Paderborn Mehr als 50 Ateliers in und um Paderborn öffnen ihre Türen

Paderborn. Ateliers, die Schaffensräume von Künstlern, liegen meist für die Öffentlichkeit im Verborgenen, sind stille Kämmerlein. "Als Bürger laufe ich da nicht so einfach hin, sofern man kein Werk in Auftrag gegeben hat", meint Dietrich Honervogt, stellvertretender Bürgermeister. Aber das soll sich an zwei Wochenenden Ende Mai und Anfang Juni ändern. Dann laden die Offenen Ateliers zum Besuch ein, 56 sind beim Jubiläum dabei. Denn zum 20. Mal, nach einem Jahr Corona-Pause, findet die Aktion statt. Los geht es bereits an diesem Freitag mit der Ateliervorschau, zu deren Eröffnung Honervogt eine Rede hält. "Zum Jubiläum haben wir uns nicht lumpen lassen", sagt Wolfgang Brenner, einer der Organisatoren. So haben sie die Offenen Ateliers auf zwei Wochenenden ausgedehnt, betont Alexandra Sucrow, Vorsitzende des Paderborner Kunstvereins. "Und es gibt diverse Veranstaltungen dazwischen", kündigt Brenner an. Auch wenn nun doppelt so viel Zeit vorhanden ist, die Ateliers zu besuchen: Alle abzuklappern, ist wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Temporäres Atelier an der Bushaltestelle Daher können sich Interessierte einen Überblick verschaffen in den Räumen des Kunstvereins Paderborn, Kamp 13. Die dortige Ateliervorschau dient als Entscheidungshilfe. Regelmäßigen Besuchern dürften einige Künstlernamen bekannt vorkommen, es sind aber auch 13 neue Ateliers dabei. "Es ist schön, dass wir eine Verjüngung feststellen dürfen", sagt Brenner. Nur wenige Ateliers befänden sich in Privatwohnungen, etwa in der Küche. "Die meisten verfügen über einen richtigen Arbeitsraum", so Brenner. Ein Atelier sticht hervor. Der Fotograf Titus Grall präsentiert sich an der Bushaltestelle Eulenberg in Kirchborchen. Bereits seit Längerem sind an acht Haltestellen Fotografieren von ihm aus der unmittelbaren Umgebung in ausrangierten Fahrplankästen zu sehen. Aber auch an anderen Ateliers wird ein Bus halten. Am Sonntag, 29. Mai starten zwei Touren des Shuttlebusses zu entfernter gelegenen Stationen, insbesondere im Kreis Höxter. Denn auch wenn der Schwerpunkt auf Paderborn liegt, sei das Einzugsgebiet das gesamte Hochstift, so Brenner. Da die Sitzplätze limitiert sind, werden Tickets vorher bei der Ateliervorschau verkauft. Am Samstag, 28. Mai, findet zudem eine Ateliertour samt Stadtführung durch Paderborn mit Kunsthistorikerin Heike Sondermann statt. Eine Radtour wird es indes nicht geben: In der Vergangenheit seien Beschwerden eingegangen, dass E-Bike-Nutzer schneller am Ziel seien als Radler ohne elektronische Unterstützung. Für die Zukunft überlege sich das Organisationsteam hier noch eine Lösung Vor zwei Jahrzehnten startete die Aktion Offene Ateliers. Anlass sei gewesen, dass es für Ateliers zu wenig Möglichkeiten gab, Kunst zu zeigen, so Brenner. Seitdem sind meist zwischen 40 und 50 Künstler dabei.

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