mit Informationen versorgen zu können, zum Beispiel über die Warnapps Nina oder Katwarn, die auch vor Unwettern warnen. Das BBK empfiehlt auch batteriebetriebene Radios oder Kurbelradios, um sich bei anhaltenden Stromausfälle informieren zu können. Für den Fall medizinischer Notfälle ist auch eine Notfallapotheke im Haus eine gute Idee. Empfohlen wird ein gut gesicherter Schrank. Aber: Das Badezimmer ist laut BBK der falsche Ort dafür. Denn dort ist es weder trocken noch kühl, elementare Bedingungen für eine angemessene Lagerung. In die Apotheke gehören neben ohnehin benötigten Medikamenten Schmerzmittel, Mittel gegen Durchfall, Übelkeit, Erkältung, aber auch Verbandszeug, Desinfektionsmittel und Schutzmasken.

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