Pandemie Corona-Impfstelle im Kreis Paderborn schließt bis Ende des Jahres

Kreis Paderborn. Es ist das Ende einer kurzen, aber bedeutenden Ära: In der Impfstelle des Kreises Paderborn in Salzkotten wird bereits immer weniger gegen das Coronavirus geimpft - bald ist dort ganz Schluss. Die Einrichtung in der Sälzerhalle wird spätestens zum Jahresende schließen. Die NRW-Landesregierung hat mitgeteilt, dass die Kreise ihre stationären oder mobilen Impfangebote je nach Bedarf nur noch bis zum 31. Dezember 2022 vorhalten sollen. Heißt: Wenn die Nachfrage nicht mehr gegeben ist, könnten die Impfstellen auch schon eher geschlossen werden. Wirklich nachgefragt sind die Impfungen im Kreis Paderborn tatsächlich nicht mehr. Tendenz: fallend. Nach einem kurzen Zwischenhoch Anfang Oktober, als der angepasste Impfstoff gegen die Variante BA4/5 herausgebracht wurde, geht es längst wieder bergab. Drei Wochen lang wurden den Angaben zufolge rund 500 Spritzen pro Woche gesetzt, dann fiel die Zahl wieder auf 200 zurück. In dieser Woche wird nur noch mit rund 100 Impfungen gerechnet. Ob das bedeutet, dass die Impfstelle in Salzkotten schon früher dichtgemacht wird, ist derzeit unklar. Nach der entsprechenden Information des Landes wird in den verschiedenen Ämtern des Kreises Paderborn nun beraten und geprüft, wie es weiter geht, erklärt Kreis-Sprecherin Leah Laven auf NW-Anfrage. Mit einer Entscheidung wird in der nächsten Woche gerechnet. Impf-Nachfrage sinkt schon lange Die Impfstelle des Kreises Paderborn war im Februar 2021 in Betrieb genommen worden. Im Sommer wurde sie geschlossen - um nur 57 Tage später angesichts der kritischen Lage wieder hochgefahren zu werden. In der Corona-Hochphase wurden in Salzkotten mehr als 1.000 Menschen pro Tag geimpft; Anfang dieses Jahres, im Corona-Winter, waren es auch noch 4.600 Impfungen pro Woche. Doch bereits im Frühjahr wurden die Öffnungszeiten aufgrund der erheblich gesunkenen Nachfrage reduziert. Aktuell arbeiten in der Sälzerhalle pro Impftag rund 15 Mitarbeiter. Sie verabreichen hauptsächlich die zweite Auffrischungsimpfung, also die für die meisten Menschen vierte Spritze. Am häufigsten wird dazu der an die Variante BA4/5 angepasste Impfstoff von Biontech gespritzt. Ab 2023 soll es die Vakzine dann auch im Kreis Paderborn nur noch bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie in Apotheken geben, wie aus dem Schreiben der Landesregierung hervorgeht. Die aktuelle Corona-Lage im Kreis Paderborn Derzeit (alle Angaben Stand 10. November) liegt die Inzidenz laut Dashboard bei 410,8. Seit Wochenbeginn wurden 1.023 Neuinfektionen verzeichnet, auch ein neuer Todesfall ist am Donnerstag hinzugekommen (Gesamt: 237). Welche Rolle im Infektionsgeschehen die sogenannte "Höllenhund"-Variante BQ1 spielt, die Befürchtungen zufolge in Deutschland dominant werden könnte, lässt sich nicht sagen: Wie der Kreis Paderborn mitteilt, werden die Coronavarianten zu über 90 Prozent in den Laboren nicht weiter differenziert, sodass keine Aussage möglich sei. "Die Entscheidung, so vorzugehen, liegt nicht in unserem Verantwortungsbereich", betont der Kreis.

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