Paderborns neuer Bürgermeister spricht gleich in seiner ersten Ratssitzung eine Ermahnung aus

Paderborn. Ein neuer Rat mit vielen neuen Gesichtern und mehr Besuchern im Ratssaal als sonst: Alle waren gespannt auf die erste Sitzung - nicht zuletzt wegen der AfD, die künftig mit zehn Mitgliedern vertreten ist. Sie lieferte dann auch den Anlass für die erste Ermahnung. Die Sitzung war schon auf der Schlussgeraden, der neue Bürgermeister Stefan-Oliver Strate und alle Ratsmitglieder bereits vereidigt, Ortsvorsteher gewählt und die Tagesordnung bis auf die mündlichen Anfragen beackert, als es um die gemeinsame Fraktion von FDP, Volt und FBI ging. Alexander Lex (AfD) hinterfragte, ob die vier Herren gemeinsame Inhalte hätten, es sich nicht um eine technische Fraktion handele und ob die Stadt Paderborn dies kontrollieren oder prüfen werde. Johannes Lackmann (Volt) entfuhr daraufhin in Richtung Lex ein &bdquo;Spacko“, dies bestätigte er nach der Sitzung noch einmal gegenüber der NW. Für seinen Zwischenruf wurde Lackmann von Strate ermahnt. Der Bürgermeister betonte noch einmal, dass es von der ersten Sitzung an darum gehe, sich wie zivilisierte Menschen zu verhalten. Carsten Venherm, erster Beigeordneter der Stadt Paderborn, sagte zu der Anfrage nur kurz, dass er keinen Anlass sieht, weiter zu prüfen. Die Voraussetzungen für eine Fraktion seien erfüllt. Paderborner Grünen ziehen einen Dringlichkeitsantrag zurück Begonnen hatte es mit einem Dringlichkeitsantrag der Grünen zur Neugestaltung des Bahnhofsumfelds. Strate schlug vor, das Thema auf die nächste Ratssitzung am 25. November zu verschieben, da es neue Erkenntnisse gebe, die derzeit von der Stadtverwaltung eingearbeitet würden. Kommunalwahl: Paderborner Stadtrat bekommt eine neue Fraktion aus FDP, Volt und FBI Grünen-Fraktionssprecher Klaus Schröder zeigte sich zwar überrascht, zog seinen Antrag aber zurück, um in zwei Wochen die überarbeitete Vorlage zu beraten. Vor allem der geplante Wegfall einiger Parkplätze aufgrund der Verlegung der Taxistellplätze vor die Agentur für Arbeit hatte in der letzten Sitzung des alten Stadtrats für Diskussionen gesorgt. Daraufhin war der Punkt vertagt worden. Erst danach war Strate, dessen Frau Tanja Strate-Rudolphi auch im Rathaus war, offiziell zum dritten hauptamtlichen Bürgermeister nach Heinz Paus und Michael Dreier - beide ebenfalls im Ratssaal - ernannt worden. CDU-Fraktionschef Markus Mertens als dienstältestes Ratsmitglied hängte ihm die Bürgermeisterkette um. Er hoffe &bdquo;auf eine gute Zusammenarbeit“. Paderborner Rat ist auf 64 Mitglieder angewachsen &bdquo;Wir alle gemeinsam übernehmen Verantwortung für das Wohlergehen und die Zukunft unserer Stadt Paderborn“, sagte Strate zu den 64 - darunter 33 neue - Mitgliedern des Rats, der gegenüber der letzten Legislatur um vier Mandatsträger angewachsen ist. Die Herausforderungen seien nur zu meistern, wenn man gemeinsam so arbeite, wie es sich für Demokratinnen und Demokraten gehöre. Dies müsse über Parteigrenzen hinweg, sachlich, respektvoll und stets mit dem Blick auf das Wohl der Bürgerinnen und Bürger erfolgen, so Strate. Danach verpflichtete der neue Bürgermeister die Ratsmitglieder. Kommunalpolitik: AfD wird erstmals Ausschusssitzungen im Paderborner Stadtrat leiten Gewählt wurden auch die Ortsvorsteher. Da die CDU in allen Ortsteilen mit Vorstehern – Benhausen, Dahl, Marienloh, Neuenbeken und Wewer – bei der Kommunalwahl die meisten Stimmen bekommen hatte, kann sie alle Posten besetzen. Neu dabei ist Bruno Ising, der die Aufgabe in Dahl von Vorgängerin Marie-Luise Reinicke übernommen hat. Ein Rückkehrer kümmert sich fortan um Neuenbeken: Hier war Christoph Quasten schon vor der Kommunalwahl im Jahr 2020 Ortsvorsteher. Franz Driller ist weiterhin für Benhausen, Matthias Dülme erneut für Marienloh und Hans-Werner Koepsell auch künftig für Wewer zuständig.

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