Sanierung des Sportzentrums 28 Millionen Euro für die Paderborner Maspernhalle - wer soll das bezahlen?

Paderborn. Dass das Sportzentrum Maspernplatz saniert werden muss, darüber besteht unter den Paderborner Parteien weitgehend Einigkeit. Dass die Baumaßnahmen aber voraussichtlich 28 Millionen Euro kosten sollen, sorgte dann doch für große Überraschung und teilweise für Unzufriedenheit. Das von der Verwaltung erarbeitete Konzept zum Vorgehen und dem künftigen Nutzungsprofil, das vom Sportausschuss bereits angenommen wurde (die NW berichtete), sorgte im Betriebsausschuss Gebäudemanagement für Diskussionen. Auch der Kämmerer fand klare Worte. "Die Betriebssicherheit ist aktuell gewährleistet, Störungen oder Ausfälle können jedoch auch zukünftig nicht ausgeschlossen werden", heißt es in der Vorlage. Mit fast 50 Jahren sei die 1975 erbaute Halle "am Ende ihres Lebenszyklus", sagte Sören Lühr, Betriebsleiter des Gebäudemanagements (GMP). Foyer, Sanitäranlagen und Umkleiden seien nicht mehr zeitgemäß, das Raumkonzept stoße an seine Grenzen, das gesamte Gebäude sei nicht barrierefrei und Fassade sowie Dach bedürften mit Blick auf Wärme- und Schallschutz dringend einer Sanierung. Ziel sei es, eine moderne, helle und repräsentative Sportveranstaltungshalle für Paderborn zu schaffen. Die Kosten werden auf 28 Millionen Euro geschätzt, zuzüglich zwei Millionen Euro Parkplatzablöse. Lesen Sie auch: Das sind die Pläne zur Sanierung der Maspernhalle Bisherige Planungen waren auf Basis einer Machbarkeitsstudie von 2016 von Kosten in Höhe von 15 Millionen Euro ausgegangen. Allerdings habe eine Anpassung an die aktuellen, deutlich gestiegenen Baukosten zu der enormen Erhöhung der Kostenschätzung geführt, wie Lühr erläuterte. "Ein Pfund", nannte das Birgit Hüppmeier (Grüne) - "erschreckend", Tilman Pöppel (CDU), die dennoch beide betonten, grundsätzlich hinter dem Projekt zu stehen. Dass die Halle benötigt werde, sei seit Jahren unstrittig, sagte Reinhard Borgmeier (Linksfraktion). "Wir sollten jetzt bauen, was möglich ist - es wird garantiert nicht günstiger", forderte er. FDP fordert Konzentration auf Schul- und Basketballsport Die FDP dagegen beantragte, die Kosten "massiv herabzusenken", indem man sich auf die Nutzung für den Schul- und Basketballsport konzentriere. Eine Sanierung in dieser Größenordnung passe nicht in die heutige Zeit, befand der FDP-Vertreter Frank van Koten. Die AfD-Fraktion forderte in einem Antrag, die Sanierung "mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres auszusetzen". Alexander Lex sprach von "Luxus", er sehe "überhaupt keine Notwendigkeit", eine Halle zu sanieren, die offenbar "nicht bald zusammenbricht". "'Zeitgemäß sanieren' bedeutet nicht: schöne Fliesen und neue Wasserhähne", widersprach Petra Tebbe, sondern Barrierefreiheit. Dennoch machten auch Grüne und CDU deutlich, dass sie genauer wissen wollen, woher die enorme Kostensteigerung kommt, die bei aller grundsätzlichen Unterstützung vielen Ausschussmitgliedern Bauchschmerzen machte. Stadt könne Kosten nicht alleine schultern Auch Kämmerer Markus Tempelmann betonte: Diese Kosten könne die Stadt Paderborn nicht alleine schultern. "Die Erwartung, dass wir das zu 100 Prozent zahlen, geht fehl", sagte er. Für die Sanierung des Daches etwa gibt es eine Förderzusage von 1,5 Millionen Euro durch das Land NRW. Im Raum stehen zudem Überlegungen, ob zum Beispiel die Uni Baskets für ihre Heimspiele dort eine höhere Miete zahlen oder der Kreis Paderborn, der die Halle für den Schulsport seines Berufskollegs nutzt, an den Kosten beteiligt werden könnte. Da derzeit Verhandlungen laufen, wollte sich Tempelmann öffentlich nicht detaillierter äußern. Kreis Paderborn solle an Kosten beteiligt werden "Bei einer Halle, die Schulsporthalle für den Kreis Paderborn ist, ist doch wohl klar, dass der Kreis sich beteiligt", forderte Stephan Hoppe (Für Paderborn). Wochentags von 8 Uhr bis zum Nachmittag werde die Halle für Schulsport genutzt, abends und am Wochenende von Vereinen und für Veranstaltungen, gab Alexander Budde vom städtischen Sportamt dazu an. Er habe wenig Hoffnung, dass vom Kreis viel Unterstützung zu erwarten sei, sagte Markus Mertens (CDU), zumal das über die Kreisumlage auch wieder auf die Stadt umgelegt würde. Auch den Baskets sei mit Blick auf ihren Etat nicht viel mehr zuzumuten. Mit der Bitte um genauere Aufschlüsselung der Kostensteigerungen nahmen die Ausschussmitglieder bei Gegenstimmen von FDP und AfD das Konzept schließlich dennoch mehrheitlich zustimmend zur Kenntnis.

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