Psychische Gesundheit

Zehntausende Menschen im Kreis Paderborn leiden an Depression

Laut AOK bleibt die Krankheit bei Männern oft unentdeckt. Der „Movember“ soll auch auf die psychische Gesundheit der männlichen Bevölkerung aufmerksam machen.

Laut Krankenkasse AOK werden bei Männern seltener psychische Krankheiten diagnostiziert als bei Frauen. | © dpa

02.11.2025 | 02.11.2025, 09:00

Kreis Paderborn. Im November lassen sich einige Männer einen Schnauzer oder Bart stehen. Sie beteiligen sich an der weltweiten Aktion „Movember“, ein zusammengesetztes Word aus dem französischen Wort „Moustache“ für Bart und dem Monatsnamen.

Mit dem „Movember“ soll Aufmerksamkeit auf die Gesundheit von Männern gelenkt werden – auch auf die psychische. Nach einer aktuellen AOK-Auswertung leiden im Kreis Paderborn rund 28.700 Menschen an einer Depression oder einer chronisch depressiven Verstimmung.

Männer hätten im Vergleich zu Frauen nur ein halb so großes Risiko, daran zu erkranken, teilt die Krankenkasse mit. „Allerdings bleibt die Krankheit bei ihnen oft unentdeckt, denn sie leiden anders.“ Bei Männern würden seltener psychische Krankheiten diagnostiziert als bei Frauen. Es sei noch nicht abschließend geklärt, ob dies tat­sächlich an einer stärkeren psychischen Belastung der Frauen liegt und inwiefern auch andere Aspekte eine Rolle spielen.

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Typische Merkmale einer Depression bei Männern weniger sichtbar

Die typischen Merkmale einer Depression seien bei Männern oft weniger sichtbar, heißt es seitens der AOK. Stattdessen könnten Symptome wie erhöhte Aggression und Gewaltbereitschaft oder körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenprobleme oder Potenzstörungen im Vordergrund stehen. Einige der Betroffenen neigten dann zu Suchtverhalten, insbesondere zu übermäßigem oder unkontrolliertem Alkoholkonsum.

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Nach Angaben der Krankenkasse suchten Männer im Gegensatz zu Frauen deutlich seltener und weniger intensiv Hilfe, weil sie Störungen ihres seelischen oder körperlichen Wohlbefindens häufig auf Stress und berufliche Belastungen zurückführen. „Dabei gehören Depressionen zu den häufigsten seelischen Störungen im Erwachsenenalter“, so die AOK.