Sicherheit in Paderborn

„Enorme Anforderungen“: Paderborner Bürgermeister schaut sich Problemorte an

Marienstraße, Westernmauer und Brückengasse: Das Thema Sicherheit in der Paderborner Innenstadt beschäftigt viele Bürger. Wie die Lage vor Ort ist, hat sich der neue Bürgermeister Stefan-Oliver Strate bei einem Rundgang angeschaut.

In der Paderborner Marienstraße informiert sich Bürgermeister Stefan-Oliver Strate (l.) bei Polizeihauptkommissar Hubertus Kuhaupt (r.) und Ordnungsamtsmitarbeiter Niclas Vogt über die Lage vor Ort. | © Stadt Paderborn

14.11.2025 | 14.11.2025, 05:00

Paderborn. Spätestens nach der Gewalttat in der Paderborner Marienstraße mit Todesfolge spielt das Thema Sicherheit in der Innenstadt eine große Rolle für viele Bürgerinnen und Bürger. Wie die Lage im Bereich Marienstraße, Westernmauer und Brückengasse ist, hat sich der neue Bürgermeister Stefan-Oliver Strate bei einem Rundgang mit Kräften der Boss-Wache (Büro für Ordnung, Schutz und Sicherheit) und der Kreispolizei angeschaut.

Dabei ließ sich Strate besonders jene „Orte zeigen, an denen regelmäßig Problemgruppen für Aufsehen sorgen“, teilt die Stadt mit. An einigen Stellen habe sich die Lage „spürbar gebessert“. Wie auf dem Vorplatz der Herz-Jesu-Kirche. Dort war es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Problemen gekommen, beispielsweise aufgrund von Drogenkriminalität und Vandalismus.

Das Thema Drogen spielte zuletzt auch eine Rolle bei einem Schwerpunkteinsatz in der Paderborner Innenstadt. Wie berichtet, hatten Kräfte des städtischen Ordnungsamtes, der Kreispolizei sowie des Zolls und des Landesamtes zur Bekämpfung der Finanzkriminalität NRW mehrere Orte kontrolliert. Dabei waren ein illegaler Spielclub und ein Kiosk aufgeflogen, in dem mit Drogen gehandelt worden sein soll.

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Paderborner Westernmauer: Boss-Wache und Polizei „patrouillieren“ dort

Wie die Lage an der Herz-Jesu-Kirche aktuell ist, beschrieb Carsten Schlüter als Leiter der Paderborner Polizeiwache. „Dieser Ort ist seit Libori 2024 kein Schwerpunkt mehr“, sagte Schlüter. Durch den Einsatz eines privaten Wachdienstes sei die Szene weitergewandert, zunächst in Richtung des Brunnens vor dem mittlerweile geschlossenen Restaurant Kump 365. Von dort aus hätten sich dann verschiedene kleinere Gruppen gebildet und seien ihrerseits weitergewandert. Anders sehe es jedoch im Bereich Westernmauer und Brückengasse aus. Dort würden Kräfte der Boss-Wache und der Polizei „intensiv patrouillieren“, so die Stadt. Abends erfolge dies in der Regel mit vier Kräften.

Gemeinsam in der Paderborner Innenstadt unterwegs: (v. l.) Hubertus Kuhaupt (Leiter Bezirksdienst Polizeiwache Paderborn), Carsten Schlüter (Leiter Polizeiwache Paderborn), Bürgermeister Stefan-Oliver Strate, Claus Josephs (Ordnungsamt Stadt Paderborn), Niclas Vogt und Clemens Schwarz (beide Boss-Wache). - © Stadt Paderborn
Gemeinsam in der Paderborner Innenstadt unterwegs: (v. l.) Hubertus Kuhaupt (Leiter Bezirksdienst Polizeiwache Paderborn), Carsten Schlüter (Leiter Polizeiwache Paderborn), Bürgermeister Stefan-Oliver Strate, Claus Josephs (Ordnungsamt Stadt Paderborn), Niclas Vogt und Clemens Schwarz (beide Boss-Wache). | © Stadt Paderborn

Seit 1998 arbeiten die Stadt und die Kreispolizei bei der Feststellung und Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten und Straftaten sowie bei der Gefahrenabwehr zusammen, so die Stadt. Dazu gehören gemeinsame Streifendienste, mit jeweils einer Person des städtischen Ordnungsamtes sowie der Kreispolizei. Nun trage eine geänderte Sicherheitsstrategie der Polizei dazu bei, „dass es in Innenstadt-Bereichen wie der Marienstraße oder dem Königsplatz ruhiger zugeht“, heißt es in der Mitteilung. Zur Strategie gehörten eine „erhöhte sichtbare Präsenz und konsequentes Einschreiten“.

„Wir zeigen insbesondere an den Wochenenden eine starke Präsenz in der Innenstadt“, so Schlüter. Ihm zufolge komme ein Großteil jener Personen, die in Paderborn Probleme machen würden, von auswärts. Für diesen Kreis wolle man den Aufenthalt möglichst unattraktiv gestalten und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung stärken.

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Paderborner Bürgermeister: Vertrauen in Ordnungsamt und Kreispolizei

Der Rundgang des Bürgermeisters endete unter den Arkaden in der Marienstraße. Dort habe sich Strate auch die Beleuchtung angeschaut. Das Stadtoberhaupt verwies auf die verschiedenen Strategieansätze, „die zum Teil schon Wirkung gezeigt haben“. Somit seien auch bereits Probleme gelöst werden. Zugleich bat der Bürgermeister um Verständnis dafür, dass andere Ansätze mit ihrer Wirkung noch etwas Zeit benötigen.

Zudem betonte er: „Ich habe großes Vertrauen in das Ordnungsamt und die Kreispolizeibehörde, dass das Thema Sicherheit weiterhin großgeschrieben wird und wir gemeinsam die weiteren Problemfelder bearbeiten werden. Die Innenstadt ist auf einem guten Weg. Jetzt müssen wir dranbleiben.“ Mit Blick auf die Stadt und den Kreis hob Strate zudem hervor, dass beide Seiten gemeinsam die Verantwortung dafür tragen, „dass es in Paderborn sicherer wird und sich die Menschen wieder wohlfühlen“.

Die Stadt stehe „vor enormen Anforderungen, die wir so noch nicht hatten, und die sich im Moment fast täglich ändern“, so Strate.

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