Ehrung und Mahnung Ein Präsident zu Gast in Verne

Salzkotten. Wenn sich NRW-Landtagspräsident André Kuper die Zeit nimmt um der CDU-Seniorenunion Salzkotten zum 30-jährigen Bestehen zu gratulieren, bringt er seine Wertschätzung damit zum Ausdruck. Eigens aus Düsseldorf angereist, war Kuper auch Festredner bei den Feierlichkeiten in der Gaststätte Jägerhof in Verne. In seiner Rede sollte er eigentlich über die Aufgaben eines Landtagspräsidenten berichten, doch Kuper nahm den 9. November zum Anlass, um das Thema Demokratie in den Mittelpunkt zu rücken. Die Novemberprognome der Nazis 1938 gegen die Juden sowie der Fall der Mauer haben den 9. November zu einem besonderen Gedenktag werden lassen. Der Tag stehe in enger Verbindung zur Demokratie, denn er zeige, "dass wir froh und dankbar sein können, dass uns die Siegermächte die Demokratie gegeben haben", sagte Kuper. Sie sei zwar "nicht an allen Stellen perfekt", aber sie sei "die beste Staatsform". Die Demokratie erlaube es, Fehler zu korrigieren, auch in der Politik, sagte der frühere Rietberger CDU-Bürgermeister. Politiker stünden täglich vor neuen Herausforderungen, da sei es nicht verwunderlich, dass auch hier Fehler gemacht werden. Als Beispiel nannte er einige Corona-Schutzmaßnahmen, die zu Beginn der Pandemie gemacht wurden und sich später als falsch herausstellten. Das Parlament hat Pläne Mit Blick auf Salzkottens Bürgermeister Ulrich Berger (CDU) sagte Kuper, dass auch die Kommunen in der Flüchtlingspolitik vor weiteren großen Herausforderungen stehen. Zudem würden die hohe Inflation und Probleme bei der Energieversorgung alle Kräfte fordern. Er betrachte mit Sorge die zunehmend aufkommenden Verschwörungstheorien vom rechten und linken Rand der Gesellschaft. So appelliert der Präsident an alle Demokraten sich für die Demokratie einzusetzen. Aus diesem Grund werde auch der Landtag seine Bemühungen zur Förderung der Demokratie ausbauen. Unter dem Titel "Botschaften für Demokratie“ wolle das NRW-Parlament mit allen Einrichtungen, einschließlich des Präsidium, mehr auf die Menschen zugehen und vor Ort sein, sagte Kuper in Verne. Man werde das Gespräch suchen, eine Wanderausstellung zur Unterstützung erstellen und Ehrenamtliche einladen: &bdquo;Mir ist es wichtig, die Menschen mit ins Boot zu nehmen“. Unterstützt vom Beifall der 70 Teilnehmer dankte der Sälzer Vorsitzende der Seniorenunion, Heribert Kick, dem Gastredner und versicherte, dass sich die Seniorinnen und Senioren der Stadt auch in Zukunft bemerkbar machen werden. Viel Beifall gab es für das älteste Mitglied in der Vereinigung: Anton Koch aus Scharmede. Seit 1964 ist der 93-Jährige Mitglied der CDU und seit 30 Jahren in der Seniorenunion. Noch heute ist Koch politisch stark interessiert und sogar in sozialen Netzwerken unterwegs. Für seine Verdienste wurde Anton Koch während der Jubiläumsfeier mit einer Ehrenurkunde der Seniorenunion Deutschland ausgezeichnet.

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