Salzkotten Künstler kreieren Werke rund ums Salz

Salzkotten. Schon der Stadtname von Salzkotten verrät die enge Verbindung zum Salz – einst der Wirtschaftsmittelpunkt – hat das Salz auch heute noch eine wichtige Bedeutung für das Stadtleben. So initiierte die Stadt gemeinsam mit Salzkotten Marketing eine Kunstausstellung, die auch in Zeiten von Corona allen Besuchern ein ganz besonderes Erlebnis bietet. Gemeinsam mit 14 Künstlern und Künstlerinnen entstanden 18 Banner, die sich rund um das Thema Salz drehen. Unterstützt wird das Projekt von regionalen Sponsoren und der Bürgerstiftung. Die Kunstwerke befinden sich an historischen Gebäuden, städtischen Bauwerken sowie an Häusern im Privatbesitz und sind in der gesamten Innenstadt verteilt. Nach dem nächtlichen Anbringen der Kunst tauchten schon die ersten Fragen in den sozialen Medien auf – aber das war der Plan der Stadt. &bdquo;Wir wollen die Menschen zum Nachdenken, Schmunzeln und Diskutieren anregen, sodass unser Stadtmittelpunkt, das Salz, präsenter wird", erklärt Bürgermeister Ulrich Berger das Projekt. So soll die Ausstellung der Kunstwerke neben den anderen Kulturveranstaltungen mehr Farbe in die Stadt bringen. Die &bdquo;Paderborner Kreaturen", ein unabhängige Künstlernetzwerk, haben sich die künstlerische Entwicklung der Region Paderborn auf die Fahne geschrieben. Sie wollen Teile der Städte mit gestalten und legen dabei einen großen Wert auf das Miteinander und einen sozialen Wert. Das Netzwerk besteht aus Künstlern aus allen Sparten, die einen Bezug zur Region haben und ihre Kunst dort teilen, anwenden und weiterentwickeln wollen. &bdquo;Die Stadtentwicklung braucht auch kreative Menschen", berichtet der Künstler Manfred Webel. Er wünscht sich, dass durch die kreativen Banner auch langjährige Bewohner ihre Stadt aus einem neuen Blickwinkel kennen lernen. Kunstwerke sind vielseitig und weiter verstreut Die Künstler und Künstlerinnen waren in ihrer Gestaltung der Bilder sehr frei, einzig die Thematik Salz oder Merkmale der Stadt sollten in den Ergebnissen enthalten sein. &bdquo;Dadurch sind 18 ganz unterschiedliche Werke entstanden, die alle ihren Wert im Einzelnen haben", berichtet Webel. Direkt neben der St. Johannes Kirche befindet sich das Gemälde von Lukas Michalski, der mit dem umgedichteten Sprichwort &bdquo;Kotten und Salz – Gott erhalts" der Stadt einen neuen Spruch und auch ein weiteres Logo gestaltet hat. Neben den städtisch bezogenen Kunstwerken fanden ebenfalls einige Lebensweisheiten ihren Platz in den Kunstwerken – so will Miriam Liebich mit ihrem Kunstwerk am Westerntor zeigen, dass das Leben immer auch ein bisschen Salz braucht, um das Süße richtig zu genießen. Durch die breitflächige Verteilung der Kunstwerke in der Innenstadt können Teile der Ausstellung sogar &bdquo;durchfahren" werden. So befindet sich ebenfalls am Westerntor ein Kunstwerk, dessen Stil den Paderbornern sicher nicht unbekannt ist. Herman Reichold bringt neben der versalzenen Suppe, das für ihn typische Motiv der Liebe mit auf das Banner: &bdquo;Ich freue mich, dass mein Banner direkt hier am Westerntor hängt, wo es sich ja auch immer wieder staut", witzelt der Paderborner Künstler. Auf weiteren Kunstwerken kommen auch die Kleinen nicht zu kurz – so kann man Cartoons mit Benjamin Blümchen und Pippi Langstrumpf am Kindergarten Regenbogen und an der Ölmühle entdecken. Stadt durch Kunst neu entdecken Nicht zuletzt befindet sich neben Witz, Sprüchen zum Nachdenken und städtischen Zeichen auch ein ernsteres Thema auf dem Kütfelsen. Laura Schlütz will auf die Problematik von Fast Fashion aufklären. Der Hintergrund ihres Banners bildet eine japanische Reparaturtechnik ab, die alte Kleidung neu aufbereiten soll. Durch einen großen QR-Code gelangt man auf ihre Website, wo sie auf Missstände in der Textilindustrie aufmerksam macht und zeigt, warum die nachhaltigste Kleidung die ist, die am längsten genutzt wird. &bdquo;Ich hoffe, dass ich damit den ein oder anderen anregen kann, ein Stück alte Kleidung selbst zu reparieren oder zu einer lokalen Schneiderei zu bringen", erklärt sie ihre Intention. Die Ausstellung bietet viele verschiedene Anregungen, Eindrücke und Möglichkeiten, die Stadt neu zu entdecken. Die Banner werden voraussichtlich bis zum September die Innenstadt schmücken. Wer die Kunst betrachten will, findet an den verschiedenen Stellen Flyer mit einem Stadtrundgang, an dem alle 18 Standorte sowie die Künstler abgebildet sind. Mit dem QR-Code kann man zudem an den Gedanken der Künstler teilhaben und so noch ein paar Hintergründe zu dem Projekt bekommen.

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