Paderborn Paderborner Uni bekommt herausragenden Forschungsbau

Paderborn. Acht Buchstaben sollen die Zukunft der Uni Paderborn entscheidend mitprägen: PhoQS Lab. Dahinter verbirgt sich das Photonic Quantum Systems Laboratory. Das neue, hochmoderne Gebäude für Spitzenforschung soll über die Grenzen von NRW hinaus strahlen. Beim symbolischen Spatenstich für den Neubau auf dem Campus strahlte aber zunächst Christine Silberhorn mit der Sonne um die Wette. Die Leiterin des Instituts für Photonische Quantensysteme und PhoQS-Sprecherin freue sich sehr über den Forschungsbau, den der Bund und das Land NRW mit insgesamt rund 60 Millionen Euro fördern. Die ersten Anträge hatte Silberhorn vor fast genau vier Jahren eingereicht, seitdem nahm das Vorhaben jede Bewertungshürde. "Wir glauben, damit international bestehen zu können." Ziel sei es, gemeinsam an Quantentechnologien der zweiten Generation zu arbeiten. Das heißt dort, wo es mit heutigen Technologien nicht weitergehe.In dem Bereich gebe es gerade eine "enorme Dynamik", die Forschung stehe an der Schwelle zu einer Revolution und zu neuen Technologien, so Silberhorn. Dabei dürfe nicht verpasst werden, die Grundlagenforschung in die Praxis zu überführen für die vielfältigen Anwendungen von morgen: wie abhörsichere Kommunikation, Messungen mit nie dagewesener Präzision und Quantencomputer mit extrem hoher Rechenkraft. "Ein Quantum NRW" Für Ministerpräsident Hendrik Wüst, der aufgrund seiner Corona-Infektion und Quarantäne noch in Israel weilt, kam NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen. Sie sagte, dass sich NRW mit Paderborn zum Entwicklungsmotor im Bereich Quantencomputing entwickelt habe. Gerade habe sich das Quantencomputing-Netzwerk "Ein Quantum NRW" gegründet, in das sich auch die Uni Paderborn einbringe. Das Netzwerk soll das schon heute große Potenzial in NRW stärken. Es sei eine fantastische Leistung, dass das Paderborner PhoQS Lab vom Wissenschaftsrat als "herausragend" bewertet worden sei, so Pfeiffer-Poensgen. Der Transfer von Grundlagenforschung in die Praxis sei "ein für die Zukunft wahnsinnig wichtiges Thema". Infrastruktur und Forschungsbedingungen seien durch den Neubau herausragend.Wissenschaftlerin folgt anderem Ruf nicht Gemeinsam mit Unipräsidentin Birgitt Riegraf sei sie froh, mit Silberhorn eine großartige Wissenschaftlerin halten zu können, die auch den Ruf einer anderen Hochschule gehört habe, ihm aber nicht gefolgt sei. Für Paderborn, NRW und bundesweit habe dieser Forschungsbereich einen hohen Stellenwert, so Riegraf. Das PhoQS Lab wird vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW auf vier Geschossen mit einem Teilgeschoss für Technik errichtet. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Physik, Elektrotechnik, Informatik und Mathematik werden hier zusammenarbeiten.1.000 Quadratmeter Reinraum Es sei schön, bei einem Quantensprung dabei zu sein, der in NRW stattfinde, sagte BLB-NRW-Geschäftsführerin Gabriele Willems. Und der BLB habe den Ehrgeiz, ein Spitzengebäude zu bauen. Der Bau der Architekten AGN biete in einem schlichten Design eine Nutzfläche von 3.740 Quadratmetern. Davon sind 2.340 Quadratmeter Laborfläche und 1.000 Quadratmeter Reinraum. Der Bau vereine eine hochmoderne Forschungsumgebung mit einer herausragenden Nachhaltigkeit - wie eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und eine Wärmerückgewinnung.

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