Alternativen zu Gas und Öl Salzkottens Stadtwald wirft Gewinne ab - aber Zahl der Nadelbäume nimmt stark ab

Salzkotten. Auch der rund 660 Hektar große Salzkottener Stadtwald hat mit Umwelteinflüssen und Schädlingsbefall zu kämpfen. Insbesondere der Fichtenbestand hat schwer gelitten. Aber auch den großen Buchen hat der trockene Sommer schwer zugesetzt. Trotz der Sorgen um den Waldbestand sehen der zuständige Forstbetriebsbeamte Waldemar Makowka und der Leiter des zuständigen Forstamt in Willebadessen, Nikolas Osburg, auch Lichtblicke. Zudem wird sogar mit einem wirtschaftlichen Überschuss gerechnet. In einem Sachstandsbericht informierten die beiden Forstbeamten jetzt die Mitglieder des Rates der Stadt. &bdquo;Auf den Punkt bringen kann man den aktuellen Zustand des Stadtwaldes kaum“, sagte Waldemar Makowka. Während die großen Buchen schwer mit dem Wassermangel zu kämpfen hätten, schieße das junge Holz förmlich aus dem Boden. &bdquo;Aktuell sind unsere Jungbestände gut im Wuchs, ob das aber so bleibt, dass muss man abwarten. Denn erst in rund 80 Jahren wird man sehen, was daraus geworden ist“, sagte Makowka, der seit über 33 Jahren den Forstbezirk leitet. Die Eichen hätten aufgrund ihres tiefer gehenden Wurzelwerks den trockenen Sommer einigermaßen gut überstanden, die großen Buchen aber gelitten. Da auch das Nadelholz, hier besonders die Fichte, durch den Käferbefall schwer betroffen sei, habe sich das Erscheinungsbild des Stadtwalds erheblich verändert. So ging der Bestand an Nadelholz, der zuvor rund 35 Prozent des Bestands ausmachte, auf nun 15 Prozent zurück. Starke Artenvielfalt im Stadtwald Sorgen bereitet den Förstern auch der zunehmende Verbiss an den Jungpflanzen. Hier seien Gatter und Baumschutz eine sinnvolle Investition, so Nikolas Osburg. Auch die Reduzierung des Rehwilds über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren, damit die jungen Pflanzen sich festigen können, könne Abhilfe schaffen. Der Salzkottener Stadtwald kann eine starke Artenvielfalt von rund zehn Baumarten vorweisen, aber vorrangig wird auf qualitativ höher wertiges Holz gesetzt. Die Holzpreise gehen aktuell durch die Decke. Besonders die Nachfrage nach Brennholz sei riesengroß. &bdquo;Der Preis ist egal, es geht um die Menge“, sagte Osburg. Trotz der großen Nachfrage möchte man sich aber nicht darauf einlassen, nur noch Brennholz zu verkaufen. Es sei wichtig, auch weiterhin hochwertiges Holz in den Handel zu bringen – etwa zur Verwendung im Möbelbau oder als Furnierholz, meinte Osburg. Ansonsten bestehe auch die Gefahr, dass es bald keine Sägewerke mehr gebe. Salzkottens Förster geht davon aus, dass ab Dezember im Stadtwald rund 3.500 Festmeter Holz geschlagen werden. Davon werden rund 30 Prozent als Brennholz verkauft. In der Regel wird das Brennholz bis an den Rand des Waldweges gerückt, von wo der Kunde es dann abholen kann. Wer einen Motorsägenführerschein besitzt, der kann sogar vom Forst gekennzeichnete Bäume mit einem Durchmesser bis zu 30 Zentimeter selber fällen. Selbstmacher müssen zwischen 25 und 35 Euro für den Raummeter bezahlen. Holz am Wegrand kostet 55 Euro. Der Nachfrage von FDP-Ratsherr Christoph Sonntag, ob es nicht sinnvoll sei, Fläche zur energetischen Holzgewinnung aufzuforsten, verneinte Makowka als zu zukunftsunsicher und als nicht kostendeckend. Im Einzelnen erwartet die Stadt Salzkotten für das kommende Jahr aus dem Stadtwald Erträge durch Holzverkauf in Höhe von rund 177. 670 Euro. Insgesamt betrachtet ergibt sich für die Bewirtschaftung und Unterhaltung des Stadtwaldes ein Überschuss für das Haushaltsjahr 2023 in Höhe von etwa 26.650 Euro.

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