Weihnachtsmärchen Paderborn

Weihnachtsstück in Paderborn: „Tiere im Hotel“ feiert Premiere

Maximilian von Ulardt, der bereits im vergangenen Jahr bei „Pippi Langstrumpf“ Regie führte, verspricht ein turbulentes Schauspiel. Es geht um Herausforderungen und gemeinsame Lösungen.

Beim diesjährigen Kinder-Weihnachtsstück "Tiere im Hotel" geht es auf der Bühne des Paderborner Theaters mitunter sehr wuselig zu. | © Tobias Kreft

Marco Hilla
12.11.2025 | 12.11.2025, 19:00

Paderborn. Wer kann schon von sich behaupten, an seinem ersten Arbeitstag von einer Servicekraft zum Leiter eines Hotels aufzusteigen? Auf der Theaterbühne kann dies ganz schnell gehen. Und so schlüpft Kaninchen Bellhopp im diesjährigen Weihnachtsstück „Tiere im Hotel“ von Autorin Gertrud Pigor in eine ungewohnte Rolle, die ihm einige Problem bereitet. Das rund einstündige Schauspiel im Theater Paderborn wird am Samstag, 15. November, erstmalig aufgeführt und wartet am Premierentag mit einer besonderen Überraschung für die jungen Besucherinnen und Besucher auf.

Das noch junge Kaninchen Bellhopp wird an seinem ersten Arbeitstag als Hotelpage im Grand Hotel der Tiere zum stellvertretenden Hoteldirektor befördert. Sein Chef ist ganz plötzlich verreist, obwohl – oder gerade weil – sich ein besonderer Gast angekündigt hat: Der Bär, ein gewichtiger Bewohner des Waldes, will seinen Winterschlaf in der Suite des Hotels abhalten. Der brummige Gast verlangt dabei nicht nur absolute Ruhe. Er beauftragt Bellhopp auch noch mit der Sorge um sein Frühstück für die Zeit nach dem Winterschlaf: Ein mitgebrachtes Ei soll über die Wintermonate ausgebrütet und zu einem schmackhaften Huhn aufgezogen werden.

Als wenn diese Aufgaben nicht schon Belastung genug wären, zieht zu allem Überfluss auch noch eine Gruppe junger Waschbären ins Hotel ein. Zusammen mit weiteren Tieren bringen die drei quirligen Zeitgenossen reichlich Unruhe ins Hotelleben hinein. Da scheint Ärger mit dem Bären vorprogrammiert zu sein.

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Das Schauspiel ist sehr dynamisch inszeniert

Für Regisseur Maximilian von Ulardt, der bereits 2024 Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“ am Paderborner Theater auf die Bühne brachte, hat die Inszenierung eines Kindertheaterstücks mit Tieren einen besonderen Reiz: „Es ist sehr herausfordernd, wenn Schauspieler Tiere verkörpern müssen“, sagt der 39-Jährige. Die Frage, welche und wie viele Merkmale eines bestimmten Tieres in eine Rolle mit einbezogen werden, sei entscheidend.

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Es gehe dabei zum Beispiel darum, „wie ich ein bestimmtes Tier vermenschlicht darstellen kann, ohne ständig auf allen vieren laufen zu müssen“, sagt er. In verschiedenen „Körperworkshops“ seien in Zusammenarbeit mit dem Schauspiel-Ensemble die einzelnen Merkmale für die Tierfiguren herausgearbeitet worden.

Kaninchen Bellhopp inmitten der drei quirligen Waschbären, die für viel Wirbel im ansonsten ruhigen Hotel sorgen. - © Tobias Kreft
Kaninchen Bellhopp inmitten der drei quirligen Waschbären, die für viel Wirbel im ansonsten ruhigen Hotel sorgen. | © Tobias Kreft

Seinem Ensemble verlange von Ulardt einiges an Bewegung ab. „Die Schauspielerinnen berichten mir immer, dass sie nach den Proben ganz ordentlich schwitzen“, sagt er. Aber es mache ihnen großen Spaß. Das Stück lebe von einer starken Dynamik – einer tierischen Dynamik. Zu dieser stehe das Bühnenbild, das der Regisseur als eine „kleine Wunderwelt“ versteht, im Kontrast. „Wir haben uns für ein starres Bühnenbild im Stil einer französischen Hotellobby entschieden“, sagt von Ulardt. Es sei „aber sehr detailreich gestaltet“, verrät er weiter.

Ein Kinderstück sollte nicht immer den Moralfinger zeigen

Auch für Markus Wegner, der für die Dramaturgie zuständig ist, sei die Inszenierung eines Kinderstücks immer etwas Besonderes. „Kinder geben keinen Anstandsapplaus“, sagt er. Sie seien das „ehrlichste Publikum, was man haben kann“. Somit müsse er bei solchen Inszenierungen mit einem besonderen Fingerspitzengefühl herangehen. Und von Ulardt ergänzt: „Mir ist es wichtig, eine schöne Geschichte zu erzählen und nicht immer mit dem moralischen Zeigefinger zu kommen.“

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Dass „Tiere im Hotel“ eine schöne Geschichte ist, verspricht Ulardt seinem jungen Publikum bereits vorab. Es sei ein Stück über das Abenteuer, eigene Entscheidungen zu treffen „und Probleme gemeinsam anzugehen“. Am Ende fände sich immer eine Lösung.

Wie die Lösung aussehen wird, erfahren die Zuschauerinnen und Zuschauer bei insgesamt 39 Vorstellungen – elf sind frei verkäufliche Vorführungen, bei denen Karten über die Homepage des Theaters erworben werden können. Als großes Highlight wird es nach der Premiere am Samstag im Foyer des Theaters eine Autogrammstunde mit den Schauspielerinnen und Schauspielern geben.

Karten (ab 8,50 Euro) sind an der Theaterkasse am Neuen Platz unter Tel. 05251 2881100 und per E-Mail an kartenservice@theater-paderborn.de erhältlich.

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