Pflanzaktion 900 Setzlinge an den Paderborner Fischteiche

Paderborn. In den vergangenen Monaten sind laut Revierförster Philip Fortströer vom Gemeindeforstamt Willebadessen an mehreren Stellen im Raum Paderborn Waldflächen für unterschiedliche Nutzungen umfunktioniert worden – teilweise auch, ohne tatsächlich Bäume abzuholzen. Trotzdem greifen diese sogenannten Umwidmungen in das Ökosystem ein, weshalb an anderen Stellen im Stadtgebiet aufgeforstet werden soll. Konkret entsteht unter anderem an den Fischteichen in Kooperation mit der Schülerumweltgruppe des Pelizaeus-Gymnasiums, den &bdquo;Uhus“, und den &bdquo;Nature Fans“ des Nachbarschaftsvereins Paderborn Ost mit knapp 900 Setzlingen ein neues Waldstück. Deshalb sind am Samstagmorgen mehr als 50 Paderbornerinnen und Paderborner, eine bunte Mischung aus Schülern, Lehrern, Eltern und Nachbarn, an den Fischteichen im Einsatz gewesen, um diese Setzlinge in die Erde zu bringen. &bdquo;Dabei helfen die Schüler nicht nur beim Pflanzen, sondern auch künftig bei der Pflege des Waldstücks, beispielsweise bei der Entfernung von wildwachsenden Brombeersträuchern“, so Fortströer. Doch auch eine andere Aktion planen die &bdquo;Uhus“ vom Pelizaeus-Gymnasium: &bdquo;Die Kinder und Jugendlichen können sich ihre Lieblingsbäume aussuchen, diese markieren wir dann mit GPS-Sendern und können sie so auch langfristig verfolgen und Daten beispielsweise zum Wachstum sammeln“, erläutert Petra Schröder, die Uhu-Koordinatorin. Dies soll dabei helfen, das langfristige Engagement der Schülerschaft aufrechtzuerhalten. Das Ziel: ein ausgewogener Mischwald Verpflanzt wird vor Ort eine Mischung aus Winterlinde, Hainbuche, Vogelkirsche und Stieleiche. &bdquo;Das sind alles Bäume, die sich einerseits in sandigem Boden wohlfühlen, andererseits auch mit einem vergleichsweise hohen Grundwasserspiegel zurechtkommen und mit der zunehmenden Trockenheit umgehen können“, erläutert Fortströer. Ein Verlust von zehn bis zwanzig Prozent der Setzlinge ist dabei einkalkuliert, sodass die ursprünglichen Abstände zwischen den Bäumen relativ gering seien. Außerdem müsse beispielsweise darauf geachtet werden, dass Eiche und Vogelkirsche nicht zu nah beieinander gepflanzt werden, da Erstere sonst nicht genug Ressourcen bekommen würde. Alles in allem entsteht so laut Fortströer ein ausgewogener Mischwald, der sich gut an die umliegende Vegetation anschließt.Unterstützt werden die Helfer am Samstagmorgen laut Mitorganisatorin Margret Bergmeier unter anderem vom St.-Vincenz-Altenzentrum, dessen Mitarbeiter das Mittagessen bereitstellen. &bdquo;Gerade für die Kinder kann die Gewissheit, dass sie hier selbst genau diesen Baum gepflanzt haben, zum Beispiel in zehn Jahren, wenn sie vielleicht gar nicht mehr in Paderborn wohnen, ein Anziehungspunkt sein“, ist Schröder von der Besonderheit des Projekts überzeugt. Neue Projekte sind möglich Auch der Nachbarschaftsverein Paderborn Ost, der bereits vor einigen Monaten im Tausendquell-Park eine Streuobstwiese realisierte, geht laut Bergmeier in Zukunft davon aus, dass der kurze Draht zum örtlichen Forstamt und zum Gymnasium bestehen bleibt. Bereits in der Vergangenheit wurden erfolgreiche Projekte gemeinsam realisiert. &bdquo;Teilweise wurden wir auch schon wieder angefragt, wann die nächsten Pläne umgesetzt werden können.“ Somit stehe auch künftigen Anpflanzaktionen nichts im Wege.

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